Stille. Eine unendliche Stille umhüllt mich. Ich sinke auf meinem Bett zusammen und fange an zu weinen. Ich weiß gar nicht wirklich den Grund für meine Tränen. Es kommt einfach alles aus mit heraus. Louis liebt mich. Ja, mich. Ich verstehe das alles nicht. Ich dachte fast ein ganzes Jahr lang, dass er mich so sehr hasst, doch jetzt ändert sich alles. Wirklich alles. Josh, der perfekte Junge für mich, ist weg. Ich weiß nicht, ob ich darüber glücklich oder traurig sein soll. Dann wäre da noch Dad. Ich wünschte unser Verhältnis würde sich wenigstens ein bisschen bessern, doch irgendwie glaube ich da nicht dran. Er war nicht mal dort. Am Strand. Beim Steg. Vielleicht kommt er heute noch, das weiß ich nicht. Irgendwann kann ich nicht mehr weinen und ich falle in einen unruhigen Schlaf.
*Traum*
Gelächter. Freundliches Gelächter. Wie von einem Engel. Ich drehe mich um, meine Haare schwingen mit, und dort steht ein grinsender Louis. Ich laufe immer schneller und Louis läuft mir hinterher. Immer und immer schneller. Ich habe keine Angst vor ihm. Irgendwann holt er mich ein und seine Arme schlingen sich von hinten um meine Hüfte. Wir stehen mitten in einem Wald. Die Sonne scheint auf uns herab und die Vögel zwitschern. Ich drehe mich um und schaue Louis direkt in seine wundervollen Augen. Zwischen unseren Lippen ist nicht mehr viel Platz. Ich kann seinen Atem auf meiner Haut spüren, und ich bekomme eine Gänsehaut. „Ist dir kalt?“, fragt Louis mich plötzlich. „Ein wenig.“, antworte ich. Louis zieht schnell seine Jacke aus, und gibt sie mir. Ich ziehe sie an. Sie ist mir viel zu groß, aber sie ist schön weich und sie riecht nach Louis.
*Traum Ende*
Ich schrecke hoch und schaue mich im Zimmer um. Alles ist dunkel. Wie spät ist es denn bitte schön? Es war noch ziemlich früh, als ich eingeschlafen bin. Ich krame mein Handy hervor und drücke auf Tastensperre. Es strahlt mich an und ich kneife meine Augen zusammen. Es ist schon 23 Uhr. Ich kann jetzt nicht mehr schlafen, dass merke ich. Ich lehne mich zurück in mein Bett und versuche mich an meinen Traum zu erinnern. Verdammt schwer. Es war ein schöner Traum. Ja, ein wirklich schöner Traum. Das weiß ich. Da bin ich mir sicher. Doch was war passiert in diesem Traum? Langsam kommt die Erinnerung zurück. Es war etwas mit Louis. Louis kam in meinem Traum vor. Aber warum Louis? Ich dachte es wäre ein schöner Traum. Ja, das war er. Es fühlte sich so perfekt an. Wir waren im Wald. Wir hatten uns fast geküsst. Er hatte mir seine Jacke gegeben. Es kam mir alles so real vor. Doch das erschreckende ist, es war real. Ja. Vor langer Zeit waren wir wirklich in diesem Wald. Wir hatten uns auch wirklich fast geküsst. Fast. Doch das mit der Jacke war anders. Er hatte sie mir nicht gegeben. Ich bin vorher … weggelaufen. Ja, ich bin vor Louis einfach so weggelaufen. Ich hatte so Angst. Nur nicht vor Louis. Ich hatte Angst, dass es ein Fehler wäre, Louis zu küssen. Also lief ich einfach weg. Ich war so ein Angsthase. Das war einer der größten Fehler von mir. Ich bereue ihn heute noch. Ich muss Louis damit wirklich sehr verletzt haben. Das tut mir so leid.
Ich fühle ein Stechen in meiner Brust. Die Tränen rollen mir über das Gesicht und ich schluchze laut los. Plötzlich höre ich ein Rascheln. In der hinteren Ecke in meinem Zimmer. Oh mein Gott. Was ist da? Wer ist da? „H.. Hallo?“ Stille. Nichts. „Ist .. da jemand?“ – „Ja.“, kommt es auf einmal zurück. Nur ein knappes ‚Ja‘. Ich kann nicht erkennen wer dort spricht. „Wer bist du? Und was machst du hier?“ Warum passen die Schwestern nicht mal ein wenig darauf auf, wer hier rein und raus geht?! „Es tut mir leid.“ Louis. Ja, ich bin mir ganz sicher. Louis sitzt dort und redet mit mir. „Louis, bitte … geh.“ Die letzten Worte sind nur ganz leise zu hören. Es ist eher ein Kratzen. „Wirst du mir jemals verzeihen?“ – „Ich … Ich weiß es nicht, Louis. Gib mir Zeit. Zeit zum Nachdenken. Bitte geh jetzt.“ Ich sehe wie der schwarze Schatten aufsteht und in Richtung Tür geht. Nachdem die Tür zurück ins Schloss gefallen ist, spüre ich wieder diese Einsamkeit. Alles ist dunkel in diesem Zimmer. Ich werde jetzt nicht wieder weinen. Nein, dieses Mal bleibe ich stark. Und ich schaffe es tatsächlich. Ich schalte den Fernseher an und schaue ein wenig Fernsehen. Nach nur wenigen Stunden schlafe ich sogar tatsächlich wieder ein.
Zeitsprung: Circa 1 Monat später
Montag
Gestern wurde ich endlich entlassen. Nach ungefähr einem Monat Krankenhaus-Aufenthalt habe ich viel gelernt. Sehr viel. Ich ritze mich nicht mehr, und ich denke schon viel positiver. Zumindest in Gegenwart von anderen. Wenn ich alleine bin, weine ich schon noch sehr viel. Aber trotzdem weniger als früher und auch darauf bin ich stolz. Ja, mir wurde beigebracht, auch auf kleinere Erfolge stolz zu sein.
Louis habe ich die ganze letzte Zeit nicht gesehen. Er hat sich nie mehr blicken gelassen. Ich weiß nicht, ob ich da so glücklich drüber bin… Meine Freundinnen haben mich zwischendurch besucht. Emma und Zayn haben sich noch öfter getroffen und ich bin mir sicher, dass sie schon bald ein Paar sind. So wie Kassidy und Niall. Unglaublich süß. Irgendwann werde ich auch noch meinen Jungen treffen. Zwischen Amy und Harry läuft meiner Meinung was, auch wenn sie es immer abstreitet. Mal sehen. Sie spielen immer die Todfeinde, aber man sagt doch immer: Was sich neckt, das liebt sich, oder nicht?
Heute muss ich wieder in die Schule. Ich sitze gerade am Frühstückstisch und esse mein Brot. In 15 Minuten muss ich los. Ich hab schon Kassidy, Amy und Emma Bescheid gesagt und sie freuen sich auch schon sehr.
Schnell schnappe ich mir meine Tasche und steige auf mein Fahrrad. Als ich bei Emma’s und meinem Treffpunkt ankomme ist von Emma keine Spur. Seltsam. Sonst ist sie immer, wirklich immer, vor mir da. Ich hab auch ehrlich gesagt keine Ahnung, wie sie das immer schafft. Naja, vielleicht liegt es daran, dass ich immer zu spät komme… Doch heute ist sie nicht da. Ich drehe mich um und schaue mich noch einmal um als ich auf einmal Geschreie höre. Geschreie, das ich kenne. „Amiliaaaaaaaaa!“ Es ist Emma. Sofort grinse ich los. Ich drehe mich in die Richtung aus der die Schreie kommen und dort kommt eine ebenfalls strahlende Emma rasend schnell auf mich zu gefahren. Sie springt vom Fahrrad ab, welches sofort auf den Boden fällt, und rennt auf mich zu. Der gesamte Inhalt ihrer Tasche verteilt sich auf dem Boden, doch das ist ihr vollkommen egal. „Heeeey, Emma.“, ich versuche nicht so aufgeregt und überdreht zu klingen, doch es fällt mir schwer. Sie konnte mich leider nicht so häufig besuchen kommen, genauso wie die anderen Mädchen. Sie hatten ziemlich viele Hausaufgaben, Tests und Arbeiten. Ich nehme ihnen das auch keinesfalls krum, doch dann sind die Wiedersehens-Umarmungen halt doch ein wenig.. naja, heftiger. „Endlich kommst du wieder in die Schule. Wie geht es dir?“ – „Super, und dir? Erzähl mir alles was passiert ist!“ Und so erzählt sie. Wirklich jede Kleinigkeit. Wir haben schon die Hälfte des Weges geschafft, als wir dann über mich reden. „Ja, ich musste so etwas wie eine Therapie machen. Aber das war gar nicht so schlimm, und die waren auch alle voll nett.“ – „Oh, naja. Hauptsache es geht dir jetzt wieder gut.“
Bei der Schule angekommen stellen wir unsere Fahrräder an die Fahrradständer und gehen in die Schule hinein. Ich werde noch zwei Mal stürmisch von Kassidy und Amy umarmt und dann beginnt auch schon der Unterricht. In der 1. Großen Pause gehen wir alle zusammen runter in die Pausenhalle. Wir stellen uns in eine Ecke und beginnen erst einmal zu quatschen. Irgendwann fällt mein Blick auf Louis. Doch er ist nicht alleine. Er und irgend so eine komische blonde Tussi sitzen knutschend auf einer Bank. Meine Kehle schnürt sich zusammen und ich spüre, dass ich gleich anfange zu weinen. Ich renne los. Weg von Louis, und weg von der verwirrten Blicken meiner Freunde. Bei der Toilette angekommen schließe ich mich ein und setze mich auf den Klodeckel. Ich fange natürlich sofort an zu weinen. Nur kurze Zeit später höre ich schon wie jemand gegen meine Tür hämmert. „Amilia! Mach bitte auf! Sag uns was los ist!“ Ja, was ist eigentlich los? Louis hat eine andere geküsst. Das war los. Aber warum um Gottes Willen weine ich dann? Ich dachte, ich empfinde nichts für ihn? Oder etwa doch? Ich verstehe gar nichts mehr. Schnell wische ich mir meine Tränen weg, und schließe die Tür auf. „Ich möchte nicht darüber reden… Bitte.“, murmele ich kurz. Alle nicken verständnisvoll und zusammen gehen wir raus.
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Hey :) Tut mir leid, ich weiß das es nicht lang ist :/ Aber ich wollte nur kurz etwas ankündigen! Ich werde erst weiter schreiben, wenn wir 100 Votes erreicht haben. Wir sind jetzt bei 86 Votes *-* Das heißt.. ehm.. 14 Votes. Ich denke das werdet ihr schaffen <3 Ich bin verdammt stolz auf euch !
DANKE!
xx
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Please don't hate me...
FanfictionAmilia steht kurz vor dem Abgrund. Ihr Leben hat sich in so kurzer Zeit drastisch verändert. Ihre Mutter ist gestorben, doch nicht nur das ... ihr ehemals bester Freund Louis hat sich gegen sie gestellt und angefangen sie zu mobben. Der Grund? Sie...