"Hope?! Verdammt Hope, wach auf!" Murrend drehte ich mich zur Seite und öffnete meine Augen. Sofia hockte mit einem breiten Grinsen vor meinem Bett und zappelte aufgeregt rum. "Was?!", fragte ich verärgert und schaute sie böse an. Heute war Sonntag und ausgerechnet um 8 Uhr in der Früh musste sie mich wach machen?! "Hope, deine Oma ist aufgewacht!" Sofort saß ich kerzengerade in meinem Bett und starrte Sofia ungläubig an. Das war doch nicht möglich? Erst gestern hatten sie die Geräte vollständig abgestellt und jetzt war sie schon wach? "Was?" Sof nickte grinsend und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Ich sprang glücklich aus meinem Bett und lief zu meinem Koffer um mir Klamotten rauszusuchen. Letztendlich zog ich einfach eine Leggings mit einem oversized Pulli an und band mir meine Haare zu einem Zopf zusammen.Nachdem ich eine Kleinigkeit gefrühstückt hatte, fuhr ich genau wie die anderen zu meiner Großmutter ins Krankenhaus. Bevor ich das Gebäude jedoch betrat, sagte ich Shawn noch schnell Bescheid.
H: Shawn, meine Großmutter ist aufgewacht! Oh, und kommst du heute Abend noch vorbei bevor wir fliegen? Wir wollen alle zusammen Essen gehen und mein Vater würde sich freuen, wenn du mitkommen würdest.
S: Echt? Das freut mich! Klar, ich bin dann so gegen 17 Uhr bei euch, okay?
H: Alles klar :DLächelnd steckte ich mein Handy in meine schwarze Handtasche und betrat dann das Krankenhaus. Den Weg zum Zimmer meiner Oma kannte ich inzwischen mehr als gut und dementsprechend schnell war ich auch dort angekommen. Als ich den Raum betrat, drehten sich alle zu mir um und ich sagte leise:" Hallo." Mein Opa kam langsam auf mich zu und nahm mich dann in den Arm, dann wandte er sich wieder den anderen zu und sagte:" Kommt, wir lassen die Beiden alleine." Gemeinsam verließen Sofia, mein Dad und mein Opa den Raum und ich war mit meiner geliebten Großmutter alleine.
"Hey, Granny." Meine Oma lächelte schwach und sagte:" Hallo, mein Kind." Gemächlich setzte ich mich auf den Stuhl neben ihr und erfasste dann ihre Hand. "Wie geht es dir?" Oma schmunzelte und antwortete:" Besser. Aber, sag mal, wo ist denn dein Freund?" Verwirrt schaute ich sie nun an und als ich kapierte wen sie meinte, setzte mein Herz kurz aus. "Oma, er ist nicht mein Freund." Aber natürlich glaubte sie mir nicht und lachte bloß. Es war schön sie wach und gesund zu sehen, und ich war einfach nur froh dass sie es geschafft hatte. Meine Omi schaffte es einfach immer wieder mir ein breites Grinsen auf die Lippen zu zaubern.
Gegen 16:30 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg nach Hause. Dort sprang ich dann auch sofort unter die Dusche und machte mich für den Abend fertig, denn schließlich würde auch Shawn mitkommen.
Kurz bevor es an der Tür klingelte, zog ich den Reißverschluss meines Kleides zu. Es war blau und ging mir bis zu den Knien und dazu hatte ich einfache schwarze Heels angezogen. Sobald es geklingelt hatte, ging ich dann runter um Shawn peinliche Gespräche zu ersparen.Mit funkelnden Augen kam er auf mich zu und zog mich dann in seine Arme. "Hey, Prinzessin." Augenblicklich schoss mir das Blut in die Wangen und ich musste breit Grinsen. Shawn schaffte es restlos immer mich zum Lächeln zu bringen und genau das war es was ich so an ihm mochte. Sanft schob er mich nun von sich weg und schaute mir tief in die Augen. "Wollen wir vielleicht zu den anderen gehen?", fragte ich unsicher und versuchte seinen Blick auszuweichen. Statt mir eine Antwort zu geben, ergriff er meine Hand und zog mich hinter sich ins Wohnzimmer, wo alle fertig angezogen auf der Couch auf uns warteten. Die Männer trugen genau wie Shawn auch einen Anzug und Sofia hatte ein bodenlanges weißes Kleid an, das sich perfekt an ihre Kurven anschmiegte.
