Kapitel 1

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Mein Vater

Da saßen wir nun. Ich starrte den Artikel Titel an und setzte meine Zahnrädchen in Gang und dachte über das nach, was Rabea mir damit sagen wollte.

Die Legende wurde Gefangen genommen. Mit Legende war Leon gemeint, aber wenn er gefangen genommen worden wurde, dann lebte er ja noch!

Warum sollten sie einen Toten gefangen nehmen? „Er lebt?" Rabea nickte. Ich konnte das gar nicht glauben.

Stürmisch nahm ich sie in Arm. „Oh mein Gott, ich muss zu Andreas fahren und ihm davon erzählen! Kann ich die Zeitung haben?" Sie gab sie mir und ich raste die Treppen hoch. Sie folgte mir. „Danke Rabea!" sagte ich und umarmte sie erneut vor meiner Tür.

Dann öffnete ich die Tür und wollte schon laut Pläne schmieden, als mir ein für heute nur vertrautes Gesicht entgegen schaute.

Alice und mein Vater saßen zusammen an meinen Tisch und waren verstummt, als ich die Tür hinein kam. „Hey, Milea! Ich habe deinen Vater hinein gelassen. Ich hoffe, dass ist für dich in Ordnung." „Das ist Milea?" fragte er Alice, die nickte.

Mein Vater stand auf und kam zu mir gelaufen. Rabea ging in der Zeit zu Alice und zog sie mit auf meine Terrasse und schloss hinter sich die Tür.

Mein Vater musterte mich von oben bis unten und ich war gar nicht erfreut ihn zu sehen, er hingegen schon. „Du bist ganz schön groß geworden!" sagte er und kleine Lachfalten bildeten sich um seine Augen, als er zu grinsen begann.

Er umarmte mich und ich erwiderte die Umarmung, damit nicht auffiel, dass ich eine Rebellin war und ihm es übel nahm, dass er Leon gefangen genommen hatte. Als wir uns wieder aus unserer Umarmung lösten, musterte er mich erneut und schien irgendwie stolz auf mich zu sein, doch warum? Was hatte ich schon, was ihn stolz machen konnte?

Ich schmiss die Zeitung auf den Tisch und setzte mich. „Ah, du hast schon von der Verhaftung von Schild gelesen?" sagte er, als er das Titelbild sah. Er schien stolz auf sich selber zu sein. Insgesamt strahlte er ganz schön viel Stolz aus.

„Ich war es, der ihn den Betäubungsfeil in den Magen schoss!" Plötzlich kam mir eine Idee. „Hast du?" Er nickte. „Krass! Dann kannst du bestimmt jeder Zeit zu ihm, um ihn zu sehen, oder?" Erneut nickte er. „Kann ich ihn mir mal aus der Nähe anschauen?" Nun wurde sein Stolz etwas kleiner.

„Nun ja, ich weiß nicht, ob es so gut ist." „Warum denn? Denkst du ich bin nicht alt genug, um mir einen richtigen Rebellen anzuschauen?" sagte ich witzelnd, stand auf und lief zur Tür. „Kommst du?" Mit meiner dominanten Entschlossenheit hatte ich ihn verwirrt und zu dem gebracht, was ich von ihm wollte.

Ja, ich nutzte meinen Vater aus, doch nachdem er Leon gefangen genommen hatte, fand ich das mehr als gerechtfertigt. Verwirrt folgte er mir aus meiner Wohnung und lief mit mir zusammen zum Palast.

„Ihr haltet ihn hier gefangen?" „Psst, sag das nicht so laut! Schließlich weiß niemand, wo wir ihn gefangen halten, aber ja, hier ist er!" Verwirrt runzelte ich die Stirn.

„Ist das nicht ein bisschen dumm?" Genauso wie ich runzelte er nun auch verwirrt die Stirn. „Warum sollte das dumm sein!" „Naja, wenn die Rebellen Schild befreien sollten, könnten sie auch noch gleich meine Cousine und Niklas umbringen!"

Er begann zu lachen. „Milea das ist das am sichersten geschützte Gebäude auf der ganzen Welt. Die Rebellen haben schon oft versucht, hier einzubrechen und die Königin und den König zu stürzen, doch sie haben es nie geschafft und seitdem Schild hier ist, habe ich weitere hundert meiner Soldaten auf jeden Eingang postiert. Auf dem Dach gibt es zwei sofort Einsatz bereite Hubschrauber. Da einzubrechen ist unmöglich!"

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