Kap. 18: Runaway

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„Das ist meins“, sagte Kate, als sie sich von ihrem Schock erholt hatte. Sie versuchte Ernst zu klingeln, doch den Alkohol in ihrem Blut ließ sie lallen, sodass dies nicht möglich war. Jason stellte ihr Glas kopfschüttelnd auf den Tresen und bestellte irgendetwas bei dem Barkeeper, dass Kate nicht verstand.

„Was machst du hier?“, fragte er Kate und blickte fragend herüber zu Marius.

„Das geht dich nichts an“, erwiderte Kate, noch immer lallend.

„Wer ist das, Kate?“, fragte Marius.

„Niemand“, erwiderte Kate schlicht und versuchte, nach ihrem Glas zu greifen, doch Jason zog es vor ihrer Nase von ihr weg.

„Jason! Gib mir meinen Drink wieder!“, fuhr sie ihn an, doch Jason schüttelte lediglich mit dem Kopf.

„Hee, hast du nicht gehört, was sie gesagt hat?“, warf Marius ein.

„Was willst du von mir? Wer zur Hölle bist du überhaupt? Mach die Fliege, aber prompt! Wie  kommst du überhaupt auf die bescheuerte Idee, Kate abzufüllen?“, erwiderte Jason und warf ihm mit einem Schuck von dem Barhocker. Es sah beinahe lächerlich aus. Jason war so durchtrainiert, dass Marius praktisch wie eine Bohnenstange daneben stand. Jason nahm Marius‘ Platz ein und nahm eine Tasse von dem Barkeeper entgegen, die er Kate reichte.

„Trink das“, befahl er, doch Kate schüttelte den Kopf.

„Was ist das?“

„Kaffee, Kate, Kaffee! Bei Alkohol hast du dir keine solchen Gedanken gemacht!“, murmelte Jason wütend vor sich hin und ignorierte dabei Marius, der sich hinter ihm lauthals beschwerte. Kate gehorchte und trank einen Schluck.

„Was machst du hier, Kate?“

„sieht man das nicht?“, fragte Kate ihn.

„Nein, ich befürchte nicht.“

„Dann musst du blind sein, denn ich sehe hier nämlich, dass ich sehr viel Spaß habe!“

„Ach du hast Spaß, ja?“, lachte Jason sie spöttisch aus, bevor seine Stimme wieder ernst wurde, „weiß Grey, dass du hier bist?“

Kate stöhnte auf. „Kannst du den Namen bitte nicht erwähnen? Ich hatte ihn grad so schön vergessen.“

„Verstehe. Ihr habt Stress und du wirfst dich gleich an den nächstbesten ran? Das hätte ich nicht von dir gedacht, Kate, ehrlich nicht.“

Kate sah ihm empört an. Sie wusste nicht, ob es der Kaffee vor ihr oder seine Worte waren, die langsam ihren Verstand klärten. Aber mit dem klaren Verstand kamen auch all die unerwünschten Gedanken. Unwillkürlich wünschte Kate sich den nebligen Verstand zurück, der sie die letzten Stunden begleitet hatte.

„Ich werfe mich nicht an den nächstbesten, Jason, lass den Scheiß.“

„Ach, ich soll den Scheiß lassen? Und wer will das neue Jahr mit Komatrinken beginnen?“

„Jetzt übertreib doch nicht immer so! Liege ich im Koma? Nein oder? Ich bin immer noch quick lebendig, also reg dich ab.“

„Kann dieser Grey nicht auf dich aufpassen oder warum lässt er dich alleine in diese Gegend gehen?“

„Haben wir nicht eben besprochen, dass wir ihn aus dem Spiel lassen?! Ich habe jetzt echt keine Lust, über ihn zu reden. Außerdem war ich nicht alleine.“

Jason schnaubte kopfschüttelnd. „Ja, dieser kleine Perversling hat die Situation um einiges besser gemacht. Vor allem, als er angefangen hat, dich abzufüllen.“

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