Unser Weg führte in ein todschickes Restaurant, das im Zentrum der Stadt lag. Der Raum, in dem unser Tisch war, war in cremetönen gehalten und in der Mitte des Raumes stand ein riesiges Aquarium, mit den unterschiedlichsten Fischen. "Wow", entfuhr es mir und Shawn legte lachend seine Hand auf meine Schulter um mich zu unserem Tisch zu führen. Alle ließen sich auf einem Platz nieder und schauten sich dann die Karte an, die mit den verschiedensten Speisen gefüllt war. Als der Kellner kam, bestellte jeder nach der Reihe sein Essen.
"Also Shawn, wann müssen Sie zurück nach Hause?", fragte mein Vater interessiert und schaute Shawn freundlich an. Hoffentlich würde das Gespräch nicht irgendwie peinlich enden. Meine Hand legte sich unauffällig auf Shawns Knie, der mich daraufhin total niedlich anlächelte. "Ich fahr erstmal nicht nach Kanada zurück. Morgen früh flieg ich nach Chino um mich mit ein paar Freunden zu treffen und dann geht bald die Tour auch schon wieder los." Wie als hätte ich einen Stromschlag bekommen, zog ich meine Hand zurück und sah Shawn geschockt an. Warum überhaupt? War doch klar, dass er wieder auf Tour gehen würde und dass es nicht einfach werden würde, hätte ich mir auch denken können.Schnell stand ich von meinem Platz auf und sagte mit zitternder Stimme:" Ich muss mal kurz an die Luft, mir geht's nicht gut." Auf der Stelle änderte die Miene meines Vaters sich und er sah mich genauso wie alle anderen besorgt an. "Soll ich mitkommen?", fragte mich Shawn und ich schüttelte mit zusammengepressten Lippen den Kopf. "Nein. Das schaffe ich auch alleine", sagte ich gereizter als beabsichtigt. Auf dem Absatz drehte ich mich um und verließ das Restaurant.
Draußen wehte mir ein eisiger Wind um die Schultern und ich schlang meine Arme fest um meinen Oberkörper. Warum hatte ich so reagiert, mal im Ernst?! Es war doch absolut klar gewesen, dass Shawn wieder auf Tour gehen würde und Meet&Greets machen würde, wo tausende Mädchen ihn umarmen durften. Frustriert ließ ich mich auf eine Bank fallen und starrte auf die belebten Straßen Seattles. Ich hatte Angst ihn zu verlieren, Angst dass der Kontakt nach diesen wenigen Tagen abbrechen würde. Shawn bedeutete mir zu viel und mal wieder würde ich es bitter bereuen einen Menschen so nah an mich heran gelassen zu haben.
"Hope?!", rief plötzlich eine Stimme hinter mir und ich grunzte verärgert. Warum um alles in der Welt war er mir gefolgt?! "Was?!", fragte ich wütend als Shawn sich vor mich hockte und mich eindringlich ansah. Ich wollte nicht mit ihm reden, nicht einmal wollte ich ihn gerade sehen. Alles was ich wollte waren fünf verdammte Minuten Ruhe, in denen ich nachdenken konnte. Shawn versuchte meine Hände zu ergreifen, aber ich zog sie weg bevor er sie nur ansatzweise berühren konnte. "Hope, bitte rede mit mir." "Nein." Nun seufzte er enttäuscht und fragte:" Sag mir was los ist, bitte! Ich mach mir Sorgen, verdammt!" Er machte sich Sorgen, wer's glaubt. Achtsam stand ich auf und ging einfach an ihm vorbei, doch das hielt ihn nicht davon ab mir zu folgen. Seine Hand griff nach meinem Handgelenk und er drehte mich schwungvoll zu sich um und alleine bei seinem Anblick stiegen mir die Tränen in die Augen. "Bitte, Hope." Mein Blick senkte sich auf meine Schuhe und ich sagte leise:" Ich kann nicht, Shawn." "Was kannst du nicht?" Schnaubend drehte ich mich von ihm weg und antwortete aufgebracht:" Das alles hier! Dich zu verlieren! Zu sterben. Ich will das alles nicht, Shawn! Jetzt lässt du mich auch wieder alleine und Sofia hat doch nur noch Augen für David! Ich halt das alles nicht mehr aus!" Fassungslos darüber was ich ihm gerade gesagt hatte, sah er mich an und kam dann ganz langsam auf mich zu.
"Hope! Sieh mich an!" Sachte hob ich meinen Kopf und sah in seine braunen Augen, die mich liebevoll ansahen. "Du wirst mich nicht verlieren, hörst du? Ich hab dich viel zu gerne, als dass ich dich je alleine lassen könnte! Du darfst sowas nie denke! Und es tut mir leid, okay? Ich würde meine Zeit auch lieber mit dir verbringen statt auf Tour zu gehen, aber diese Menschen haben mich immer unterstützt und ohne sie wäre ich nicht der, der ich bin. Und, dass du stirbst.. Hope, wir lieben dich alle! ICH liebe dich! Und du bist der wundervollste Mensch, den ich je kennengelernt habe!" Mit wenigen Schritten überwand er den Abstand zwischen uns und zog mich an seine Brust. Ich schloss meine Arme um seinen Körper und weinte in sein Hemd. Shawns Hand strich immer wieder über mein Haar und er versprach mir, dass er mich niemals alleine lassen würde, und in diesem Moment war es alles was mich beruhigte.
"Alles gut?" Ich nickte bloß und schaute wieder in seine rehbraunen Augen. Shawn drückte mir einen Kuss auf die Stirn und flüsterte dann ganz leise:" Lass uns nach Hause fahren. Ich sag den anderen schnell Bescheid. Warte hier."
Gerade einmal fünf Minuten war er weg gewesen und dann fand ich mich schon in seinem Auto wieder. Die Fahrt bis zur Villa verlief schweigend und ich schaute die ganze Zeit nur aus dem Fenster und machte mir einen Kopf darüber wie er das meinte, als er gesagt hatte dass er mich liebte.
Mit einem Ruck hielt der Wagen in der geschotterten Einfahrt und Shawn stellte den Motor des Audis aus, dann sah er mich aufmerksam an. "Hope?" Mit müdem Blick sah ich ihn an und wartete darauf, dass er mir sagte was er wollte. "Wenn ich in Chino bin, dann hol ich dich ab und stelle dich meinen Freunden vor, okay?" Mit einem leichten Lächeln nickte ich und fragte dann:" Magst du noch mit rein kommen?"Shawn und ich gingen gemeinsam in mein Zimmer, wo ich mir meine Schlafsachen anzog und mich dann in mein Bett legte. Er stand bloß unschlüssig vor meinem Bett und sah mich nervös an. "Worauf wartest du noch?", fragte ich kichernd und wie als wäre es sein Stichwort gewesen, zog Shawn sein Hemd aus und legte sich nur in Hose neben mich unter die Decke.
Sein rechter Arm legte sich um meine Taille und er zog mich feste an sich, dann flüsterte er leise:" Gute Nacht, Hope." Mit seiner Wärme in meinem Rücken war ich dann auch schnell eingeschlafen.
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All about you| #Wattys2019
Fanfiction"Und er sah mich an, wie mich noch nie ein Junge angesehen hatte. Seine braunen Augen stachen im meine blauen Augen, die Zeit schien stillzustehen und ich hielt die Luft an. Das konnte nicht sein, das war alles ein Traum. Oder stand dieser Mensch, d...