Es sind noch genau drei Tage bis zu meinem 13. Geburtstag. 13... 1/1/2 Jahre in dieser Hölle. Meine Knochenbrüche sind schneller verheilt als mir lieb war. James nutzte und quälte mich danach weiter... Und weiter.... Und weiter. Ich rätselte immer noch darüber, warum er es tat. Warum er mich so verletzte und terrorisierte. Hatte ich in meinem kurzen Leben bereits solche Fehler gemacht, dass sie damit bestraft werden müssen? Ich bin nicht gläubig... Aber an Kama zweifle ich nicht. Das Problem ist, dass ich nicht weiß was ich falsch gemacht haben soll in den Augen des Universums. Warum sucht mich der Teufel in Gestalt von James heim? Wie kann ein Mensch so etwas verdient haben. Mein Schicksal wünsche ich niemandem.
Als ich über all diesen Mist nachdachte, saß ich mal wieder an meinem geliebten Fenster und starrte den aufgehenden Mond an. Meine Wangen waren feucht von den Tränen die ich in den letzten Stunden vergossen hatte. Jetzt hatte ich keine mehr. Keine Tränen. Und ich würde auch keine weiteren für dieses elende Leben vergießen. Ich hatte eine Entscheidung gefällt. Diese Hölle, was sich mein Leben nennt, werde ich nicht weiter aushalten. Ich meine, hat dieses Leben denn einen Sinn? Kann ich irgendwann fliehen? Und wenn ich es nicht schaffe, was wird dann mit mir passieren. James würde mich nicht erlösen, indem er mich tötet. Nein. Er wird mich leiden lassen und zwar auf eine noch grauenhaftere Weise, als er es jetzt schon tut. Ich war eigentlich nie depressiv oder habe über Selbstmord nachgedacht... aber wenn man das ertragen muss was ich ertragen musste. Wer denkt da nicht an Selbstmord... Drei Tage. Drei Tage bis zu meinem Geburtstag. Bis dahin musste ich mir einen Plan einfallen lassen. Wie konnte man sich am sichersten umbringen? Pulsadern aufschneiden... Nein bei meinem Glück sterbe ich nicht schnell genug und James rettet mich. Erhängen?? Nein aufkeinen Fall. Medikament bekomme ich nirgendwo her. Naja ich mach es eben auf meine Art. Ein Messer und mein Bauch. Dieser Plan könnte doch aufgehen. Ich meine, im Bauch sind so viele wichtige Organe. Ich kann garnicht überleben. Ich lächelte über meinen Plan und klopfte mir innerlich auf die Schulter. Also in drei Tagen würde ich mir mein Leben nehmen... Und ich freute mich darüber. Mehr als man wohlmöglich sollte. Ich sah wie der Regen an die Scheibe prasselte und wünschte mir, dass die drei Tage schnell vorrüber gehen würden...
James besuchte mich jede Nacht und naja wie soll ich sagen... Er wurde Tag zu Tag "netter" zu mir. Das heißt er vergewaltigte mich nur noch halb so schlimm wie früher und schlug mich nur noch ab und zu. Es klingt komisch, das muss ich zugeben. Ich meine ich freue mich über weniger Schläge... Das ich überhaupt geschlagen werde ist eine grauenvolle Tatsache. Morgen ist mein Geburtstag... und zugleich mein Todestag. Was soll ich sagen. Ich freute mich riesig. Mein Spiegelbild war nur noch halb so katastrophal wie in den ersten Wochen. Die Blauen Flecke an meinen Kiefer verblassten und mein Gesicht wurde nur noch von einem kleinen Pfeilchen geziert. Klar. Abgemagert war ich. Aber das lag auch daran, dass ich mich weder wirklich körperlich bewegt hatte, noch viel Essen zu mir nehmen konnte. Unteranderem weil James es mir einfach, wenn er Bock hatte, mir entzog. Er amüsierte sich dann und ich hungerte über Stunden. Meine Haare gingen mir bereits bis zur Taille und vor meiner Entführung hatte ich mir einen Schulterlangen Bob schneiden lassen... Ja ich hab durch meine Haare einen Überblick über die Zeit die ich hier schon verbrachte habe. Meine Haare haben eine merkwürdige Farbe in der letzten Zeit angenommen. Dadurch dass ich nie Draußen war, sind meine Haare dunkler und glatter geworden. Ich hatte eigentlich Naturlocken und mein fuchsrötliches Haar strahlte früher in der Sonne. Jetzt bin ich fast dunkelbraun und meine Haare fallen glatt von meinen Schultern. Meine Haut ist blasser geworden und meine Sommersprossen sind ebenfalls verschwunden. 13. Nur noch einen Tag in dieser Hölle. Mein Spiegelbild fing an zu lächeln. Das Lächeln blieb immer das gleiche. Nichts änderte sich daran. Ich war immernoch Sophia. Das Mädchen, was nach dem Tod ihres Vaters für ihre Mutter da sein musste und später als Waise und Missbrauchte Jugendliche sich das Leben nehmen wird. So sieht meine Zukunft aus. Trauer. Schmerz. Leid. Das war meine Vergangenheit und Gegenwart. Doch meine Zukunft würde anders sein. Frei werde ich sein. Frei von diesen Dingen. Frei von James... Das war das Wichtigste. Das was für mich nur zählte. Das was mir die Zukunft bringen wird...Freiheit.
DU LIEST GERADE
Lunatic Asylum
Roman pour AdolescentsEin totes, gebrochenes und verwesendes Herz ist nicht zu retten. Mein Name ist Sophia Mcloren, ich bin 15 und wurde vor zwei Jahren in eine Nervenklinik in Sant Paulo eingewiesen, meine Bezeichnung für dieses Drecksloch ist das Wort das eigentlich a...