Teil 24

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Serkan's Sicht
Der Samstag war gekommen, an dem wir die Proben entnehmen werden. Emir hatte das Paket mit den Behälter schon bekommen und hatte in seinem Büro aufbewahrt. Wie wir es auch wollten, wird er die Ergebnisse zu seinem Büro zugeschickt bekommen. Nachdem mit Emir geschrieben hatte, dass Sibel weg sei, fuhr ich geradewegs zu ihm.

Als ich vor seiner Tür stand, merkte ich wie aufgeregte er war. Nervös zappelte er rum und lief von einem Punkt zum nächsten. Als ich die Wohnung betrat, schloss er die Tür und führte mich in sein Wohnzimmer, wo schon ein Päckchen auf den Tisch stand.

"Das sind die Behälter für die Proben" erklärte er mir und fuhr sich durch die Haare. Ich nahm mir das Päckchen und las den beigelegten Brief dazu.

"Bist du bereit ?" Frage ich ihn und nahm mit den ersten Behälter zur Hand. Er nickte und ich stand auf und stellte mich vor ihm hin.

"Öffne deinen Mund" befahl ich ihm und holte das erste Wattestäbchen aus seinem Behälter, dass die Proben schützen sollte. Ich fuhr an den Seiten von Emir's Mund entlang und steckte es sofort in den Behälter zurück.

"Du hast es geschafft, aber wo ist Esra" fragte ich ihn und klopfte ihn ermutigend auf die Schulter.

"Sie schläft in ihrem Kinderbett, sollen wir es trotzdem machen. Also vorsichtig ?" Fragte er mich und ich zuckte hilflos mit den Schultern. Diese ganze Geheimnistuerei machte mich hibbelig und nervös.

"Lass es uns machen" meinte Emir und winkte mich zu sich. Langsam betraten wir das Kinderzimmer uns sagen, dass Esra immer noch schlief. Auf Zehenspitzen liefen wir auf das Bett zu und stellten uns vor sie.

"Und jetzt ?" Flüsterte Emir überfordert.

"Du öffnest langsam und leicht ihren Mund und ich entnehme die Probe" antwortete ich ihm.

Es dauerte mehrere Minuten, da ich ziemlich vorsichtig mit ihr war. Als es geschafft war, steckte ich es wieder in den Behälter und wir verließen das Zimmer. Schnell steckten wir die Proben in das Päckchen und schlossen es.

"Sollen wir es abschicken gehen ? Um die Ecke ist die Post" fragte mich Emir und sah mich erwartend an.

"Und was ist mit Esra ?" Stellte ich ihm eine Gegenfrage.

"Ich weiß es ist verantwortungslos, was ich gerade tue. Wir machen es schnell. Ich will es nur hinter mich haben und alleine möchte ich es nicht tun" erklärte er mir, woraufhin ich nickte. Schnell zogen wir uns unsere Schuhe an und rannten regelrecht zur Post, wo wir das Päckchen Abgaben und wieder zurück rannten. Als wir und er Wohnung ankamen, sah Emir schnell nach Esra.

"Sie schläft noch" verriet er mir, als er wieder ins Wohnzimmer kam. Ich nickte und er setzte sich. Wir sahen fern, doch waren beide nicht bei der Sache. Meine Hände zitterte und mir wurde bewusst, das die Ergebnisse, das ganze Leben von Emir ändern können.

"Serkan was haben wir nur gemacht ? Ich kann keine zwei Wochen auf Ergebnisse warten" rief Emir und sprang von seinem Platz auf.

"Beruhig dich Emir, die Zeit wird schnell vorbei gehen. Wir dürfen nur nicht daran denken" versuchte ich ihn zu beruhigen, da er von einer Seiten zur nächsten lief.

"Wie soll ich an was anderes denken, wenn ich Esra tagtäglich sehe, da muss ich doch daran denken!" Zischte er und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.

"Emir beruhig dich. Das ist die Nervosität, die dich gerade überkommt. Es wird alles gut gehen" versprach ich ihm und setze mich in eine andere Sitzposition.

"Woher willst du das wissen ?" Fragte er laut nach.

"Ich weiß es. Sie wird deine Tochter sein und du wirst eine glückliche Familie gründen" sprach ich ihm gutes zu, was wirkte denn er lächelte leicht und setzte sich wieder hin.

"Die nächsten zwei Wochen wirst du dich auf das Ergebnis vorbereiten. Was du tun wirst wenn sie dein Kind ist und was wenn nicht. Du musst überlegt handeln und in dieser Zeit solltest du das tun, du solltest an dem Tag nicht unüberlegt handeln" riet ich ihm, wo er zustimmte. Er wollte was sagen, doch er wurde durch ein weinen unterbrochen. Schnell sprang er auf und sprintete schon fast ins Kinderzimmer. Nach wenigen Minuten kam er mit einer weinenden Esra in den Armen zurück.

"Ja ist doch gut, mein Schatz. Du musst dich doch nicht erschrecken, weil Onkel Serkan da ist" grinste er und versuchte sie zu beruhigen. Er schaukelte sie in seinen Armen und so langsam beruhigte sie sich. Als sie vollkommen ruhig in seinen Armen lag, setzte er sich zu mir.

"Willst du sie halten ?" Fragte er lächelnd, worauf ich nur meine Arme ausstreckte und Esra zu mir nahm. Sie sah mich aus großen Augen an.

"Ich wünsche es mir, dass sie meine Tochter ist" flüsterte er neben mir.

"Das wünsche ich mir auch" nuschelte ich zurück.

"Sag mal, hat sie deine Augen ?" Fragte ich und sah mir beide genauer an. Insgeheim versuchte ich Emir auch zu beruhigen.

"Ich weiß es nicht" lachte er und sah zu Esra hinab.

Be my BabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt