Es sind jetzt noch genau drei Tage, bis die Sommerferien vorbei sind und mein letztes Schuljahr beginnt. Das letzte Jahr. Vor dem sich alle fürchten. Ich frage mich, wieso das so ist. Wieso haben alle Angst davor, mit etwas so Blödem abzuschließen? Wieso haben alle Angst vor dem, was danach kommt? Wieso haben alle Angst, ihre Nicht-Freunde zurückzulassen, von denen sie in drei Jahren keiner mehr begrüßen wird?
Ich freue mich auf den Tag, an dem ich mein Zeugnis erhalte, all den Leuten ein letztes Mal ins Gesicht sehen kann, die mich jahrelang genervt haben und ein lautes »Fuck You« herausbrüllen kann. Ja, meine Laune heute ist scheiße. Kommt damit zurecht.
Jo liegt heute auf der Bank, als ich zu ihr stoße, sodass ich keinen Platz habe, um mich zu setzen.
»Machst es dir wohl heute besonders bequem.«
Sie sieht nicht auf. Hat die Augen geschlossen und hat wieder diese Aura um sich herum, dass man sie für einen Toten halten könnte. Vielleicht ist das ihr Stil. Für eine Leiche gehalten zu werden.
»Du hast mich gefragt, ob ich an einen Gott glaube.«Gestern. Ja. Einfach so. Ohne bestimmten Grund.
»Und?«, frage ich und fühle mich seltsam. Zu stehen ist etwas merkwürdiges.
»Ich glaube, es gibt den Tod. Das ist alles, was ich wissen muss.«
Tod. Wollmütze auf dem Kopf. Knochige, ungesunde Statur. Keine Schülerin mehr. Zerstörter Schlafrhythmus.
Alle Warnsignale in meinem Kopf schrillen auf. Blinken. Alarmieren mich. »Achtung Gefahr!«, ruft eine Stimme und rennt mit wedelnden Armen in meinem Gehirn herum.
»Du bist krank, nicht wahr?«, höre ich meine Stimme sagen, bevor ich etwas dagegen tun kann.
»Johanna Cherry. Du findest mich bei facebook.«
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Everyday at midnight {I look up to the stars}
RomansSie riecht nach Kaffee, Büchern und Orangen. Sie hat sturmgraue Augen, die an verregnete Tage erinnern. Mit einem kleinen Strahlen darin, das Nacht für Nacht mit den Sternen am Himmel konkurriert. Sie ist seit kurzem immer da. Immer hier. Und nie wo...