1 | Die Schwachstelle des ctOs

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8 Monate zuvor...

,,Was machst du da schon wieder? Darf ich auch mal? Du weißt, dass das verboten ist?" fragte ich in meiner nervigen Stimme.
,,Scarlett, ganz ruhig. Ja, ich weiß, dass das verboten ist." sagte mein Vater, James Larco.
,,Darf ich auch mal? Hacken meine ich." fragte ich ihn neugierig.
Doch er schenkte mir bloss einen perplexen Blick. ,,Hacken? Scarlett, das kann ich leider nicht zulassen." meinte dieser.
,,Und warum du? Wenn Mom das wüsste ..." drohte ich und zeigte Richtung Tür.
,,Scarlett! Erstens du bist zu jung dafür."
,,Ich bin 17, aber egal. So jung bin ich nun auch nicht mehr."
,,Ich darf das, weil ich dort arbeite." meinte er.
,,Bei einem der ctOS-Kontrollzentren. Aber heißt noch lange nicht, das du das darfst."
Er drehte sich zu mir um, legte seine Hände auf meine Schultern und meinte:,,Scarlett, meine einzige Tochter. Um da reinzukommen, muss ich ein Virus entwickeln. Dies beansprucht etwas Zeit. Und wenn es fertig und im ctOS-System ist ... dann ..." meinte er und ich fing langsam an zu grinse. Schaute dann aber auch wieder traurig als er sagte, und selber grinste:,, ... dann darfst du immer noch nicht. Außer wenn ich mal ein paar Minuten nicht da bin und ich so etwas nie bemerken würde."
Mit diesem letzten Satz war die Sache für mich dann auch schon geklärt. Ich durfte, wenn er nicht da war.
,,Essen ist fertig!" rief meine Mutter, Christy Larco, von unten. Ich lächelte meinen Vater nochmal kurz an und ging dann raus und knallte mit meinem Bruder beinahe zusammen.
,,Pass doch auf, Scarlett." sagte Jason.
,,Ich bin erster." meinte ich herausfordernd. Wir starrten uns kurz an und rannten beide die Treppe runter an den Tisch. Gleichzeitig packten wir die Suppenkelle.
,,Ich war erste!" sagte ich und schaute ihn Felsenfest an.
,,Niemals. Ich darf!" meinte er zurück.
,,Leute, ruhig mal. Heute bin ich die Erste. Dann euer Vater." meinte meine Mutter damals und Jason und ich liesen die Kelle los.

Nach dem Essen ging mein Vater wieder nach oben, Jason ging zum Fußballtraining und ich half meiner Mutter beim Abwasch. Gerade hatten wir beide die letzten Teller weggestellt hatte kam dann mein Vater runter und winkte mich zu sich.
,,So, fertig. Darf ich nach oben?" fragte ich und hoffte inständig das sie "Ja" sagte.
Sie lächelte und meinte:,,Natürlich Scarlett. Kein Problem."
Sofort ging ich zu meinem Vater, mit ihm die Treppe hoch und schauten beide auf den Bildschirm.
,,Siehst du, Scarlett? Das Virus ist in dem ctOS-System und ich habe vollen Zugriff auf die ganze Stadt Versorgung."
,,Wirklich auf alles?" fragte ich nach.

Ich war damals von Hacken begeistert und sah meinem Vater jede freie Minute dabei zu und lernte unheimlich schnell.

Er nickte und zeige es mir an einer nahe gelegene Ampel Kreuzung. ,,Schau aus dem Fenster." forderte er auf. Ich schaute raus. Dann fuhren plötzlich alle Autos in einander rein und ein Unfall entstand.
,,Cool!" freute ich mich.
,,Ich bin mal kurz unten, Liebes. Und das du mir nichts anfässt." zwinkerte er mir zu und drückte mir ein grauen USB-Stick in die Hand. Ich drehte ihn in meiner Hand. Dort stand eine weiße Zahl darauf: 32 GB.
,,So viel nimmt das Virus ein?" flüsterte ich.
,,Nein, nicht so viel. Dort sind 3 verschiedene Viren drauf. Verliere ihn nicht!" mahnt er und verschwindet. Ich schaute wenige Sekunden später auf den PC von meinem Vater. Versuche ich mich nun im Hacken oder nicht? Langsam drehte ich mich zur Tür um - ich wusste das es verboten war. Aber auch interessierte mich was man noch alles machen kann. Sofort drehte ich mich wieder um, ging zum Computer und schaute mich im dem ctOS-System um.

Das war einer dieser Schnittstellen, wo ich hätte anders reagieren sollen. Dann wäre meine Familie nicht zu Schaden gekommen. Ich hätte mich anders entscheiden sollen - doch das kann ich nicht mehr ändern.

In den 10 Minuten wo mein Vater unten war habe ich mich an einigem ausprobiert: zum Beispiel die Brücken hochfahren lassen, oder Unfälle verursacht, gar in einem Bezirk einen Stromausfall herbeigerufen. Gerade als ich mich vom Computer entfernte kam mein Vater wieder rein. ,,Hast du irgendetwas daran gemacht?"
,,Nein, so wie du es mir gesagt hast." sagte ich und wir beide Grinsen uns an. Ich ging in mein Zimmer und mein Vater wieder an seinen PC.

In den nächsten Tagen zeigte mir mein Vater noch mehr als an diesen einen Tag. Wie man auch das System mit einem Handy hacken kann. Zum Glück besaß ich ein solches passendes. Wie man andere Menschen hacken kann, Geldautomaten, wie man mit ein paar Knöpfchen sämtliche Informationen von unzähligen Menschen herausfindet. Ich war begeistert.

Doch dies bedeutete der Untergang. Dachte damals nicht doll an die Gefahren des Hacken. Mein Vater hatte mir alles erdenkliche beigebracht. Ohne ihn hätte ich nach dem Vorfall nicht einen Tag überlebt. Ich verdanke ihm mein Leben.

Bang | Bang YonggukWo Geschichten leben. Entdecke jetzt