Teil 27

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Das Frühstück mit den beiden verlief ruhig. Keiner hatte was zu sagen und aß sein Essen. Emir aß nichteinmal was, er trank lediglich seinen Kaffee. Nachdem wir fertig waren, räumten wir alles auf und Serkan setzte sich ins Wohnzimmer. Emir zog mich wieder in das Zimmer von vorhin.

"Ich muss mit dir reden" verkündete er und schloss die Tür nachdem wir das Zimmer betreten haben. Ich setzte mich auf das Bett und er stellte sich vor mir hin.

"Wie du weißt haben Serkan und ich einen neuen Vaterschaftstest gemacht. Als dieser negativ war, hab ich Sibel rausgeworfen. Natürlich gab es da einwenig Streit mit unseren Familien, sie waren auch geschockt. Sibel konnte es jedoch nicht akzeptieren, dass wir nicht heiraten und will sich nun an mich rächen. Sie hat mich angezeigt, weil ich ohne ihre Zustimmung einen Vaterschaftstest durchgeführt hatte. Ich hab mit einem Freund geredet, der Anwalt ist und er meinte damit könnte man bis zu 8 Monate Haft bekommen. Sibel weiß, dass es auch eine andere Frau in meinem Leben gibt. Eine Frau von der ich sogar meiner Familie erzählt habe. Sie will wissen wer diese Frau ist, sonst würde sie die Anzeige nicht fallen lassen" erzählte er mir nach langem Schweigen. Er hatte sich hingesetzt und knetete seine Handfläche, während er sprach.

"Und wer ist diese Frau ?"

"Amara, du hast studiert, du bist Frauenärztin. Du bist ein helles Köpfchen, wieso erzähl ich dir das alles ?" Lachte er leicht und sah mich vielsagend an.

"Ich bin diese Frau ?"

"Wow, du bist ja doch schlau" machte er sich über mich lustig und sah mich grinsend an.

"Aber.......was......hä" stotterte ich rum und schlug mir mit der Hand gegen die Stirn, während Emir anfing zu lachen. Als er sich beruhigt hatte, nahm er meine Hand in seine und sah mir in die Augen.

"Wie stellst du dir das vor ?" Fragte ich Emir.

"Ich gesteh dir meine Liebe, mach dir einen Heiratsantrag, wir heiraten und gründen eine Familie" lachte er.

"Ich meins ernst"

"Ich auch" antwortete er mir und sah mir in die Augen.

"Emir das wird nicht so klappen wie du es geplant hast" erwiderte ich und nahm meine Hand aus seiner.

"Ich weiß und ich würde es auch verstehen, wenn du deine Zeit brauchst. Ich mein ich hab dir während unserer Beziehung vieles verschwiegen, zu vieles" er richtete seinen Blick nach unten.

"Ich weiß, aber es geht mir hierbei nicht darum. Ich hab ein Angebot aus Berlin bekommen, dass ich dort eine Praxis mit einer anderen Ärztin führe und ich habe das Angebot angenommen. In wenige Wochen ziehe ich nach Berlin" gestand ich ihm und sah wie sich sein Mund leicht öffnete und sich seine Augen weiteten. Es war geschockt.

"Dein Beruflicher Werdegang hat doch nichts mit uns zu tun" fing er nach einer langen Stille an zu reden.

"Und wie soll es laufen ?" Kam nun die Gegenfrage von mir.

"Ich werde dich bestimmt nicht aufhalten, dass du hier bleibst, das ist eine große Chance für dich. Aber glaubst du wirklich das steht uns im Weg ?" Er stand auf und sah zu mir hinab. Aufgebracht fuhr er sich durch die Haare und zog leicht an ihnen.

"Die Entfernung steht zwischen uns" erwiderte ich leise, stand auch auf und stellte mich vor ihm.

"Amara es gibt Flugzeuge, Autos, Züge. Es gibt so viele Möglichkeiten wie wir uns sehen können. Andere schaffen es auch, wieso sollten wir es dann nicht auch schaffen ?"

"Hast du wirklich die Zeit und die Nerven jedes Mal nach Berlin zu fahren oder zu warten bis ich nach Berlin komme ?" Fernbeziehungen funktionieren nicht. Das war ein Fakt und es würde auch nicht bei uns klappen, vor allem nicht bei uns.

"Ja habe ich und werde ich auch haben" erwiderte er entschlossen und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Das sagst du jetzt, aber sobald ich weg bin, wirst du deine Meinung ändern" rief ich und sah ihn stur an.

"Nein werde ich nicht. Du hast es noch nicht einmal versucht, woher willst du dann wissen ob es klappt oder nicht ?" Fragte er und nahm meine Hände in seinen.

"Ich arbeite eh nicht an Wochenenden, also könnte ich immer wieder nach Berlin fahren" er zog mich näher zu sich.

"Sag mir doch einfach das ich nicht gehen soll. Sag mir das ich wegen dir nicht gehen soll, wegen meiner Mutter, meiner Schwester" rief ich verzweifelt und lehnte mich an ihn.

"Das werde ich niemals sagen, denn dafür ist es eine viel zu große Chance für dich. Kann es sein das du dir nicht sicher bist, ob du gehen sollst oder nicht ?" Er schlang seine Arme um mich und legte sein Kinn auf meinem Kopf ab.

"Ich weiß nicht ob ich das schaffen werde. Meine Familie, Köln, dich hinter mich zu lassen" sprach ich meine Sorgen laut aus.

"Du musst niemanden hinter dich lassen. Wir sind alle für dich da. Außerdem lässt du nichtmal Köln zurück, da du uns regelmäßig besuchen kommst. Es wird alles gut laufen und es wurde dir sogar neue Türen öffnen" beruhigte er mich und strich mir über meine Haare.

"Emir ?"

"Ja ?"

"Lass es uns versuchen"

Be my BabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt