Kapitel 11

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Der Verlust einer guten fremden Freundin

In meiner Scheinwelt fragte ich mich das häufig, doch im vergleich zu der Frage, was ich einmal werden wollte, war diese Zukunft in der realen Welt die mich erwartete, doch etwas abnormaler, wie ich mir früher immer meine Zukunft vorgestellt hatte.

„Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht!"

Für einen Moment sah er in den Himmel und versuchte die Antwort auf meine Frage in den Sternen zu finden. Mein Blick wanderte ebenfalls in die Sterne.

Wie sah wohl meine Zukunft aus? Was war, wenn wir es schafften und die Regierung tatsächlich fiel, Leons Onkel nicht meine Cousine und all die Silber Armbandträger umbrachte und die Vereinte Republik nicht mehr aus einer Hierarchie bestand? War dann wirklich alles gut?

War dann alles so wie in meiner Scheinwelt? Das ich wieder mit meinen Mädels Lasagne kochen und futtern würde, dabei ab und zu noch eine Diskussion mit Delia über die beste und Sinnvollste Beschichtung der Lasagne führen würde.

Würden Leons Eltern wieder hier her zurückkommen. Hätte ich sie dann kennengelernt und wollte Leon überhaupt, dass ich sie kennenlernte?

Was geschah dann mit den Armbändern und deren Bedeutung? Und was war, wenn meine Cousine und Niklas doch starben? Musste ich dann an ihre Stelle drehten? Musste ich das Land zurück in die Demokratie führen?

Oh Gott, das wollte ich nicht! Aber wenn ich es nicht machte, wer dann? Wem konnte man diese Aufgabe überreichen, ohne das derjenige sie Schamlos ausnutzte?

Leon wäre so jemand gewesen, doch ich wollte nicht, dass er dann so wenig Zeit für mich hatte. Ja, ich war egoistisch, zu mindestens was das Thema betraf. Ich wollte ihn nicht teilen und schon gar nicht mit jemanden anderen, was mich wieder auf Cassy brachte.

Irgendetwas musste ich mir einfallen lassen, damit sie mir mein Leben nicht noch schwerer machte, als es eh schon war.

„Ich weiß nicht, was ich von meiner Zukunft erwarte! Ich denke noch nicht einmal, dass ich da viel erwarten kann! Wahrscheinlich werde ich bei einem Kampf gegen die Regierung oder die Rebellen umkommen!" Er hatte mich aus meinen Gedanken gerissen.

„Hast du keine Wunschzukunft? Eine Zukunft die für dich wie ein wahr gewordener Traum ist?"

„Natürlich habe ich die, aber darüber nachzudenken würde nur Hoffnung an etwas erwecken, das niemals geschehen wird! Ich möchte nicht unnötig enttäuscht werden!"

Nun hatte er es geschafft mich zu enttäuschen. Ich wusste nicht warum, aber seine Reaktion machte mich traurig. Hatte er denn gar keine Hoffnung, dass wir es schaffen könnten?

Ohne weiter etwas darauf zu sagen, aßen wir unser Tiramisu, kuschelten noch ein bisschen und liefen dann zurück nach Hause.

Der Wecker holte uns viel zu früh aus unseren Schlaf. Stöhnend rollte ich aus meinen Bett, während Leon den Tag mit mehr Elan begann.

Ohne etwas zu Essen, gingen wir zu den Europäischen Rebellen, da wir vorhatten mit den Amerikanern in der Mensa etwas zu Essen.

Gerade als die Türen vom Aufzug in der Lobby von dieser Apple Samsung Firma aufging, hörten wir, wie etwas schweres hinter uns an der Tür zu Boden fiel.

Scheinwelten - Bronzenes ArmbandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt