Kap. 22: Finally, the End♥

1.2K 54 18
                                    

Kate betrachtete ihre Reflexion im Spiegel. Ihre Haare waren zur Hälfte in einem Dutt zusammengebunden, der Rest viel in leichten Locken auf ihre Schultern. Ihre Haare waren wieder länger geworden, reichten ihr wieder bis zu ihrer Brust. Ihre Augen waren stark geschminkt und sie trug viel Make - up, auch um die Ermüdungserscheinungen, die ihr Gesicht deutlich aufwies, zu verstecken. Aber auch, weil sie in wenigen Momenten vor hunderten von Leuten stehen würde, weil ihr Vater ein neues Produkt seiner Firma vorstellen würde. Kate hatte sich nie wirklich dafür interessiert, was ihr Vater da tat, deshalb hatte sie auch keine Ahnung, um was es sich hierbei handelte. Kate seufzte. Ihre Eltern und sie waren sich auch in den letzten Wochen nicht wirklich näher gekommen. Sie waren immer noch nicht die Familie, die Kate sich immer gewünscht hatte. Im Gegenteil, sie stritt fast täglich mit ihren Eltern, meistens schon wegen den kleinsten Kleinigkeiten. Deshalb verbrachte Kate auch die meiste Zeit in der Uni oder in ihrem Zimmer. Sie gingen sich aus dem weg. Als Kate den Brief an Marie geschrieben hatte, hatte sie alles, was sich bei ihr zuhause abspielt, ein wenig fröhlicher dargestellt. Vermutlich, um sie davon zu überzeugen, dass sein die richtige Entscheidung getroffen hatte. Doch mittlerweile glaubte Kate ja nicht einmal mehr selber daran. Wie sollte sie auch daran glauben können, wenn alles, was sie hatte, sie unglücklich machte? Sie wünschte sich Chris zurück. Doch das Wissen, dass er sie nicht mehr zurücknehmen würde, hielt sie davon ab, zurückzukehren. Nach Hause. Zu Chris. Vermutlich hatte sie es nun endgültig verloren. Kate schritt einen Schritt zurück, betrachtete sich nun komplett im Spiegel. Sie trug ein relativ enges, beinahe hautfarbenes Kleid. Sie strich an ihrem Bauch entlang, der sich schon deutlich wölbte. Ihre Mutter hatte sie gebeten, ein solches, weites Kleid anzuziehen, damit man nicht sofort sah, dass sie sich in anderen Umständen befand. Kate empfand das als Schwachsinn. Man würde es so oder so sehen, auch wenn der Bauch noch klein war. Ein weites Kleid zu tragen, zeigte den Anwesenden nur, dass die Schwangerschaft nicht gewollt ist. Dabei war sie für Kate mehr als gewollt. Natürlich, sie hatte sie nicht geplant. Und sie hatte auch nie vor gehabt, so  früh Mutter zu werden. Aber der Gedanke, dass da ein kleiner Mensch in ihr heranwuchs, machte sie Glücklich. Um ehrlich zu sein, war es das einzige, das sie momentan glücklich machte. Sie fuhr sich ein weiteres Mal über ihren Gewölbten Bauch und lächelte. Sie konnte es kaum erwarten, ihr Kind zu sehen. Ein Mensch, der zur Hälfte wie sie und zur anderen Hälfte wie Chris seien würde. Sie würde immer etwas haben, das sie an Chris erinnert, auch wenn er nun nicht mehr da war. Auch wenn sie nie wieder zusammen sein würden, hätte sie etwas, dass sie an ihn erinnern würde. Dann zog Kate das Kleid wieder über den Kopf und nahm ein anderes, engeres Kleid heraus. Es war hellrosa. Es lag eng an, sodass der Bauch, der durch das andere Kleid eher verdeckt wurde, nun deutlich sichtbar war. Sie lächelte sich ein weiteres Mal im Spiegel an, dann ging sie aus dem Bad, hinunter in das Foyer, in dem ihre Mutter schon wartete. Als sie sie entdeckte, schüttelte sie missmutig mit dem Kopf.

„Kate, hatte ich dir nicht gesagt, du sollst ein anderes Kleid anziehen?“

„Mir hat das hier aber besser gefallen“, verteidigte Kate ihre Entscheidung.

Ihre Mutter griff sie am Arm und zog sie an sich. „Kate, kannst du vielleicht auch mal an deinen Vater denken? Was denkst du, wie alle seine Angestellte reagieren, wenn sie erfahren, dass seine 18 jährige Tochter schwanger ist, ohne dass sie auch nur einen Freund hat?“

„Mum, lass mich los. Außerdem hatte ich einen Freund. Wir haben uns getrennt, hast du vergessen? Ich habe ihn wegen euch verlassen. Deshalb hat das Kind auch keinen Vater. Also sag mir nicht, dass ich mich dafür schämen soll, ich tue es nämlich nicht. Auch, wenn du es tust.“

„Ist diene Familie dir so egal?“

„Mum, ich habe es dir gerade eben gesagt“; erwiderte Kate, „ich tue dass alles nur wegen euch.“

Telling the whole StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt