"Warum bist du hier Sophi?" Ich öffnete leicht meine Augen und sah in Joshs besorgtes Gesicht. "Warum siehst du mich so an, als sei ich ein Alien?" fragte ich scherzend und kniff ihn in seine Wange. "Hör auf damit, ich meine es Ernst... du solltest nicht hier sein, wie kann das sein?" Ich verstand kein Wort, was Josh mir damit sagen wollte und zog verwirrt eine Augenbraue hoch. "Wo sollte ich denn sonst sein?" "Überall, bloß nicht hier!" fuhr er mich entrüstet an und drehte sich frustriert um. "Was ist dein Problem Josh?" meckerte ich ihn zurück an und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Du willst es wohl einfach nicht begreifen..." "WAS DENN? Was soll ich denn begreifen?" Langsam platzte mir allmählich der Kragen. Wieso konnte er mir denn nicht sagen, was zur Hölle los sei? Er drehte sich prompt zu mir um und sah mich zornig an. "Du verstehst nicht, dass du tot bist." "Was?" Mein Atem stockte und ich wurde in die Wirklichkeit geschleudert... alle Erinnerungen kamen zurück. "Du wolltest mich töten..." Ich schrak willkürlich zurück und sah in sein schuldbewusstes Gesicht. Er wagte es nicht einmal mich anzusehen. "Nein... Sophi ich... ich hatte meine Tabletten nicht genommen, deswegen war ich so drauf." "Denkst du, damit wäre es erledigt?! Du hättest mich beinahe umgebracht Josh!" In meinem Gehirn ratterte es und plötzlich fiel mir alles ein, auch Joshs Tod. Tränen bildeten sich und bahnten sich vorsichtig einen Weg auf meine Wangen. "Josh... sie haben dich getötet..." schluchzend fiel ich auf die Knie und schlug meine Hände vors Gesicht. Ich spürte, wie ich in eine warme Umarmung gezogen wurde und ich meine Kontrolle verlor. Meine Hände krallten sich in Joshs Nacken und versuchten ihn so fest zu halten, dass er uns nie mehr entrissen werden konnte. "Das ist alles doch ein böser Traum..." flüsterte ich und zog Joshs Duft ein. "Du bist so real und mir kommt alles so echt vor." "Ich weiß Sophi, aber es ist nicht richtig, dass du hier bist. Du solltest leben." Ich hob meinen Kopf von Joshs Brust, um ihn anzusehen. "Warum haben sie dich mir weggenommen?" Seine Augen spiegelten seine Seel wieder und ich wusste sofort, dass auch er litt. "Mein Herz hat die Stromschläge nicht ausgehalten...das konnten sie nicht wissen." Wut stieg in mir auf. "Diese Methode hatte doch schon früher Kinder getötet, ich hab sie doch alle gesehen! Josh das war nicht richtig! Du..." Er unterbrach mich mit einem Kuss. Seine Lippen lagen weich auf meinen und drückten so viel Trauer und Liebe aus, dass ich kaum atmen konnte... oder wollte. Ich wollte nicht, dass es vorbei ging. Er löste sich jedoch wenig später von mir und zog mich hoch. Wir standen noch einige Moment eng umschlungen, als auch dieser Moment sich zum Ende neigte. "Du hattest versprochen mich nie zu verlassen Josh." Er lächelte mich traurig an. "Ich liebe dich. Das werde ich immer, aber du wirst allein zurückkehren. Ich bin tot. Du nicht... Sophi du hast noch dein ganzes Leben vor dir. Lass dich nicht durch meinen Tod beeinflussen." Ich nahm seine Hand und zog ihn an mich. "Ich werde dich immer lieben Josh Black." Unsere Lippen berührten sich. Als Zeichen des Abschiedes. "Wir sehen uns im nächsten Leben." flüsterte ich. "Ich werde auf dich warten." murmelte Josh und eine Träne verließ sein Auge. "Das hoffe ich aus tiefstem Herzen Josh." Er lächelte mich an und streichelte meine Wange. "Werde glücklich mit Finn und versuche mit ihm dieser Hölle zu entkommen. Ich weiß, dass ihr es gemeinsam schaffen werdet. Er ist stark, er wird dich immer beschützen können." Ich nickte und er gab mir noch einen Kuss auf die Wange. "Lebe wohl Sophia Mcloren. Liebe meines Lebens." Er ließ meine Hand los und entfernte sich langsam. "Lebe wohl Josh. Ich werde dich niemals vergessen!" Ich lief ihm hinterher und klammerte mich noch ein letztes Mal an ihr und zog seinen Geruch ein. Keine Sekunde später wurde ich ins Nichts gerissen. Schmerzen in meinem Kopf erinnerten mich daran lebendig zu sein.
Ich war zurück.
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Lunatic Asylum
Novela JuvenilEin totes, gebrochenes und verwesendes Herz ist nicht zu retten. Mein Name ist Sophia Mcloren, ich bin 15 und wurde vor zwei Jahren in eine Nervenklinik in Sant Paulo eingewiesen, meine Bezeichnung für dieses Drecksloch ist das Wort das eigentlich a...