15. Kapitel

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Mitte Augusto war Pixi abgereist und schon Ende Septembero war sie zurück in Exgradies. In Kubus File 15 hatte sie sich manchmal erstaunlicherweise sogar nach Exgradies gesehnt, aber kaum war sie hier und verglich die beiden Kubusgemeinschaften und deren Atmosphäre schon wünschte sie sich wieder in ihren Heimatkubus zurück. In ihrem Ursprungskubus hatte sie sich die sechs Wochen sehr wohl gefühlt. Sie vergaß dort manchmal sogar, dass sie mittlerweile eine Teilnehmerin des Gen-A-Projektes und Mutter eines Säuglings war. Annichen wurde von Rosalinde immer gut versorgt, so konnte Pixi unbeschwert ihre Zeit verbringen. Sie traf sich mit Ninja und Rubinka. Selbst Frenjako wiederzusehen war für Pixi eine großartige Sache. Und diesmal war die Fahrt im Lichterdom für sie ein erstrebenswertes herbeigesehntes Event. Sie genoss den Rausch der Sinne und ließ sich in die Schwerelosigkeit fallen, immer und immer wieder. Schwebend, fallend, schwebend. Hatte man sich dann ausgepowert, erzählte sie ihren ehemaligen Clanmitgliedern ausführlich, was sie sich unter Exgradies vorzustellen haben. Oftmals hängte sich Pixi an Sandy und erzählte ihr jedes kleinste Detail aus ihrem Leben in Exgradies. Besonders stolz zeigte sie auch Little-Annichen herum. So saßen sie und Sandy manche intime Stunde im Palmenhaus, beobachteten die Natur um sich herum, den lächelnden Säugling und erlebten so kurze Momente von Harmonie und Nähe. Auch Mister Keith war dann nicht weit. Zufällig tauchte er dann auf und es ergab sich so das eine oder andere Gespräch zwischen ihm und Pixi. Beide liebten die Bewegung, so spazierten sie die Naturgänge entlang, erfreuten sich am durch die Glasscheiben hindurchschimmernden Panorama. "Machst du in Exgradies auch so schöne Spaziergänge und geht auch Altinterop mit dir spazieren, so wie wir jetzt? fragte Mister Keith. "Nein leider nicht, Altinterop hat immer etwas anderes zu tun, er ist ein viel beschäftigtes Clanmitglied. Und mit seiner Gen-A-Partnerin Zeit zu verbringen, bringt ihm keine Vorteile, darum lässt er es meist." "Oh weh,und das dir, wo du doch so bindungswillig bist." "Ach so schlimm ist das nicht, ich hab doch Rollo2000 den treuen Cyberdog, der bewacht und begleitet mich ständig." "Immer Rollo, wenn man dich so reden hört, könnte man meinen, du magst den Blechhund mehr als Altinterop oder gar dein eigenes Kleinkind." "Ach, so ist das auch wieder nicht. Obwohl ich zugeben muss, dass die Anwesenheit von Rollo mich in manchen schwierigen Situation gestützt hat und mir  geholfen hat mich nicht ganz so einsam und ängstlich zu fühlen. Da hat er mich wirklich sprichwörtlich über Wasser gehalten und seitdem ist er ein guter Freund geworden. Aber er ist halt nur ein Robo-Dog. Zuerst die Menschen, dann die Robots - das weiß ich nur zu gut." "Ja das sagt man immer, aber ich hab da so meine Zweifel. Das mit der künstlichen Intelligenz das hat doch so seine eigene Bedeutung und was das Richtige ist, das mögen die Computer wissen. Glaub mir Pixi auch das ist ein Multidynamiebereich. Wenn ich mir so vorstelle, da verunglückt ein Kubujaner, was würde ein Cyberdog nicht alles tun um diesen Kubujaner zu retten, jede Gefahr würde er eingehen, seine eigene Existenz aufs Spiel setzen. Manche würden sagen, ja ja das tut er, weil er halt so programmiert ist, aber auch das ist ein Multidynamiebereich. Und würde das ein Kubujaner für einen Mitkubujaner tun, manchmal ja und manchmal nein. Der Wert des eigenen Lebens wird schon sehr hoch eingeschätzt. Also was sind uns da die Robots an Selbstaufgabe voraus. Vielleicht sogar moralisch überlegen mit der Zeit." "Oh Mister Keith, wenn ich das jemanden erzähle." "Tu das lieber nicht, Pixi ....""Rollo2000 würde mich sicher unter allen Umständen retten, aber sicher auch Altinterop, er ist doch ein Mann von Ehre und Pflichtbewusstsein. Und ich bin seine Gen-A-Partnerin." "Mich wundert nur, dass er nicht mit dir hierher gekommen ist. Gen-A-Projekt hin oder her, wenn man so eine nette Partnerin hat, sollte man sich auch um sie kümmern." Pixi wurde innerlich ganz blass, denn sie sah es genauso, sie vermisste Altinterop und wünschte sich ihm ginge es ebenso. Nur die Zeichen sahen anders aus. "Ach Mister Keith, das passt schon so, so ist eben unsere Kultur. Ich werde schon damit zurecht kommen. Zu viel Gefühlsduselei ist unter Kubujanern ja nicht erwünscht. Altinterop will sicher nicht ins Gerede kommen." "Was das alles für dich bedeutet, als Person die du bist, will ich mir gar nicht ausmalen. Es ist so schwer zu sagen, was Kubujaner tun und lassen sollten. Aber sag auch das bitte niemanden weiter. Auch das ist ein Multidynamiebereich."

Pixi Keith - die Anti-EffiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt