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||SHAWN||

Angst. Ja, das war es was ich in diesem Moment fühlte. Ein letztes Mal strich ich sanft über Hopes Hand und sie flüsterte schwach:" Bis später, Shawn Mendes." Unfähig irgendetwas zu erwidern, schaute ich dabei zu, wie die Krankenschwester mein Mädchen in den OP-Bereich rollten.

Ich hatte die letzten Nächte kaum geschlafen und hatte immer zu daran gedacht, was passieren würde wenn irgendetwas schief ging. Wie in Trance bewegte ich mich auf einen Stuhl zu, der an einer Wand stand, und setzte mich hin.
Wie lange würde die Operation dauern? Zwei Stunden? Drei? Oder noch mehr? Jedenfalls machte ich mich auf eine lange Wartezeit gefasst.

Mit zitternden Händen holte ich mein Handy heraus und ging auf WhatsApp um Cameron schnell eine Nachricht zu schicken.

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S: Sie ist jetzt im OP.
C: Sie wird das schaffen, Shawn. Hope ist so stark und sie kämpft!
S: Hoffentlich hast du Recht. Ich hab so Schiss, Alter.
C: Kann ich verstehen. Hätte ich auch.. Aber, hey! Warst du heute schon mal auf Instagram und Twitter und hast dir die #Trends angeschaut?
S: Nein, warum?
C: Mach es einfach, Mendes!
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Gesagt, getan. Und ich war schlichtweg überwältigt. Der Hashtag #PrayForHope war sowohl bei Twitter als auch bei Instagram in den Trends. Nie hätte ich gedacht, dass die Fans so hinter mir stehen würden, auch wenn es um das Mädchen ging, dass ich über alles liebte.
Wenn sie das alles hier überstand, dann würde ich sie wohlmöglich irgendwann bitten für immer an meiner Seite zu bleiben. Ich liebte restlos alles an Hope. Ihr Lachen, ihre Augen, ihre Haare, ihre Stimme und ihre liebenswerte Art. Zwar hatte ich nicht nach ihr gesucht, aber ich bereute es keine Sekunde sie damals angeschrieben zu haben. Ihr Bild hatte etwas beeindruckendes gehabt und ich konnte einfach nicht anders als sie anzuschreiben. Natürlich hatte ich nie gedacht, dass ich mich in dieses Mädchen verlieben würde, aber ich war glücklich dass ich es getan hatte.

Traurig lächelnd ließ ich mich in meinen Stuhl zurückfallen und schaute mich in dem Gang um. Hin und wieder lief eine Krankenschwester an mir vorbei und lächelte mich freundlich an oder fragte mich ob ich irgendetwas brauchte.

So vergingen die Stunden schneller als gedacht und gegen Nachmittag trafen auch Hopes Eltern auf. Ihr Vater kam sofort auf mich zu und zog mich in eine Umarmung, was mich etwas irritierte. "Wie geht es dir, Shawn?", fragte ihre Mutter und ich antwortete:" Soweit ganz gut, denke ich."
Schweigend setzten wir uns nebeneinander auf drei Stühle und warteten geduldig darauf, dass uns irgendjemand Informationen zu Hopes Lage gab. Von Minute zu Minute wurde ich unruhiger und die Angst wuchs und wuchs. Ich hatte Hope doch gerade erst kennengelernt, da konnte ich sie nicht schon wieder verlieren.

Irgendwann gegen späten Nachmittag hielt ich es nicht mehr aus und ging zur Information um mich zu erkundigen, ob es schon Neuigkeiten aus dem OP gab. Die Krankenschwester schüttelte traurig den Kopf und antwortete:" Nein, tut mir leid, mein Junge. Geh doch ein bisschen an die frische Luft, du bist schon den ganzen Tag hier." Ich bedankte mich und machte mich dann tatsächlich auf den Weg auf die Terasse des kleinen Cafés, das im Krankenhaus untergebracht war.
Nachdenklich setzte ich mich auf einen der Stühle und fuhr mir durch meine braunen Haare. Die Sonne schien erbarmungslos auf mich herab und ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. So schönes Wetter und in dem grauen Gebäude unmittelbar hinter mir, geriet das alles in Vergessenheit.

Nach einer halben Stunde machte ich mich wieder auf den Weg nach drinnen und als ich bei Hopes Eltern ankam, war der Arzt bei ihnen. Mein Schritt beschleunigte sich und sobald ich bei ihnen war, fragte ich:" Gibt es was Neues?" Der Arzt begrüßte mich und antwortete:" Hopes Lage ist stabil und die Operation ist gut verlaufen. Momentan darf noch niemand zu ihr, aber morgen dürfen Sie gerne wiederkommen." Ich schüttelte den Kopf und antwortete:" Ich würde gerne hier bleiben, falls was ist." Hopes Dad legte mir eine Hand auf die Schulter und sagte an den Arzt gewandt:" Das ist okay. Bitte rufen Sie uns sofort an sobald es was neues gibt." Sie verabschiedeten sich und ich setzte mich wieder auf den Stuhl.

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S: Ihre Lage ist stabil.
C: Siehste, hab ich ja gesagt!
S: Ja, aber das kann sich noch immer verändern.
C: Willst du bei Nash und mir pennen?
S: Ne, ich bleib im Krankenhaus.
C: Du bist schon den ganzen Tag da. Du solltest langsam mal schlafen.
S: Ich komme klar, Cam. Ich möchte einfach da sein, wenn sie aufwacht. Ich verspreche, morgen komm ich zu euch.
C: Okay. Schreib falls du was brauchst.
S: Wo du das sagst.. Ordentlicher Kaffee und Muffin wären gut.
C: Pff..so meinte ich das eigentlich nicht, aber ich bin jetzt einfach mal nett und werde es dir trotzdem bringen :'D
S: Du bist der Beste!
C: Ich weiß. Ich weiß.
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Ein kleines extra Kapitel, da war beim Federfiction-Wettbewerb den 2. Platz belegen!! Danke an alle, die gevotet haben denn ohne euch wäre das nicht möglich gewesen! Danke!

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