„Kate, ich bin so froh, dich endlich wieder zu sehen“, sagte er und seine Stimme klang immer noch genauso wie früher, während die Tränen brennend über Kates wagen liefen. Nicht auch noch das.
„Was machst du hier?“, fragte Kate, ihr Stimme so kalt, dass ihr Vater von ihr zurück wich. „was tust du hier? Nach all den Jahren?“, fuhr Kate ihn kopfschüttelt an, während sie bereits spürte, wie ihr die Tränen in die Augen traten.
„Ich wollte euch sehen“, erwiderte Mr. Harvington, die ruhe in Person. Kate blickte zu ihm auf. Blickte in die blauen augen, die so so ähnlich zu den ihren waren. Erst jetzt sah Kate die Jahre, die zwischen ihrem letzten Treffen lagen, in seinem Gesicht. Es waren viel mehr Falten darauf zu sehen. Sorgfalten.
„Du wolltest uns sehen?“, ungläubig schnaubte Kate, „das fällt dir aber wahnsinnig früh ein, Dad. Wie lange ist es her? 2 Jahre? Du hast uns verlassen. Einfach so. Du hast dich nicht einmal von mir verabschiedet. Und jetzt kommst du her, zerrst mich in eine Umarmung, und …was? Was? Was willst du?“
„Ich möchte meine Tochter wieder haben.“
„du möchtest deine Tochter wieder haben?“, äffte Kate ihm spöttisch nach, während sie nicht anders konnte, als schallend zu Lachen. „Ist das dein Ernst? DU kennst mich gar nicht mehr, Dad. Ich kenne dich nicht. Und verdammt noch mal, du bist mein Vater. Bin ich dir so egal gewesen? War es dir so egal, was aus mir wird?“
„Du warst mir nie egal, Kate und du wirst es nie sein. Ich bin gegangen, weil es … ehm… die Situation es so verlangt hat. Ich habe gedacht, du würdest das versstehen.“
„Ich war 15, Dad! Wie sollte ich das den verstehen sollen? Wie soll eine 15 jährige, die gerade mitten dabei ist, erwachsen zu werden, verstehen, dass ihr Dad auf einmal weg ist, und mit ihm so ziemlich alles, was sie je besessen hat? Gar nicht. Es ging nicht. Du warst einfach so weg. Und ich habe jeden Tag darauf gewartet, dass ich aufwache und du an mein Bett kommst und das alles nur ein Traum war. Aber du bist nie wieder gekommen. Du warst nicht da, als wir aus der Wohnung geflogen sind. Du warst nicht da, als sie uns mein Klavier weggenommen haben. Kannst du dich überhaupt noch daran erinnern? Das beschissene Klavier, das du mir zu meinem achten Geburtstag geschenkt hast. Ich habe es geliebt. Und dann warst du weg und mit dir auch das Klavier, dass einzige, was mir wirklich von dir geblieben war. Und das, weil die Situation es verlangt?“, erneut lachte Kate humorlos auf, „Verarschen kann ich mich selber, Dad. Ich weiß sehr wohl, dass deine neue Trulle es verlangt hat.“
„Kate, vergisst du hier vielleicht, mit wem du hier sprichst? Wie wäre s mit ein wenig Respekt? Oder hast du all dein Benehmen in diesen paar Jahren vergessen?“
„Nein, ich habe es nicht vergessen, aber ich hab den Respekt zu dir verloren. Irgendwann, nach Monaten des Wartens, bin ich hier, in dieser Wohnung, in meinem Zimmer aufgewacht und habe nicht mehr gewartet. Ich habe dich nicht mehr als meinen perfekten Daddy gesehen. Ich habe dich als das gesehen, was du bist. Ein Arschloch, der seine Familie verlässt, um mit einer 20 Jahre jüngeren seine Mid – Life – Crisis zu überwinden. Ich habe über meine eigene Dummheit gelacht, zu glauben, dass du es wirklich ernst gemeint hast, als du sagtest, du liebst mich. Ich habe dich vergessen, ich habe dem Klavier den Rücken zu gewendet und habe mein Ding durchgezogen. Zusammen mit Mom. Also erwarte nicht, dass ich dir jetzt verzeihe, wo du wegen weiß Gott was angekrochen kommst. Du hast keine Ahnung, wie es mir die ganze Zeit lang ging. Also, tu was du am besten kannst und verschwinde. Ich habe dich vor 3 Jahren gebraucht, und du wart nicht da. Ich habe gelernt, ohne dich klar zu kommen. Ich brauche dich nicht mehr. Nie mehr. Geh.“
„Nein, das werde ich nicht, Kate. Nicht jetzt, wo deine Mutter im Krankenhaus liegt. Ich muss wissen, wie es ihr geht.“
Kate schnaubte. „Oh bitte. Tu nicht so, als wenn dich das interessiert. Es hat dich drei Jahre lang nicht interessiert.“
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Telling the whole Story
Romance(Fortsetzung von 'Just the half of the story') „Du hast was?!“, schrie Nic und einige Gäste in dem Restaurant drehten sich zu ihnen um. „ich habe es nicht geplant“, fuhr Kate fort, viel leiser, als zuvor, „wir hatten uns gestritten, heftig gestritt...