Nach dem Kuss ging ich Josh gezielt aus dem Weg, ich musste mir erst einmal über meine Gefühle zu ihm klar werden. Könnte ich ihn wieder vertrauen? Kann es sow ie früher werden? Wollte ich das überhaupt? Warum musste mein Leben so verdammt kompliziert sein... "Hey." Was zum?! "Wie geht's dir?" "Was willst du Finn?" fragte ich ihn verwirrt und schaute in seine Augen. Er lächelte mich darauf schief an und lehnte sich an meinen Türrahmen. "Darf ich dich nicht fragen, wie es dir geht?" "Doch, aber bei dir nehme ich es nicht für voll." "Beantworte es mir doch einfach." "Mir geht es beschissen, wolltest du das wissen?" fragte ich ihn mit schwacher Stimme und sah verzweifelt aus dem Fenster. Ich wollte nicht schwach wirken, aber jetzt spielte es eh keine Rolle mehr. "Warum?" Besorgt kam er auf mich zu. Ich konnte seine Schritte hinter mir genau hören. "Ich will wirklich nicht drüber reden." Nur Tomman und Josh wusste über mich bescheid, über meine Vergangenheit... Sie waren die Hüter meiner noch verbliebenen Seele und ich wollte nicht noch Jemanden damit belasten... "Okay, erzähl es mir, wenn du dazu bereit bist." Er ging und ließ mich wieder allein. "Vielleicht werde ich das nie sein.", flüsterte ich ihm nach, obwohl ich wusste, dass er es nicht mehr hören konnte. Er war zu weit weg, zu weit weg um den Schmerz in meiner Stimme zu hören. Ich wollte nicht, dass auch er mich verließ. Seinen Verlust könnte ich nicht auch noch ertragen. Es sollte eigentlich nicht so sein, ich wollte meine Gefühle bekämpfen... aber Finn bedeutete mir etwas. Ich konnte es nicht weiter leugnen. Er weckte in mir wieder meine alte Stärke, die Stärke die mir bei dem Krieg gegen James half. Mit ihr konnte ich mich behaupten und stark bleiben, bei all dem Schmerz. Finn erinnerte mich an James, es sollte eigentlich schlecht sein, aber ich empfand es nicht so. Irgendwie half es mir wieder gutes in der Welt zu sehen, denn auch wenn er und James sich ähnelten, waren sie nicht gleich. Finn brachte mir Freude und das Gefühl etwas Besonderes zu sein. James brachte nur Schmerz, aber auch für ihn war ich etwas Besonderes. Beide könnte ich nie vergessen. James brannte sich in meine Haut und in einen Teil meiner Seele. Finn brannte sich in mein Herz. Beides tat weh, aber auf unterschiedliche Weise. Bei Finn war es ein guter Schmerz, bei James waren es nur Qualen. Doch wenn ich Finn mein ganzes Herz schenken würde, würde ich die Schmerzen von James vergessen. Ich würde neu anfangen. Josh konnte mir dieses Gefühl nicht mehr geben. Er hatte mich genauso schwer verletzt, wie James es getan hatte. Nein, ich konnte nicht mit ihm zusammen sein, ich konnte auch nicht mehr Gefühle für ihn haben. Es würde mich zerstören. Er würde den Rest von mir noch brechen und das wollte ich nicht zu lassen. Josh war wirklich ein guter Mensch und versuchte alles um Jeden von uns glücklich zu machen, aber mich hatte er verloren. Ich hatte mich entschieden.
"Ich verzeihe dir..." Josh sprang von seinem Bett auf und wollte mich gerade in seine Arme nehmen, als ich ihn stoppte. "Ich verzeihe dir, aber es ändert sich nichts zwischen uns. Alles bleibt wie es war. Wir sind kein Paar und werden es auch nie mehr sein." Er riss geschockt sein Augen auf und bekam kaum einen Ton raus. "Sophi... bitte ich... tu das nicht... ich flehe dich an..." Er streckte seine Hand nach mir aus und ich nahm sie. "Josh, du hast mich zu sehr verletzt. Ich kann dir nicht mehr vertrauen und um ehrlich zu sein will ich das auch nicht mehr. Sieh mal, ich hatte eine schreckliche Vergangenheit und ich dachte wirklich es könnte nicht mehr so schlimm werden, aber da wusste ich noch nicht was Liebe ist." "Das was wir hatten war wunderschön!" verteidigte er sich mit Tränen in den Augen. "Du vergisst, dass du mich betrogen hast! Du hast keine Ahnung wie weh das getan hat! Ich hab dich geliebt, wie ich noch Niemanden geliebt hatte und du hintergehst mich! Das ist schlimmer, als mit einen Baseballschläger halb tot geschlagen zu werden!!" Tränen rollten mir über die Wangen, bei den Erinnerungen an den Schmerz. "Sophi ich sagte doch dass es mir leid tut." "Das glaube ich dir, trotzdem ändert es nichts. Du hast mich verloren." "Nein!" Ich ließ seine Hand los und lief in mein Zimmer. Er stand einfach nur da und sah mir nach wie ich meine Tür schloss. Sein Blick war mit Tränen gefüllt, doch keine wagte sich heraus. So endete also meine erste große Liebe. Weinend setzte ich mich auf mein Bett. Es war besser so.
Knallend schlug meine Tür auf. Vor Schock erstarrte ich und sah nur Josh mit weit aufgerissenen Augen an. "DU GEHÖRST MIR!" schrie er mich durchs Zimmer an und kam großen Schrittes auf mich zu und packte mich am Arm. Aus Reflex schlug ich ihm ins Gesicht. Jetzt starrte er mich entrüstet an. Doch er gab nicht nach und schleuderte mich gegen die Wand. Schreiend schlug ich gegen die harte Wand. Mein Kopf prallte dagegen und ich spürte, wie warmes Blut mir über die eine Schläfe lief. Ein heftiger Schmerz breitet sich an der Stelle aus. "WAS HAST DU GETAN?!" schrie ich ihn an. "WARUM TUST DU DAS JOSH?!" verzweifelt weinte ich und drückte gegen meine Wunde. Er kam nochmals auf mich zu und packte mich an den Haaren. "NEEINN!!" kreischte ich, doch da schlug er bereits meinen Kopf auf den Boden. Immer wieder. Ich konnte mich nicht mehr bewegen und spürte auch keinen Schmerz. Er wird mich jetzt töten. Die Schwärze kam , ich drohte zu ertrinken, doch bevor ich runter gezogen wurde, wurde er von mir fort gerissen. Ich sah eine verschwommene Person über mir, ich dachte Finn zu sehen, doch da glitt ich ins Schwarze.
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Lunatic Asylum
Fiksi RemajaEin totes, gebrochenes und verwesendes Herz ist nicht zu retten. Mein Name ist Sophia Mcloren, ich bin 15 und wurde vor zwei Jahren in eine Nervenklinik in Sant Paulo eingewiesen, meine Bezeichnung für dieses Drecksloch ist das Wort das eigentlich a...