Kapitel 12

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Unerwartetes Treffen mit einem Geist

Die angestauten Tränen in ihren Augen, verließen ihre Geburtsstädte und kullerten ihr nun die Wangen hinunter.

Wir hatten in den letzten 24 Stunden nicht nur Mella verloren, sondern auch Rabea. Es war als würde über mir eine Mauer einbrechen, die zuvor den Schock ausknockte und das Menschenverständnis am leben hielt.

Als gute Freundin, hätte ich jetzt Alice umarmen sollen, sie trösten sollen und wir hätten das ganze gemeinsam durchgestanden, doch das war ich nicht!

Nein, diese Welt hatte mich verändert und mir beigebracht, dass umso mehr liebe ich zuließ, dass ich umso mehr verletzt wurde.

Ich hatte Leon in mein Leben gelassen, der mich bewusstlos geschossen hatte und mir nicht vertrauen konnte, dass ich es schon mit den Rebellen aufnehmen konnte, ich hatte Andreas vertraut, der mich nicht unterstützte, als ich Leon befreien wollte, ich hatte meinen Vater ein bisschen vertraut und für ihn war ich nur die Mörderin seiner Frau, ich hatte den Rebellen vertraut, die mich mittlerweile genauso Tod sehen wollten, wie die Regierung und ich hatte Rabea vertraut, die mich für diejenigen verriet, die mich Tod sehen wollten.

Ich musste aus diesen Gebäude heraus. Hier waren einfach zu viele Menschen, die mich noch weiter enttäuschen konnten. Obwohl nur noch zwei Stück übrig blieben, Micki und Alice.
Delia war schließlich nicht bei den Europäischen Rebellen.

Ohne ein weiteres Wort, wollte ich den Raum verlassen, doch die Türen ließen sich nicht öffnen.

„Lass mich raus Alice!" „Kann ich nicht! Leon ist der einzige!" Aufgebracht raufte ich mir meine Haare. Irgendwie musste man hier rauskommen.

Mein Blick wanderte zum Fenster. Wir hatten einen Balkon im Schlafzimmer, fiel mir in diesen Moment ein. Schnell ging ich ins Schlafzimmer auf den Balkon.

Tatsächlich konnte man von hier auf das Dach klettern. Alice blieb im Wohnzimmer zurück. Bestimmt dachte sie, dass ich dabei war mich im Schlafzimmer einzuschließen.

Als ich auf dem Dach war, entdeckte ich eine Tür, die ich auch versuchte zu öffnen, was ich auch zum Glück hinbekam. Wie ich in diesen Moment mein silbernes Armband feierte.

Langsam ging ich die Treppen runter. Als ich kurz davor war in der Lobby anzukommen, kämpfte ich schon mit den Tränen.

Ich hatte noch einen kleinen Abstecher in der Waffenkammer gemacht, um mir eine Betäubungswaffe zu holen, schließlich konnte man nie wissen, wenn man draußen in der Wildnis der Stadt treffen konnte.

Vielleicht hätte ich mir in der Waffenkammer noch ein bisschen Zeit lassen sollen, denn als ich durch die Lobby ging, lief ich Cassy und Leon über den weg, die beide miteinander lachten, während sie ihre Arme umeinander gelegt hatten.

Anscheinend war Cassy schon voll in der Umsetzung ihres Planes, mir Leon auszuspannen drinnen. Als sie mich sahen, verschwand ihr Lachen aus ihren Gesichtern.

Mit gesenkten Blick wollte ich an ihnen vorbei gehen, doch Leon hielt mich auf, indem er wieder einmal mein Handgelenk festhielt.

„Du wirst nicht Mella retten gehen!" „Habe ich nicht mehr vor!" sagte ich nur und versuchte mich zu befreien.

„Wo willst du dann hin?" „Das geht dich nichts an!" Während er schon seine Stimme angehoben hatte, war meine weiterhin ruhig.

Scheinwelten - Bronzenes ArmbandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt