Only Yours, Honey

Knew It!

Das Gefühl, was dein Körper dir gab, wenn du wusstest, dass die Person die du über alles liebtest, nicht in Sicherheit war, war mit Abstand der schrecklichste und unkontrollierteste Schmerz, den ich je gespürt hatte.
Dad konnte es nicht wissen, er konnte nicht erfahren haben das gar kein Streit zwischen Aiden und mir existierte, wir waren doch so vorsichtig.
Der Deal durfte nicht zerbrechen, nicht so, nicht indem er Aiden auslöschte!

P. O. V. AIDEN

Das alles, es sollte so enden, es konnte gar nicht anders ausgehen als so. Es war von Anfang an klar, dass Charles sich nicht mit einem einfachen Streit zufriedenstellen geben würde, dafür war er leider viel zu schlau.
Ein paar Tage hätte ich noch gebraucht um meinen Plan, in den ich Avery nicht eingeweiht hatte, hoffentlich perfekt durchführen zu können, aber jetzt, jetzt war es nicht so verlaufen wie gedacht und ich musste versuchen, es trotzdem zu schaffen.
Ich musste dem ganzen ein Ende setzen.
Ich musste Charles' Spielchen ein Ende setzen.

"Na, schon am verzweifeln?" Neckte er mich als er das geräumige Wohnzimmer betrat. Ich war hier keineswegs gefangen, naja, irgendwie schon, aber ich konnte gehen, doch zugleich auch nicht.
Der Deal war nicht mehr aktuell, da ich ihn gebrochen hatte, aber Charles wäre nicht Charles, wenn er nicht schon längst einen besseren geschmiedet hätte, der mir noch viel weniger gefiel.

"Was soll das Charles? Was haben Sie hiervon?" Wollte ich wissen.
Ich verstand, dass er mich nicht einfach so davonkommen lassen würde, aber ich verstand nicht, was das ganze mit Avery zu tun hatte. Warum musste er sie für meine Fehler bestrafen?
"Es tut dir weh, wenn sie leidet." Antwortete er, auf exakt die Frage die in meinem Kopf herumschwirrte.
Ich schloss meine Augen. Meine Wut, meine eigentlich längst verschwundene Wut, von der ich mich getrennt hatte, seit ich zum ersten Mal in Avery's Augen schaute, war plötzlich wieder da.
Das durfte nicht passieren.
Er wollte versuchen mich zu provozieren, mich gedanklich zu zerstören, wie er es vor Jahren schon einmal getan hatte. Aber das würde er nicht schaffen, nicht noch einmal. Ich war stärker.

"Halt Avery da raus Charles...Sie ist deine Tochter. Hast du denn keinerlei Selbstachtung?!" Schrie ich schon fast.
Er kam in einer raschen Bewegung auf mich zu, um mich mit einem harten Aufprall an die Wand zu drücken.
Ich stöhnte schmerzerfüllt auf und schubste ihn kurz darauf von mir weg. Er sollte es nicht übertreiben...
"Ich habe mehr Selbstachtung, als du sie jemals haben wirst Aiden! Wer hat Melcome getötet und viele andere unschuldige Menschen, die es nicht verdient haben zu sterben?!" Er lachte.
Ich hasste alles an ihm, aber diese lachen...

"Hör auf damit... Hör auf! Du weißt ganz genau, dass es deine Schuld war, alles! Jedes Opfer, jeder Stich in ihre Brust, war ganz allein dein Verdienst!"
Mir wurde schlecht als ich an die Bilder von Kyle dachte, wie er da hing, als wäre er eine Puppe, die darauf wartete das jemand mit ihr spielte.
Es war krank.
'Sie werden denken, dass du es warst' hallten die Worte von Charles in meinem Kopf. Sie würde mir glauben, Avery. Sie würde niemals denken dass ich es...
Was wenn sie dachte ich würde so etwas tun, was wenn sie dachte, ich wäre ein Monster, wie ich es damals war?
Sie würde mich verlassen, wie es alle taten.

"Ich habe alles gemacht was sie wollten, ich habe getötet, zurückgesteckt, mir gar zu selbst ein Messer in die Brust gerammt, wenn auch nur im wörtlichen Sinne. Du hast mich ausgequetscht und Avery hat mich wieder gefüllt, nur diesmal mit Dingen, die mir nie jemand anders hätte schenken können.
Vertrauen, Mut, Zuneigung und Liebe. Du, du ganz allein hast wieder den Hass, die Wut und den Schmerz in mein Leben gebracht!"
Ich wurde immer lauter und steuerte langsam auf ihn zu.

"Du kannst mich nicht töten Charles! Nicht mit deinem lächerlichen Getue!
Du bist feige, du denkst deine Worte brechen und zerreißen mich von innen, doch da irrst du dich. Das Problem ist nur leider, dass du meinen Schwachpunkt kennst, meinen allergrößten Schwachpunkt. Avery.
Doch auch das wird dir nichts bringen, es wird mir wehtun, wenn du sie schlecht behandelst, aber du kannst mich nicht töten Charles. Nicht so."