Quit Smoking

62.6K 2.2K 157
                                    

P. O. V. AIDEN

Wenn der kleine Pisser jetzt tatsächlich wie ich vermutete wieder zu Charles gerannt war, konnte er froh sein, wenn ich ihm nur sein scheiss Bein brechen würde!
Es sollte mir eigentlich am Arsch vorbei gehen, was die zwei vor hatten, aber ich konnte das irgendwie nicht, ich wusste was James durchmachte, Charles manipulierte seine Psyche bis ins unermessliche, bis er letztendlich wie bei mir die Kontrolle über ihn haben würde.
Das durfte nicht passieren, nicht nochmal.

Er durfte ihn nicht kaputt machen, er würde ihn belehren wie man sich benimmt um von außen hin perfekt und normal zu wirken, doch innerlich zerstörte er einen nur immer und immer mehr bis man sich irgendwann sogar Gedanken über den Nutzen seines Lebens machen würde. Das tat ich auch und das machte ich auch ab und zu noch. Ich war nicht stolz auf das was er aus mir gemacht hatte, durch was für Tiefen er mich schliff um jetzt hier zu stehen und ein unkontrolliertes Monster zu sein.
Das letzte mal getötet hatte ich Melcome, er hatte es verdient, er war ein unnötiger Ballast für uns alle.
Davor waren es nur Männer über fünfundzwanzig und diesen habe ich auch aus plausiblen Gründen das Leben entzogen. Oft waren es Schläger, Vergewaltiger und am meiner Meinung nach aller schlimmsten, die Menschenhändler. Ja, sowas gab es wirklich.
Manche fragten sich vielleicht, woher ich mir das recht nahm, über Leben und Tod zu entscheiden und die Antwort war ganz einfach, hart, aber einfach.
Wer würde schon gerne in den Nachrichten sehen, dass sein Kind, die Mutter, oder wer auch immer, tot aufgefunden wurde, teils misshandelt, teils entstellt.
Niemand.
Ich bildete mir auf meine Befriedigung ein, dass ich gutes tat, dass ich nur säuberte, aufräumte.

Eins meiner ersten Opfer war Bill Sanders, ich hatte ihn beobachtet, studiert, leer gesaugt bis ich sein Leben hätte eins zu eins kopieren können. Er hatte acht minderjährige Jungs, die zuvor entführt wurden verkauft, an weitere Händler dieser 'Branche', bis er eines Tages mit seinem letzten Opfer, vor seinem Tod, wieder kam.
Eine schwangere Frau. Ich hatte laut Charles Meinung nach kein Recht darauf gehabt, mit so einer ignoranten Naivität an die Sache ran zu gehen, aber was hätte ich denn tun sollen?
Sie war verdammt nochmal schwanger!
Als ich sah wie er sie begann zu berühren, sie anzufassen an jeglichen Stellen und sie anfing immer stärker zu weinen, konnte ich es nicht mehr abwarten, ich überwältigte ihn mit einem Messer aus reinstem Glas. Niemand konnte nachweisen wem das Messer gehörte, wer benutzte schon Edelstein oder Knochenmesser? Niemand, nur ich.
Ob Glas, Vulkanglas wie Obsidian, Opalit, oder eben Tierknochen, keiner nutzte jegliche Art von Waffen.

Mein blutigstes und eins meiner ersten, auf eigener Faust gejagten Opfer war zugleich mein riskantestes. Ich hasste diesen Mann abgrundtief für das was er gemacht hatte. Mir wurde jedes mal schlecht wenn ich mich wieder daran erinnerte.
Matthew Cyryl. 37 Jahre alt, zwei Töchter, eine Frau, einen Hund, eine Immobilienfirma mit seinem vier Jahre älteren Bruder zusammen und zu guter letzt, sein kleines Hobby. Er war ein Sammler, doch er sammelte keine Knöpfe, Münzen, Steine oder Briefmarken, nein, er sammelte Zungen. Zungen, kleiner Tiere, oder sogar Menschen. Als die Presse auf ihn aufmerksam wurde galt er als der Organsammler.
So ein Quatsch.
War ja klar, dass sich die Presse so einen scheiss Namen aussuchen würde, über den man sich im Grunde nur lustig machen konnte.
Sie fanden Tiere, denen die Zunge entrissen wurde und nach einiger Zeit einzelne Menschen, die nicht anders aussahen. Er ließ seine Opfer an ihrem eigenem Blut ersticken und zog wieder ab. Man sollte mich nicht krank nennen wenn man wusste, dass solche Menschen frei herum liefen, naja, er zumindest nicht mehr.
Eines warmen Sommerabends in New Jersey beschattete ich sein Haus, ich wusste, dass er jeden Mittwochabend um 17:15 Uhr raus ging um zum Chinesen um die Ecke zu gehen. Meine Chance. Es war nicht ganz einfach, weil zu dieser Zeit noch einige Leute unterwegs waren und er nicht grade ländlich wohnte.
Aber ich war mir meiner Tat bewusst genug um einzuschätzen, wie weit ich gehen konnte.

Only Yours, HoneyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt