Rückblick. Ein Jahr zuvor.
"Mum?"
Sie stand nur wenige Meter vor mir entfehrnt und lachte herzlich. Wir befanden uns auf einer riesigen Wiese, die von einem dichten Wald umrandet wurde, alles blühte in verschiedenen wunderschönen Farben. Ein mir vertrauter Klang ließ mich meine Umgebung vergessen, mein Vater kam in mein Blickfeld... Er ging auf meine Mutter zu und küsste sie liebevoll auf den Scheitel. Sie fing an zu lächeln über diese süße Geste und strich meinem Vater ein lose strähne aus dem Gesicht. Sie schienen so gelassen und glücklich... lebendig. Ich begriff, dass sie mich nicht zu bemerken schienen, ich stand doch genau vor ihnen, könnte sie wenn ich meinen Arm ausstrecken würde, meine Mum am Arm berühren... Doch ich wollte diesen Moment auf keinen Fall zerstören. Sie fingen an sich Geschichten zu erzählen, natürlich kannte ich jede Einzelne. Trotzdem hörte ich gespannt zu, da ich ihre Stimmen aus tiefsten Herzen vermisst hatte. Ich genoss es, sie so zu sehen. So vertraut, so echt, so als würden sie nicht tot sein. Ich saß jetzt im Gras und zupfte Gedankenverloren im Gras herum. Besser konnte der Himmel doch nicht sein, oder? Ich sah mich wieder ein bisschen um und erstarrte auf der Stelle, als ich eine dunkle Gestalt bei einem Eichenbaum am Rand der Wiese entdeckte. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper, doch ich konnte nicht weg sehen. "Wer bist du?", hatte ich das gerade gesagt? Bin ich so gefesselt, dass ich nicht mal bemerkte, wenn ich sprach? "Du kannst mich sehen?" ,eine Jungenstimme erklang in meinem Ohr und die Gestalt kam langsam aus dem Schatten. "Ja, aber warum bist du hier? Ist das nicht mein Traum?" So viele Fragen schwirrten in meinem Kopf herum und ich hoffte er würde sie mir schnell beantworten. "Warum kannst du mich sehen?" Boar, mein Gott, meine Fragen prallen einfach an ihm ab, als hätte ich nie den Mund aufgemacht. "Keine Ahnung. Jetrzt antworte bitte auf meine Fragen!" leicht gereizt und ungeduldig saß ich da und beobachtete , wie aus einem Schatten, ein Junge wurde. Er hatte weiße Kleidung an, Rabenschwarze Haare und eine so blasse , durchsichte Haut, dass ich fast hindurch blicken konnte. Erschrocken sah ich, dass sein Hals rundherum blau, schwarz angelaufen war... Es sah aus, wie Würgemahle. Sein Hals kippte bei jedem Schritt immer zu einer Seite, als würde er nicht richtig sitzen. Als er näher kam, sah ich es... sein Genick war gebrochen! Aber das kann doch nicht sein! Er kann nicht tot sein, er steht doch lebendig auf zwei Beinen vor mir... Was ist hier los!? "Ich bin Conner. Und deine Fragen kann ich dir nicht beantworten.", er drehte sich promt um und sah mich über die Schulter an. "Du solltest dich umdrehen." Sofort schwang ich mich hoch und drehte mich in die Richtung. Meine Eltern waren plötzlich weg. Fort. "MUM?!" Ich lief dort hin, wo ich sie zuletzt gesehen hatte, bevor ich von diesem Kerl abgelenkt wurde. Panisch drehte ich mich in alle Richtungen. "DAD?!" Wo waren sie denn? "KOMMT ZURÜCK! BITTE!" Tränen überströmt sank ich auf das weiche Gras. Wieder hatte ich sie verloren. Wieder war ich zu spät. Wütend drehte ich mich zu dem Typ um. "DAS ist alles deine SCHULD!" Er schüttelte seinen Kopf und sah mich kurz an, seine schwarzen Augen brannten sich in meine. Diese würde ich nie wieder vergessen... "Du solltest aufwachen." Er verschwand und ließ mich allein in dieser Höhle aus Ungewissheit. "Aufwachen? Wie soll ich das denn machen?!" rief ich ihm nach, obwohl ich wusste, dass das kein Zweck hatte. Ich schloss meine von Tränen feuchten Augen und wünschte mich fort. Fort von diesem Ort. Ich wurde in mein realles Ich katapultiert.
Rückblick ENDE.
Perfektes Timing. Tomman dieser Idiot. Gerade erfahre ich , dass ich Tote sehen kann und er platzt einfach in unsere Unterhaltung rein. "Ja Tomman, ich bin hier." Jetzt sah ich ihn in seiner gesamten Größe und stellte mich wieder auf die Füße. "Essenszeit Liebes." Deswegen hat er mich gestört? Im Ernst? Arrggg. Wir gingen also zurück in mein Abteil. Ich aß mein Essen und schlief auf meinen Zeichnungen ein. Als letztes hatte ich das Mädchen auf dem Gang gezeichnet. Haargenau lebte sie jetzt auf meinem Blatt. Die nächsten Tage suchte ich nach ihr. Doch sie war unauffindbar... Es war Zwecklos. Sie zeigte sich nur wenn und wann sie es will. Klasse! Ich ging zurück in mein Zimmer und gab mich geschlagen. Auf meinem Bett kam mir eine Idee, was wenn ich bete? Also kniete ich mich vor mein Bett und faltete meine Hände. Ich flüsterte ein Gebet und dann ihren... Namen?! Ich kannte ihren Namen doch nicht! Man ey... Ich ließ meinen Kopf aufs Bett fallen und fragte mich, wie erbärmlich ich doch sei.
"Ich heiße Luana." Mich durchzuckte ein Schauer und mein Kopf flog ruckartig in die Richtung, wo ich sie vermutete. "Wie?..." stotterte ich. "Wie kannst du mich sehen ist doch hier eher die Frage , die du dir stellst oder?" Ein Grinsen trat in ihr hübsches Gesicht. "Bin ich wahnsinnig? Bilde ich mir dich nur ein?" "Ich hab dir doch schon gesagt, dass du eine Gabe erhalten hast Sophia", ich schüttelte wie wild meinen Kopf. "Das ist aber nicht möglich!" "Bleib ruhig Sophia! Ich will dir helfen damit klar zu kommen", alles Klar... " Ich will aber nicht damit klar kommen! Ich will diese dumme Gabe nicht verstanden?" "Verstanden... Nur wirst du sie fürimmer besitzen." "NEIN!" Ich hielt mir wie ein kleines Kind meine Ohren zu und kniff meine Augen zusammen. "Du kannst nicht davon laufen Sophia Mcloren. Niemals kannst du deinem Schicksal entkommen." Mit diesen Worten ließ ich mich doch nicht einschüchtern... Man, wie verrückt war bitte mein Leben? Ich will das alles nicht verstehen. Ich will mein altes Leben zurück! Tränen rannen meine Wangen hinunter und ich fiel in ein tiefes Loch der Trauer. Niemand wird mich je wieder an die Oberfläche ziehen können.Ich bin verloren.
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Lunatic Asylum
Teen FictionEin totes, gebrochenes und verwesendes Herz ist nicht zu retten. Mein Name ist Sophia Mcloren, ich bin 15 und wurde vor zwei Jahren in eine Nervenklinik in Sant Paulo eingewiesen, meine Bezeichnung für dieses Drecksloch ist das Wort das eigentlich a...