27 | Alea Iacta Est!

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Ich knalle die Autotür voller Wucht zu. Ich bin sauer. Yongguk kommt mir hinterher.

,,Scarlett! Bleib hier, verdammt! Scarlett?" schrie Yongguk.

Doch ich reagiere nicht ein Stück.

,,Wo willst du hin?" meint er hinterher.

,,Was geht dich das denn an?"

,,Weil ich für dich verantwortlich bin." antwortet er, folgt mir mit einigem Abstand.

,,Wer sagt das?! Du bist weder meine Mutter, noch mein Vater - geschweige mein Onkel ..."

,,Du hast doch nun gehört, dass dein Onkel ..."

,,Aus einem Mund von einem Lügner! Ich will es persönlich von meinem Onkel hören - erst dann werde ich glücklich oder verletzt und wütend sein - je nach dem." schreie ich, einige Passanten schauen dieses Schauspiel mit an.

Yongguk überbrückt den Abstand zwischen uns und meint nun leise zu mir:,, Hör zu, ich will dich nur warnen ..."

,,Warnen? Du mich? Vor was?" lache ich.

,,Vor deinem Onkel, Scarlett! Er ist gefährlich."

,,Aber du nicht, oder was!?" kontere ich dagegen.

Yongguk schaut mich mit offenem Mund an. Dann packt er plötzlich meinen Oberarm.

,,Lass mich los!" keife ich und versuche mich ihm zu entreißen, doch es klappt nicht so wie geplant. Er steckt mich in den Wagen auf den Rücksitz, steigt selber auf den Fahrerplatz und fährt los.

Erneut am Hauptgebäude von Blume holt er mich wieder heraus und schleift mich regelrecht mit. Kurz vor der Tür mache ich mich schwer und setze mich auf den kalten Steinboden. Yongguk wäre fast nach hinten gefallen, er starrt mich ungläubig an.

,,Ernsthaft? Was soll das?"

,,Du behandelst mich gerade wie ein kleines Kind ... also demnach bocke ich auch wie ein kleines Kind." rede ich klar Text. 

Yongguk hingegen findet es nicht ganz so lustig, wie ich ein wenig. Er lässt mich los, verschrenkt seine Hände vor der Brust. Plötzlich hebt er mich hoch und wirft mich, wie ein Sack, über seine Schulter. Meine Reaktion: Ich schreie und klopfe auf seinen Rücken, doch er lässt mich nicht runter.

,,Hör auf zu schreien, sonst kommt noch dein ..." meint Yongguk, hält plötzlich inne.

,,Scarlett? Du bist schon wieder hier?!" ertönt die Stimme von meinem Onkel. Ich versuche über die Schulter von mir zu schauen ... geht nicht so wie ich will. 

Heute geht irgendwie nichts so wie ich will.

Yongguk lässt mich beinahe fallen. 

,,Scarlett? Was ist los? Wer ist das?"

,,Das ... ist ... ein Mann. Und er trägt mich auf seinen Schultern ... wie ein Kartoffelsack."  schreie ich zum Schluss.

,,Wenn ich mich vorstellen darf ..." beginnt Yongguk.

,,Lieber nicht..." werfe ich schnell dazwischen ein, bevor er weiter redet.

,,... Bang Yongguk. Ich habe mich ein Jahr um ihre Nichte gekümmert."

,,Zu spät." meine ich geschlagen und klatsche gegen meine Stirn.

,,Sie haben sich um Scarlett gekümmert?! Und Sie haben auch Blume gehackt?"

,,Richtig ... und das würde ich lassen!" droht Yongguk und zieht seine Handfeuerwaffe. 

Ok, so sieht meine Lage derzeit aus:

Punkt 1: Mein Onkel wird von Yongguk bedroht.

Punkt 2: Yongguk hat eine Waffe in der Hand, wo er die auch immer her hat.

Punkt 3: Wir befinden uns im Gebäude von Blume.

Punkt 4: Ich hänge wie ein Kartoffelsack über Yongguks Schulter und er hegt noch nicht mal den Gedanken mich runter zu lassen.

,,Würdest du mich runter lassen?!" meine ich zu Yongguk, der nicht auf mich reagiert.

,,Wenn Sie meine Nichte runter lassen, dann verspreche ich ..."

,,Wenn Sie schon mal so anfangen, bestätigen Sie lieber gleich, dass Sie den Auftrag gegeben haben, die Familie fest zu nehmen."

,,Wenn Sie das so wollen: Ja, ich war es." 

Empört schaue ich nach hinten zu meinem Onkel - es geht doch!

,,Was? Warum? Nur weil mein Vater ... gehackt hat? Oder ..."

,,Er hat ganz Blume verraten, so etwas kann ich nicht frei herum laufen lassen." gesteht mein Onkel. 

Ich bin noch geschockter als vorher. Und wenn das noch nicht reicht, ertönt plötzlich ein Alarm, der ziemlich laut ist. Kurz danach ertönt ein Schuss und Yongguk rennt weg, mit mir auf den Schultern. 

,,Mist, der Fahrstuhl geht nicht." flucht Yongguk. Als er sich umdreht erkenne ich meinen Onkel, wie er leblos auf seinem Schreibtisch liegt, das Blut tropft auf den Teppich, den Tisch runter.

Dieses Bild werde ich nicht mehr los!

Yongguk kämpft sich, mit mir zusammen, die Treppe runter. Und kaum sind wir aus dem Gebäude, verstecken wir uns in einer Gasse.

,,Was habe ich dir gesagt?" gibt Yongguk an.

,,Ich weiß, was ich jetzt zu dir sage." meine ich, er noch ohne Ahnung.

,,Ja, was denn?" fragt er.

Ich knocke ihn aus, er liegt da zwischen Mülltüten und Raten.

,,Das wars, Bang. Und den Stick behalte ich!" meine ich.

Ich hoffe ich sehe ihn nie wieder! Ich bin fertig mit ihm! Die Sache, weswegen wir uns zusammen geschlossen haben ist erledigt - fertig!
Alea iacata est - Die Würfel sind gefallen.

Bang | Bang YonggukWo Geschichten leben. Entdecke jetzt