Serkan's Sicht
Seit mehr als einer Stunde saß ich schon mit Emir in einem Café. Anfangs waren wir still. Keiner traute sich zu reden. Irgendwann brach er die Stille und wir fingen an uns zu unterhalten. Über die Arbeit, über die Zeit wo wir nicht befreundet waren. Bewusst hatte ich Amara erwähnt, da ich wusste das er was für die übrig hatte, mehr als er zugeben möchte."Wie geht's ihr ?" Fragte er und versuchte uninteressiert zu wirken, während er seine Handballen massierte.
"Ganz gut, sie redet nicht viel über ihre Gefühle" antworte ich ihm ehrlich und sah ihn genau an. Er nickte sah kurz zu seinen Händen und dann wieder zu mir.
"Bruder, ich will Sibel nicht heiraten. Ich liebe sie nicht. Ich bin unglücklich mit ihr" gestand er mir. Ich hab so oft nachgebohrt, wie es 'seiner' Tochter und Sibel geht. Nun hatte er sich endlich geöffnet.
"Wieso heiratet ihr dann ?" Irritiert sah ich ihn an und nahm einen Schluck von meinem Getränk.
"Wegen der kleinen und unseren Eltern. Esra ist schon ein uneheliches Kind, da wollten sie nicht das wir weiterhin unverheiratet sind. Außerdem will ich sie nicht nur an den Wochenenden sehen, wenn wir nicht heiraten" seufzte er und fuhr sich müde durch die Haare. Man sah ihm an das er mit der ganzen Situation überfordert und unzufrieden ist.
"Ich weiß wir hatten diesen Gespräch schon einmal und ich will dich damit auch nicht verletzten, aber ich glaub immer noch das Esra das Kind von einem anderen ist" langsam ließ ich diese Wörter über meine Lippen gleiten, denn das war auch der Grund wieso unsere Freundschaft in die Brüche ging. Emir war lange still.
"Der Vaterschaftstest war positiv" sprach er langsam aus. Nach jedem Wort wurde seine Miene verwirrter.
"Sibel könnte einen Weg finden, den Test manipuliert zu haben. Esra würde dir doch wenigstens ähnlich sehen, jedoch tut sie das nicht. Nichtmal Sibel sieht sie ähnlich. Ich dachte mit der Zeit wird es sich ändern, doch ich bin immer noch fest davon überzeugt, das Esra nicht dein Kind ist"
"Wenn sie den ersten Test manipuliert hat, wird es nichts bringen einen neuen zu machen" er widersprach mir nicht, was mich verwunderte. Er dachte sogar über einen zweiten Test nach.
"Hast du die Vaterschaft anerkannt ?" Fragte ich ihn.
"Nein noch nicht" antwortete er mir schnell, womit mir ein Stein vom Herz fiel.
"Gut. Dann machen wir es so, auch wenn es uns einwenig Ärger bringen könnte. Wir machen heimlich einen zweiten Test. Bist du dafür ?" Erklärte ich ihm meine Vorgehensweise und fragte ihn nach seiner Meinung.
"Ja, so machen wir es" nickte er. "Samstags bin ich immer mit Esra alleine, dann können wir den Test da machen und es danach ins Labor schicken. Ich lass mir die Ergebnisse auf die Arbeit liefern" fügte er hinzu.
"Was passiert wenn sich im schlimmsten Fall herausstellt, dass du nicht der Vater bist ?" Ich würde nicht in seiner Haut stecken wollen. Ich wüsste nicht wie man sich verhalten sollte. Emir war ein starker Mann.
"Ich werde Sibel nicht heiraten und die Vaterschaft für Esra nicht anerkennen" er würde leicht wütend und ballet seine Hände zu Fäusten. "Und ich würde versuchen Amara wieder zurückzugewinnen"
"Das würde ich auch so versuchen" zuckte ich mit den Schultern. "Sie ist so eine gute Frau, perfekt für dich"
"Ich weiß. Mit Sibel wollte ich auch Schluss machen, doch dann kam ihre Schwangerschaft. Wieso muss alles in meinem Leben schief gehen ? Ich werde heiraten mit einer Frau, die ich nicht liebe und habe ein Kind, wo man nichteinmal weiß ob es meins ist. Und die Frau die ich liebe, will nichts mehr mit mir zutun haben und ignoriert mich vollkommen" nuschelte er und vergrub seinen Kopf in seinen Händen.
"Emir das wird schon. Wenn Esra dein Kind ist, heißt es ja nicht gleich das du Sibel heiraten musst, auch wenn du so denkst. Rede mit deinen Eltern, rede mit Amara, den Ihr hast du sogar zu verdanken, dass ich hier sitze" schlug ich ihm vor und schlug ihm aufmunternd auf die Schulter.
"Hat sie dir gesagt das du dich mit mir treffen sollst ?" Jetzt wurde er hellhörig und richtete sich wieder auf. Schön das er das andere alles ignoriert.
"Ich war unsicher, ob ich dich nach einem Treffen fragen soll. Als ich mit ihr darüber geredet habe, hat sie mich ermutigte dich zu fragen und nun sitze ich hier" erzählte ich ihm und lächelte ihn an.
"Wie lange trifft Ihr euch eigentlich ?" Hakte er nach und sah mich interessiert an.
"Heute war das erste mal, sonst sind wir uns nur über den Weg gelaufen."
"Und wie war sie drauf ? War sie gutgelaunt ? Habt ihr über mich geredet ? Und wenn ja was sagt sie zu mir ?" Überschüttete er mich mit Fragen, woraufhin ich anfing zu lachen.
"Sie war ziemlich ruhig, fast schon zu ruhig. Ich glaube mal eure Trennung hat sie sehr mitgenommen. Das ganze Gespräch hat fast nur über dich gehandelt und sie hat nie gesagt was sie gegenüber dir fühlt oder wie sie sich im Moment fühlt. Aber ich kann dir versichern sie ist nicht über dich hinweg" beendete ich meinen Redeschwall und holte tief Luft. Zufrieden nickte er und wir sprachen noch eine Weile, planten wie wir das mit dem Test machen und wie es jetzt weiter geht.
Nachdem wir uns verabschiedeten haben und er mich nach Hause fuhr, nahm ich mein Handy zur Hand.
"Ich bin dir was schuldig, das Treffen war eine sehr gute Idee" schrieb ich Amara, da sie mich gebeten hatte ihr vom Treffen zu berichten.
"Ach was du schuldest mir nichts. Habt ihr euch wieder vertragen ?" Kam sofort eine Antwort von ihr.
"Ja, zum Glück. Um meine Schulden zu begleichen werde ich dich morgen zum Mittagessen einladen" schrieb ich ihr wieder. Auch wenn Esra Emir's Kind ist oder nicht, ich muss Amara und Emir wieder zusammen bringen. Insgeheim wünschte ich mir sogar, das Esra Emir's Kind ist. Sie war ein Baby und kann nicht dafür, dass ihre Mutter so ist wie sie nunmal ist. Ich hoffe bloß, dass alles gut enden würde.
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Es geht nach so langer Zeit weiter und das nächste Kapitel wird schon morgen kommen.
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Be my Baby
RomanceTräumen wir nicht alle von der großen Liebe ? Einem Jungen, dem wir alles anvertrauen können und mit ihm unser ganzes Leben verbringen. Die junge Frauenärztin Amara wünscht sich endlich ihre große Liebe kennenzulernen. Als der Charmeur Emir in ihr L...