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"Ich verspreche dir, ich komme bald nach LA, okay?" Shawn drückte mich feste an sich und strich mit seiner Hand beruhigend meinen Rücken rauf und runter. Wehleidig löste ich mich von ihm und sah ihm tief in seine braunen Augen, woraufhin er leicht lächelte. "Schreib mir, wenn du mit deinem Management geschrieben hast, okay?" Shawn nickte und ergriff sanft meine Hände. "Schreib mir, wenn du daheim bist." Unsere Lippen trafen ein letztes Mal aufeinander, dann drehte ich mich rum und lief zu meinem Auto, an dem Sofia stand und sich mit Cameron unterhielt.
"Leute, ich will euch echt ungern unterbrechen, aber wir müssen los." Mit einer kurzen Umarmung verabschiedeten Dallas und ich uns, dann stieg ich ins Auto ein. Sofia brauchte da schon etwas länger und als sie dann endlich einstieg, strahlte sie übers ganze Gesicht. "Sollte ich vielleicht was wissen?" Sofia schnaubte und schaute aus dem Fenster. "Nur falls du es schon vergessen hast, ich bin mit David zusammen und ich liebe ihn." Mhm, ist klar, Sofia. Ich meine, wer konnte es ihr schon verübeln? Könnte ich zwischen Cameron und David wählen, würde ich schließlich auch Cameron nehmen, aber da Sofia eh nicht diskutierte, konnte ich mir das auch sparen.

Grinsend legte ich den Gang ein und fuhr dann von dem kleinen Parkplatz, der zum Hotel gehörte. Vier Stunden, dann würden wir Zuhause sein. Da, wo meine Mutter saß und mich alle zehn Minuten fragen würde ob alles okay bei mir war. Jedes Mal würde ich ihr antworten, dass es mir gut ging und dass sie sich absolut keine Sorgen machen musste. Meinen Eltern hatte ich noch nicht erzählt, dass ich die Operation machen lassen wollte, einzig Sofia und Shawn wussten von meinem Plan. Zwar machte ich mir keine Gedanken, dass sie es verhindern würden, da sie es ja eh die ganze Zeit gewollt hatten, aber ich hatte Angst davor wie sie reagieren würden, wenn sie erfuhren dass ich das für Shawn tat.
Andererseits, worüber machte ich mir überhaupt Sorgen? Das war mein Körper und in ein paar Wochen würde ich 18 sein und konnte selbst entscheiden, was mit mir passierte. Momentan hatten meine Eltern noch das Recht dazu mir alles Mögliche zu verbieten, auch wenn ich der Ansicht war, dass ich mit 17 Jahren tatsächlich in der Lage war meine Entscheidungen selbst zu treffen. Aber Eltern wollten sowas ja nicht hören.

"Du, Hope? Was ist das jetzt eigentlich mit dir und Shawn?", fragte irgendwann Sofia und ich warf kurz einen Blick nach rechts um sie anzuschauen. Ehrlich gesagt war das eine ziemlich gute Frage. Wir hatten uns mehrmals geküsst und uns endlich gesagt, dass wir ineinander verliebt waren, aber waren wir deshalb direkt ein Paar? "Ich hab keine Ahnung", antwortete ich deshalb wahrheitsgemäß und fuhr die Abfahrt in Richtung LA herunter. Nicht mehr lange, dann waren wir wieder Zuhause. "Habt ihr nicht darüber geredet?" Verlegen schüttelte ich den Kopf und schaute dann wieder starr auf die Straße vor mir. "Nein, haben wir nicht. Aber es ist mir am wichtigsten zu wissen, dass er genauso empfindet wie ich."

Inzwischen waren wir bei Sofias Haus angelangt. Nachdem wir noch einige Minuten einfach still im Auto gesessen hatte, holte ich ihre Tasche aus dem Kofferraum und verabschiedete mich von meiner besten Freundin. Dann war es auch für mich an der Zeit endlich nach Hause zu fahren um meiner Mutter endlich zu zeigen, dass es mir super ging.
Eilig ging ich um den Wagen herum und stieg wieder ein, dann setzte ich den Wagen in Bewegung und bereits nach einigen Minuten hielt ich in unserer Einfahrt. Das Auto meines Vaters stand in der Garage und meine Mutter kam kurz nach mir Zuhause an.
"Hey, Mom", begrüßte ich sie grinsend und sie schloss mich erleichtert in ihre Arme. Sag mal, waren eigentlich alle Mütter so überbesorgt um ihre Kinder, oder nur meine? Nachdem sie mich also halb erdrückt hatte, löste ich mich mühsam von ihr und murmelte:" Mir geht es gut, Mom." Zusammen gingen wir rein, wo ich dann meinen Vater begrüßte, der gerade am Kochen war. "Was kochst du, Dad?" Mein Vater drehte sich grinsend zu mir herum und antwortete:" Schnitzel." Mein Lieblingsessen! Dad wusste einfach wie man mich glücklich machen konnte.

Als wir gemeinsam am Esstisch saßen, entschied ich mich kurzfristig dazu meinen Eltern von meiner Entscheidung zu berichten. Erst waren sie etwas perplex, aber dann war ihre Laune wirklich gut und Mom fragte mich, warum ich mich doch dafür entschieden hatte. "Weil ich..ich will.." Doch ich konnte sie nicht anlügen. Bei Shawn hatte ich es nicht gelogen, denn es war die Wahrheit dass ich leben wollte. Aber meine Eltern würden mir das nicht so einfach abkaufen. "Okay, hört zu. Ich habe mich verliebt - in Shawn. Und ich würde alles für ihn tun. Er macht mich zum glücklichsten Mensch auf Erden und ich möchte ihn nicht verlieren und ich möchte für mich und für euch kämpfen." Und mal wieder hatte ich es geschafft jemanden sprachlos zu machen, wobei ich nicht wusste ob das in diesem Moment gut oder schlecht war.


"Hope", sagte mein Vater sanft und sein Blick ruhte auf mir. Okay, das war schon mal kein gutes Zeichen. "Ich finde ja gut, dass du die OP machen lassen willst, aber du tust es aus den falschen Gründen. Du solltest das für dich tun und nicht für irgendeinen Jungen." Entgeistert sah ich zu meinem Vater, der sich mit der Hand durch seine Haare strich. Er hatte grad Shawn nicht allen Ernstes irgendeinen Jungen genannt? Waren meine Eltern wirklich zu blind um zu sehen was dieser Mensch mir bedeutete, dass er mich zum Lachen brachte und mich glücklich machte?! "Irgendein Junge?! Ich liebe Shawn! Und ich tue das sicher nicht nur für ihn, ich tue das weil ich es will! Das hatte ich schon beschlossen kurz bevor sein Management ihm den Kontakt verboten hat! Und hört auf, okay?! Ich bin kein kleines Kind mehr und ich brauche keine Eltern, die mich alle zehn Minuten fragen, wie es mir geht! - Wenn ihr mich dann entschuldigt?!" Wütend schmiss ich meine Gabel auf den Teller und stand vom Tisch auf. Wenn ich noch länger dort sitzen geblieben wäre, dann wäre ich noch lauter geworden.
In meinen Zimmer angekommen schmiss ich mich auf mein Bett und kramte mein Handy hervor, um Shawn Bescheid zu sagen dass wir gut angekommen waren. Den Vorfall mit meinen Eltern würde ich ihm nicht erzählen, weil er sich dann wieder unnötig Sorgen machte.


H: Hey, ich wollte nur sagen dass wir gut Zuhause angekommen sind.
S: Okay, das ist gut. Ich vermisse dich jetzt schon, Hope.
H: Ich dich auch. Ich wünschte du könntest nächste Woche bei dem Termin im Krankenhaus dabei sein.
S: Was für ein Tag ist das denn?
H: Mittwoch, soweit ich weiß.
S: Was für ein Zufall! Dienstag hab ich mein erstes Konzert in LA und danach hab ich bis zum Wochenende frei. Wenn du willst, komme ich mit.
H: Ja, bitte. Ich liebe dich Shawn, weißt du das?
S: Hmm, ja. Du hattest es glaube mal erwähnt.
H: Idiot :D
S: Ich liebe dich auch, Hope.
H: ♡
S: ♡
H: Ich bin dann mal wieder weg. Aber ich schreibe dir heute Abend♡
S: Okay, bis heute Abend, Prinzessin♡


Lächelnd legte ich mein Handy auf die Seite und ging an meinen Laptop. Es war wohl an der Zeit endlich mal ein paar Sachen von der Liste zu streichen, denn ein paar Sachen hatte ich ja jetzt erledigt, auch wenn mir die Liste jetzt egal sein konnte. Jetzt hatte ich sie anfangen, dann konnte ich sie auch beenden.


1. Fallschirm springen ✔
2. Nach Australien fliegen!
3. Magcon treffen! ✔
4. Meine große Liebe finden. ✔
5. Meinen ersten Kuss mit meiner großen Liebe ✔
6. Mit Delfinen schwimmen
7. Auf ein 5SOS Konzert fliegen, das nicht in Amerika ist (Deutschland fände ich super!)
8. Meine beste Freundin wieder haben (sie wohnt seit fünf Jahren in Neuseeland)
9. Meinen Internetfreund endlich mal treffen! ✔
10. Ein Tattoo stechen lassen
11. Piercing!
12. Jemand berühmten küssen ✔
13. In einem Musikvideo mitspielen
14. Mir eine Debatte mit Caniff liefern, darüber welche deutsche Mannschaft besser ist! ✔


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