Einige Zeit war vergangen. Nur noch ein paar Seiten von dem Tagebuch blieben Taehyung übrig. Es war, als würde Jungkook langsam sterben. Nur Tage waren es, aber für Taehyung fühlten sie sich wie Jahre an. Taehyung ging es von Seite zu Seite schlechter. Dazu fiel er Seite für Seite ein bisschen mehr für den anderen Jungen.
23. August 2015
Ich muss in ein paar Tagen wieder ins Krankenhaus. Jetzt, wo doch Ferien sind. Ich will nicht. Außerdem habe ich ein Termin bei einer Psychotherapeuten. Da will ich auch nicht hin, aber ich muss. Ich werde einfach nicht mit ihr reden, sie kann mich zu nichts zwingen. Bei mir ist doch alles okay, nur mein Kopf, meine Gedanken wollen nicht so wie ich. Und gegen die kann man wohl nichts machen. Man kann die Kritzeleien auf meinen Blöcken, Heften, Büchern, Tischen wegwischen, aber sie bleiben in meinem Kopf und dort haben sie das größte Ausmaß. Dort sammeln sie sich und bleiben. Sie treiben mich in den Wahnsinn. Vielleicht ist alles doch nicht so okay.
Das war das Letzte von Jungkook. Die folgenden fünf Seiten waren leer. Genau wie alles andere plötzlich.
Taehyung blätterte ewig hin und her, konnte nicht akzeptieren, dass Jungkook weg war.
"Komm zurück...", murmelte er.
Die kleine Katze beobachtete den Koreaner und legte den Kopf schief. Er sah so zerstört aus. Miauend lief sie über das Bett auf ihn zu. Sie rieb ihren Kopf schnurrend an seinem Arm, doch wurde ignoriert. Ihr Lieblingsmensch war nicht einmal mit etwas beschäftigt. Er saß einfach nur da, ein schwarzes Buch vor ihm, und starrte auf die leere Wand. Sie war voll mit verschiedenen Farben, doch schien sie so leer. Das Gelb war irgendwie nicht mehr so strahlend, das Blau nicht mehr so beruhigend. Grün nicht mehr aufgeweckt und das Rot nicht mehr so reizend. Taehyung hatte wahllos Farben auf die weiße Wand geschüttet. Jetzt nahm er sie nicht mehr wahr.
DU LIEST GERADE
color thief •taekook•
RomansaPositives Denken ist gut, jedoch sollte es realitätsgetreu bleiben. Vieles sollte realitätsgetreu bleiben. - die handlung ist frei erfunden, ich verfüge über keinerlei rechte über die in der geschichte vorkommenden personen.