Oh God, Keeth.

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P. O. V. AVERY

Einige Tage waren vergangen, drei um genau zu sein, wir haben meine Krankmeldung vom Arzt bei der Direktorin abgegeben, die uns dann versicherte, dass wir von den Sporty Wochen befreit waren. Der Hammer oder?
Naja, irgendwas mussten wir schon abgeben, weshalb wir jetzt irgendein Buch unserer Wahl vorstellen müssen. Wirklich darüber geredet haben Aiden und ich noch nicht, er war die letzen zwei Tage mit Jake unterwegs, ich weiß ich sollte unendlich sauer auf Jake sein, aber irgendwie finde ich, dass Aiden ihm verzeihen sollte.

Liis und ich lagen seit jetzt schon bestimmt zwei Stunden auf ihrem Bett und quatschten über alles mögliche. Außer von dem Kuss zwischen Aiden und mir, ich wusste auch gar nicht wie ich es ihr erklären sollte.
"Findest du nicht auch?" Meinte sie plötzlich. Oh man, ich sollte ihr echt besser zuhören.
"Ähm..."
Genervt verdrehte sie die Augen. "War ja klar. Ich sagte, dass Aiden sich letzte Zeit ziemlich anders verhält, ist dir das nicht auch aufgefallen?"
"Nein, warum. Was meinst du? Komisch? Ne, finde ich nicht". Und der Award, für die schlechteste Lügnerin der Welt ging an...mich!

"Dir ist also nichts aufgefallen? Auch wenn du fast jeden Tag mit ihm zusammen bist?!"
Ich schüttelte den Kopf in der Hoffnung, dass sie mir jetzt endlich einfach glaubte.
Und tatsächlich, nach einem überlegenden Nicken richtete sie ihren Kopf wieder Richtung Decke und schwieg.
"Wie läuft's mit deinem Partner? Jules, richtig?" Lenkte ich ab.
"Ja, er ist super. Ich wollte schon immer mal einen Schwulen besten Freund! Ich kann mit ihm reden wie mit einer Frau, der Wahnsinn...-"
Den Rest des Gesprächs hörte ich nicht mehr mit, da ich wieder begann an Aiden zu denken. An den Kuss und daran wie schön es war.
Ich hatte keine Ahnung was das jetzt war zwischen uns und ob er das nur gemacht hat um zu schauen wie es ist. Ich wusste grade einfach gar nichts mehr...
Mein Dad hatte nichts mehr von sich hören lassen, was mich aber nicht grade weniger beunruhigte. Irgendwas führte er im Schilde, soviel war sicher...

"Avery Edison! Wenn du mir jetzt schon wieder sagst, dass du mir nicht zugehört hast, haue ich dich!" Meinte Liis plötzlich. Misst.
"Sorry, ich bin irgendwie nur, ich denke, etwas durcheinander". Von jetzt auf gleich schmückte ein wissendes Lächeln ihr Gesicht und sie drehte sich auf die Seite um nun genau in mein Gesicht zu sehen. "Wie war es?" Fragte sie.
Oh Gott! "Liis du verstehst da-" "hör auf Av. Nie hat er jemanden so angeschaut wie dich. Also wie war es? Hat er dich gefragt oder wie?" Mit gerunzelter Stirn sah ich sie an.
"Ist das hier so üblich, dass man vorher fragt wenn man jemanden küsst? Also dann wusste er da vielleicht auch nichts von aber-" kreischend unterbrach sie mich und sprang vom Bett auf. "Er hat dich geküsst? Oh mein Gott ich flippe aus!AIDEN FUCKING KEETH HAT DICH...oh mein Gott!"
Ich stand auf und hielt sie an den Schulter fest, bevor sie noch kollabierte. "Ich dachte du wüsstest es? Was, was dachtest du denn?"
"Ich dachte an ein kleines 'Date' aber nicht an einen verfluchten Kuss! Einen Kuss!"

"Beruhig dich Liis. Warum flippst du nur so aus? Es war doch nur...ein Kuss". Naja, eigentlich waren es mehrere... und sie waren so intensiv und liebevoll...so atemberaubend...
"Erde an Av! Erzähl! Sofort! Alles!" Sie schubste mich zurück aufs Bett und setzte sich gespannt und mit großen Augen vor mir in den Schneidersitz.
"Da gibt es nicht wirklich was zu erzä-". "Willst du mich veräppeln? Jedes Mädchen dieser Schule würde morden um Aiden Keeth auch nur anfassen zu können und du sagst da gibt es nicht viel zu erzählen wenn er dich geküsst hat? Spinnst du?"

"Is ja gut, ist ja gut... Wir waren, naja, im Wald". "Im Wald?!"
Seufzend schloss ich meine Augen. "Liis, wenn du mich nur noch einmal unterbrichst, kannst du dir gleich selbst ausdenken was passiert ist!"
Sie verschloss ihren Mund mit einem imaginären Schlüssel und schmiss ihn weg.
Ich fuhr fort. "Erst haben wir etwas geredet und gelacht, dann kamen wir uns nach und nach immer näher, bis aus einem kleinen Spaß, völliger Ernst wurde und es zu einem Kuss kam. Wir lagen auf dem mit Blättern bedeckten Boden des Waldes, er über mir gelehnt, ich atemlos unter ihm, es war nicht der Druck von ihm der mir die Luft zum Atmen nahm, es war er selbst. Seine Anwesenheit ließ mich vergessen wo wir grade waren und ob es falsch oder richtig war". "Es war richtig!" Meckerte Liis und schlug sich kurz darauf beide Hände vor den Mund und murmelte "sorry".

Only Yours, HoneyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt