22. Kapitel

15 3 2
                                    


Am nächsten Morgen frühstückten Pixi und Altinterop zusammen. Altinterop war ganz zufrieden mit der Entwicklung der Dinge und Pixi schwelgte in einem Gefühl der zunehmende Entlastung, so dass sie deutlich bessere Laune hatte und diese Altinterop nicht mal mehr vorspielen musste. Sie war auf gutem Wege ihre alte Unbeschwertheit wieder zu finden, jetzt da sie für sich eine Lösung gefunden hatte. Sie war zwar körperlich noch in Gradies File 15, aber gedanklich war sie schon bei der Planung ihrer Zukunft, die jetzt deutlich vor ihr lag.

"Ich habe über unser gestriges Gespräch noch mal nachgedacht, Pixi" sagte Altinterop, "du hast nicht so ganz Unrecht mit allem, was du gesagt hast. Ich sehe ein, dass ich dir nicht die Aufmerksamkeit gegeben habe, die dir als meine Gen-A-Partnerin zustehen. Ich werde mich bessern, es wird in Zukunft besser werde". "Ob ich das glauben kann?" sagte Pixi zweifelnd. "Aber ein Versuch ist es wert. Aber davor muss noch ein anderes Thema erörtert werden. Little-Anniechen ist jetzt über ein Jahr alt. Vorgestern kam die Order, dass sie ins Elyseum zu bringen ist. Das nächstliegende Elyseum liegt im Bezirk Berlinade. Ich möchte sie gerne persönlich dort hinbringen" "Ja, das ist kein schönes Thema, aber es muss schließlich sein, so ist der Lauf der Dinge. Ich verstehe aber, dass du den Abschied noch etwas aufschieben willst. Du hast also meine Erlaubnis für eine solche Auswärtsreise. Aber du wirst doch nicht gleich schon reisen müssen? Ich bin doch grade erst zurück gekommen. Ein bisschen Zeit will ich schon noch mit dir und Little-Anniechen verbringen". "Nein" sagte Pixi, während sie um ihre innere Anspannung nicht nach außen dringen zu lassen, versteckt an ihrem Schmuckring herum spielte, "Nein, so soll es wirklich nicht sein. Ein bisschen gemeinsame Zeit haben wir schon noch, aber spätestens nächste Woche sollte es dann doch sein. Unser Medidoc Rosalinde muss zur Betreuung des Kindes natürlich auch mit. Und dann werde ich versuchen schnell wieder zurück zu kommen. Du wirst die Zeit der Trennung schon gut überstehen."

Ein lauter Pieps machte Pixi darauf aufmerksam, dass sie eine neue Message hatte. Schnell spähte sie auf das Display. "Das ist ja von Sandy, so eine Überraschung". "Hm, du tust ja gerade so, als ob das ein Weltwunder wäre. Stell dir vor Sandy denkt noch immer an dich." "Warte - und sie schreibt, dass sie zu einer Elderly-Vor-Kur im Kubusgroßzentrum Berlinade sein wird. Na so was, hätte nicht gedacht, dass sie sich schon dieser Altersphase nähert. Ich lese es dir kurz vor: "Pixi eine kurze Information für dich: befinde mich im Elderly-Medizentrum und muss einige Tests über mich ergehen lassen. Meine Kondition wird getestet, Reaktionsvermögen und Gesundheitszustand. Vom Befund hängt ab, wie viele Monate ich noch im Kubuszentrum bleiben darf. Dort habe ich auch erfahren, dass Little-Annichen jetzt ins Elyseum muss, das ergibt sich doch gut, wenn du sie dort hinbringst, können wir uns tatsächlich einmal wieder treffen. Ich bin noch an die acht Tage hier, dann geht es wieder zurück. Wenn du also in der Zeit hier her kommst, das wäre toll". Ein letztes Abschiedssmilie und die Nachricht war fertig. Pixi schaute versonnen weiter auf ihr Display, was sie wollte, das wusste sie schon ganz genau, aber sie wartete ab, bis Altinterop es direkt selbst ansprach. "Tja Pixi du schaust so versonnen, ich kenn dich doch, das heißt sicher, dass du im Grunde sofort abreisen willst, um auch noch genug Zeit mit Sandy verbringen zu können." "Stimmt schon, damit beschleunige ich aber auch den Abschied von Little-Anniechen und das spricht einfach dagegen. Und du hast ja auch gesagt, dass du in den nächsten Tagen noch nicht auf mich verzichten willst." "Das stimmt schon, aber ich hab ja was gut zu machen, deshalb komme ich dir gerne entgegen. Du kannst ja dann ein paar Tage länger dort bleiben, um dich in aller Ruhe von Little-Anniechen verabschieden zu können." "Heute bist du aber außergewöhnlich großzügig. Da muss ich mir ganz schnell noch andere Bitten ausdenken, um dieses Phase gut zu nutzen", dabei lachte Pixi Altinterop an. Altinterop drohte ihr mit dem Finger: "Pixi du bist mir eine. Ich dachte immer du wärst eine solide unbestechliche Seele und jetzt das. Aber lassen wird das, oder wie Mister Keith zu sagen pflegt: "Das ist ein Multidynamiebereich. Sag mir lieber wann du abreisen willst, damit ich mich darauf einstellen kann." "Ich denke, heute haben wir Dienstag. Sagen wir also Freitag Mittag, falls ich einen Platz auf dem Unimogtransporter bekomme. Dann bin ich am nächsten Tag im Zentralkubus." "Abgemacht. Und wann kommst du wieder zurück?" "Das kann ich so genau gar nicht sagen, wenn ich es weiß lasse ich dir eine Message zukommen". "Gut das gilt also als abgesprochen" und mit diesem Satz erhob sich Altinterop um seinen Geschäften nach zu gehen.

Pixi Keith - die Anti-EffiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt