Chapter 22

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WANTED

Das wundervollste, tollste, hübscheste, bezaubernste, netteste, lustigste und einfach perfekte Mädchen.

Gesucht von: Louis.

Genau das steht auf diesem Zettel und in der Mitte ist ein Bild von mir. Es steht nicht viel drauf, doch es lässt mein Herz einfach nur schmelzen, so kitschig das auch klingen mag. Ich merke, wie mir eine Träne vor Rührung die Wange entlang läuft und ich wische sie schnell weg. Ich kann jetzt nicht weinen. Es ist einfach zu perfekt. Alle meine Sorgen – wie weggeblasen. Alles ist einfach nur unglaublich. Als ich Kassidy anschaue, grinst sie mich an. „Du – Du hast es gewusst?“, frage ich verwirrt. Sie nickt stolz und erzählt mir: „Louis hat mir heute Morgen eine SMS geschickt, dass du unbedingt in die Schule musst und nicht krank sein darfst und rechtzeitig kommen musst.“ Ich muss grinsen und umarme sie. „Danke, dass du mich hierher geschleppt hast.“ „Du solltest dich eher bei Louis bedanken. Apropro.“ Kassidy sieht mich an und zwinkert mir zu. Ich reiße die Augen auf und sehe nach vorne. Dort steht er. Louis. Der Junge, den ich schon mein halbes Leben lang liebe, es mir jedoch nie eingestehen konnte. Ich muss einmal schlucken, dann renne ich auf Louis zu und umarme ihn. Er steht erst ein wenig perplex da, doch dann erwidert er meine Umarmung. Als ich mich von ihm löse, schaut er mir tief in die Augen und ich ihm. Hätte er nicht plötzlich angefangen zu sprechen, hätte ich ihn noch Stunden angeschaut. „Amilia. Möchtest du meine Freundin sein?“, fragt er mich völlig ernst, ohne zu lächeln, sondern er sieht mir einfach nur direkt in die Augen und stellt mir diese besondere Frage. Warte. Was? Hat er mich das gerade wirklich gefragt? Mit einem Mal werde ich zurück in die Realität gezogen und sehe ihn mit aufgerissenen Augen an. Als er meinen Blick bemerkt, sieht er mich erst verwirrt und dann verletzt an. Er will sich gerade aus meiner Umarmung lösen, als ich ihn wieder zu mir ziehe und meine Lippen auf seine drücke. Er erwidert den Kuss zwar erst nach ein paar Sekunden, doch als er ihn erwidert, muss ich automatisch lächeln. Er fängt ebenfalls an zu lächeln und so lächeln wir beide in den Kuss hinein. Als wir uns nach gefühlten Stunden lösen, sehen wir uns überglücklich an.

„War das ein Ja?“, fragt er völlig überwältigt. „Ja. Oh ja!“, sage ich noch einmal und strahle förmlich. Noch nie habe ich mich so ganz gefühlt. Vollständig. Nicht zerbrochen. Nicht traurig. Meine Selbstmord-Gedanken haben sich in Luft aufgelöst. Alles was ich will ist Louis. Louis. Louis. Louis. Sein Name spuckt in meinen Gedanken herum und jedes Mal, wenn ich an ihn denke, muss ich einfach nur lächeln.

So langsam tauche ich wieder in die völlige Realität auf und sehe mich um. Verdammt viele Schüler stehen um uns herum und alle lächeln. Als einer plötzlich anfängt zu klatschen, machen es ihm alle nach. Ich muss lachen und Louis ebenfalls. Das ist einfach zu verrückt. Wäre ich gestern hier rein gekommen, hätten sie mich fertig gemacht, doch jetzt klatschen sie. Sie klatschen, weil sie sich für uns freuen. In einer Ecke sehe ich Emma, Amy und Kassidy stehen und sie alle strahlen mich einfach nur an. Ihre Freude ist die ehrlichste von allen hier. Ich schenke ihnen ein besonders schönes Lächeln. Ich habe ihnen einfach so viel zu verdanken und was auch immer ich tun werde, ich werde diese Schuld nie wieder begleichen können. Sie waren die einzigen, die immer für mich da waren. Alle, aber wirklich alle haben mich verlassen. Sogar der, der mich länger kennt, als ich mich selbst. Dad. Was wird bloß aus ihm? Wie geht mein Leben jetzt weiter? Und schon wieder mache ich mir viel zu viele Sorgen.

Als Louis meinen Gesichtsuasdruck sieht, blickt er mich schon wieder so geschockt an. Ich versuche ihm ein Lächeln zu schenken, doch es zerbricht schnell. Ich vergrabe mein Gesicht in seiner Schulter und er zieht mich heraus aus dem Gedränge.

„Amilia, was ist los? Habe ich etwas falsch gemacht?“ „N-Nein. Alles ist gut.“ „Warum weinst du dann?“ „Es ist einfach nur so viel auf einmal. Ich weiß noch immer nicht, wo ich wohnen soll und was jetzt als nächstes passieren wird … Ich habe so Angst.“ „Ich bin immer für dich da, Amilie.“ Er zieht mich an sich ran und drückt mich ganz fest. Genau diese Umarmungen habe ich so verdammt sehr vermisst. Ich kann seinen Duft riechen, seine Wärme spüren und ihn einfach in meinen Armen halten. Das war immer alles was ich wollte und das lasse ich mir jetzt nicht von so ein paar dummen Problemen nehmen.

„Du kannst bei mir wohnen.“, meint er plötzlich. „L-Louis, ich…“ „Das ist mein Ernst. Zieh bei mir ein. Du weißt, dass wir immer noch ein Gästezimmer haben. Dann hast du sogar dein eigenes Zimmer, wenn du willst. Du kannst natürlich auch bei mir ... im Bett … schlafen.“ „Danke Louis.“ Und schon küssen wir uns wieder. Endlich kann ich meinen Gefühlen freien Lauf lassen. Nach so vielen Jahren, in denen ich sie tief in mir drin versteckt habe, können sie nun endlich ans Licht. Das ist so eine Befreiung. Endlich bin ich wieder frei.

„Was ist mit meinem Dad?“ „Das entscheidest du. Ob du den Kontakt halten willst und so. Das ist allein deine Entscheidung.“ „Okay.“ Ich lächle ihn an und dieses Mal zerbricht es nicht. „Louis, das alles – das war das allerschönste, was du je für mich gemacht hast. Danke.“ „Verzeihst du mir, Amilie?“ „Ja, Louis. Ich verzeihe dir.“

„LOUIS TOMLINSON! KOMMEN SIE BITTE SOFORT ZUM SCHULREKTOR!“, schreit eine wütende Stimme durch die Lautsprecher und wir müssen beide lachen. „Jetzt gibt’s Stress, Tomlinson.“ „Es hat sich gelohnt.“, meint er und schenkt mir sein schönstes Lächeln. „Ich muss dann wohl.“, meint er und geht in Richtung Schulrektor. Er hat das nur für mich gemacht. Er hat das alles nur für mich, das kleine, hässliche, unbedeutende Mädchen, gemacht. Wow.

Happy End.

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Leute. Es sieht aus, als wäre es vorbei. Ja, ich denke, es ist vorbei. Vielleicht schreibe ich noch einen Epilog. Mal sehen. Wollt ihr einen?

Please don't hate me...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt