Am nächsten Morgen wachte ich mit Schmerzen auf. Meine Oberschenkel taten weh,aber die schlimmeren Schmerzen befanden sich auf meiner Seele. Klar wenn man um die gefühlte 20 mal vergewaltigt wurde hinterlässt dies Spuren. Narben, die ich immer bei mir tragen werde. Fürimmer. Aber es sind Kriegsnarben. Ich hatte noch lange nicht aufgegeben...
James lag neben mir und sein Arm klammerte sich um meine Taille. Ich fühlte mich dreckig und beschmutzt, vorsichtig versuchte ich seinen Arm von mir zu lösen... Zu meinem Pech schlug er die Augen auf und verstärkte den Griff. Klasse. "Guten Morgen Liebes", sprach er mit seiner rauen Stimme. Ich ignorierte es und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. Aber keine Chance. "Ach Schatz. Zeig nicht so ein grimmiges Gesicht. Freu dich, letzte Nacht war ein weiterer Schritt zum Erwachsen werden und ich hab ihn dir geschenkt. Eigentlich erwarte ich ein Dankeschön." Wie bitte?! Ich soll mich darüber freuen und ihm danken?? Das kann doch nicht sein Ernst sein! Wie krank war er denn bitte?! Der Zorn packte mich und ich riss hysterisch an seinem Arm. Ich schrie und kniff, kratzte bis ich frei kam. James hatte nicht mit meiner Reaktion gerechnet und konnte mich daher nicht aufhalten. "Du widerlicher Hund!", schrie ich noch, als ich aufsprang und aus dem Zimmer sprintete. Eine Tür fiel in mein Blickfeld und ich stürmte panisch auf sie zu. Mir war die Tatsache egal,dass ich nackt durch ein Haus lief, wo ich wusste , dass Bedienstete hier herumlungerten. Mir war alles egal. Ich wollte nur eine Tür zwischen mir und diesem Psychopathen haben. Ich schloss mich in dem Raum ein und lehnte meinen Kopf gegen die Tür. Endlich allein. Weg von dem Biest. Ich bemerkte, dass ich mich in einem Bad befand. Eine Dusche. Sofort ging ich zu ihr und ließ heißes Wasser über meinen Körper laufen. Ich schrubbte mich gründlich mit einer Bürste und wusch meine Haare. James Spuren wollte ich endgültig von meinem Körper entfernen. Die Schläge an der Tür ignorierte ich gekonnt und kümmerte mich weiter um meine Haare. Für winzige Augenblicke vergaß ich wo ich mich befand und was alles grauenhaftes geschehen war. Ich dachte an meine Eltern und wie wir zusammen, als ich fünf Jahre alt geworden bin, in den Zoo gingen. Die Tiere waren meine Welt und ich fühlte mich dort immer pudelwohl. Meine Lieblingstiere sind bis heute die Erdmännchen. Ich liebte auch schon immer den Film " The Lion King". Wegen diesem Film sprach ich auch alle Erdmännchen mit Timon an. Tja ich war vielleicht ein bisschen unkreativ aber ich war ja noch ein Kind. Ich zog meinen Vater immer wieder mit zu den Gehegen und er beschwerte auch nicht ein einziges Mal. Einmal fragte er mich warum ich mir nicht die anderen Tiere so lange anschaue. Ich antwortete, dass ich mir sonst nicht merken kann wieviele Timons sich in diesem Gehege befinden und sie deswegen immer neu zählen müsste. Früher habe ich immer ein kleines Buch mit mir geführt, wo ich jeden einzelnen Timon gezeichnet und dokumentiert habe. Seltsam ich weiß, aber ich hatte eine Leidenschaft für diese Tiere. Aber irgendwann sind wir nicht mehr in den Zoo gegangen, irgendwann hatte ich jeden Timon gezeichnet und dokumentiert. Somit war ich glücklich und widmete mich anderen Dingen. Wie zum Beispiel Schmetterlinge zeichnen oder fotografieren. Tierfanatisch ich weiß... Die Zeiten änderten sich und ich zeichnete nicht mehr. Das war der Tag an dem mein Vater starb. An dem meine Bücher in Vergessenheit gerieten.
Ein lauter Knall erweckte mich aus meinen Gedanken und ich sprang us der Dusche und warf mir schnell ein Handtuch über. Gleich würde er die Tür aufbrechen und was? Mich töten? Mich schlagen bis ich nicht mehr bei Bewusstsein bin? Ich hatte keine Ahnung. Und es war mir seltsamer Weise auch egal. Ich hatte keine Angst. Ich wollte das das alles hier aufhörte. Das ich nicht länger ihn erdulden muss. Das ich ihn endlich nicht mehr ansehen muss. Komm James und töte mich. Bitte beende mein Leiden. Ein weiterer Knall war zu hören und die Tür flog wie ein Brett um. Vor mir stand James mit einem Baseballschläger. Das könnte doch vielversprechend werden. Wer überlebt schon Schläge auf den Kopf mit einem Baseballschläger? Niemand oder? Doch wie sich herausstellte wusste James genau, wie er mich nicht töten konnte. Zu meinem Bedauern. Wie gern ich einfach sterben würde. Er zerrte mich raus auf den Flur, entzog mich meinem Handtuch und schlug auf meinen nackten Körper ein. Knochen für Knochen hörte ich brechen. Und die Schmerzen die folgten schienen meinen Kopf zu benebeln. Die Geräusche wurden dumpfer und meine Umgebung verschwamm. Dunkelheit.
Irgendwann wachte ich auf. Helles Licht schien mir ins Gesicht und ich hörte eine leise Stimme an meinem Ohr. "Wach auf" flüsterte sie. Ich schüttelte den Kopf, da ich noch immer benebelt war. "Liebes komm und sie mich an", schlagartig erkannte ich die Stimme. James. Was hatte ich anderes erwartet. "Lass mich in Ruhe", versuchte ich mit starker Stimme zu sagen, aber es kam nur ein krächzen heraus. "Ich werde dich nie in Ruhe lassen und ich hoffe meine Lektion hat dir gezeigt, dass du mir nicht zu widersprechen hast. Du tust auf ewig das was ich will, sonst werden es schmerzliche Jahre." Er wusste wohl nicht, dass mir das alles nicht wichtig war. Seine nervige Stimme bringt mich gleich zum kotzen, was anderes erreicht er bei mir nicht. Ich hörte, wie sich Schritte entfernten und öffnete meine Augen einen Spalt. Ich befand mich in einem weiß angestrichenen Raum. Ich lag auf einem Krankenbett, ich wusste jedoch genau dass dieses Bett in dem Haus von James war. Ich lief eines Nachts durch die Gänge und fand mich hier wieder. Man konnte den Nutzen dieses Raumes sofort erkennen. Ich sah an mir runter und stellte mit erschrecken fest, dass er mir die Beine und Arme gebrochen hatte. So konnte ich mich weder bewegen noch gegen ihn wehren. Jahre hatte er gesagt. Jahre würde ich so leben müssen. Niemals. So weit wird es nicht kommen.
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Lunatic Asylum
Teen FictionEin totes, gebrochenes und verwesendes Herz ist nicht zu retten. Mein Name ist Sophia Mcloren, ich bin 15 und wurde vor zwei Jahren in eine Nervenklinik in Sant Paulo eingewiesen, meine Bezeichnung für dieses Drecksloch ist das Wort das eigentlich a...