Bang | Bang Yongguk

19 | Komme ich hier jemals wieder raus?

Tag 1 in meinem neuen, gewöhnungsbedürftigem zu Hause.

Gestern habe ich in jeder Ecke, in jedem Winkel nach Schwächen, nach Fluchtmöglichkeiten in meinem Einzelzimmer gesucht, aber nichts gefunden.

Klar, es ist ein Hochsicherheitsgefägniss.

Wenn ich mein Handy hätte, wäre ich vielleicht raus gekommen, aber der Punkt ist: Ich habe es nicht!

Mit einem Quietschegeräusch öffnet sich meine Zellentür. Aber nicht nur die, auch alle anderen. Ich schaue raus, nach links und rechts. Ein bisschen ist mir das nicht geheuer. Dann traue ich mich doch raus zu gehen um ein bisschen das Gefängniss zu erkunden. Vielleicht kriege ich ja doch noch ein Handy zwischen die Finger. Aber fest glaube ich daran nicht.

Ich gehe nach ganz unten, weil da ziemlich viele Leute sitzen. Vielleicht schließe ich ja "Freundschaften" mit anderen, aber auch da bin ich mir nicht sicher. Ich setze mich an einen freien Tisch, der ist nicht groß. Und in der Tat setzt sich jemand zu mir. Ein Mann, vermutlich Mitte bis ende 20. Er hatte schwarze verstruppelte Haare und braune Augen.

,,Auch erwischt worden, Kleine?" lacht er.

,,Haha, sehr witzig." murmele ich bockig.

,,Wegen was biste erwischt worden, Kleine?" fragt er.

Soll ich das wirklich sagen? Ich meine, die sind alle nicht gerade umsonst hier. Alle sind nicht gerade sauber.

,,Ich habe ... fast einen Menschen ... getötet. Und ich habe ... gehackt." meine ich leise.

Der Kerl schaut mich an. ,,Gehackt?" fragt er etwas lauter. Einige Köpfe der anderen Insassen drehen sich zu uns um.

Wäre ich doch jetzt bloss nicht hier.
,,Das hätte ich nicht von dir erwartet, Kleine."

Ich mustere ihn kurz. ,,Weswegen bist du hier?"

,,Überfall, Mord, Überfall, Entführung ... Erpressung ..." zählt er auf.

Ich muss schlucken, mehrmals. Doch der große Kloß geht nicht weg. Ich bin hier falsch, SEHR falsch.

,,Wo hast du dich denn überall reingehackt, dass du hier landest?" fragt er.

,,In ... fast überall eigentlich." gestehe ich.

,,Du hast dich in Blume gehackt?"

,,Auch mit, ja?!" meine ich und schaue mich kurz um. Immer mehr Gesichter schauen her, immer mehr hören zu. Es wird immer leiser.

,,Und jetzt?"

,,Und jetzt, was?" frage ich hinterher.

,,Wie willst du hier rauskommen?"

,,Weiß ich selber noch nicht." gestehe ich murmelnd.

,,Sag mal, dich kenne ich doch."

schreit einer plötzlich laut. Der Kerl und ich schauen zum Schreienden und ich erkenne einen Mitarbeiter von der Blume Corporation. Entschuldigung, ich berichtige - einen Ex-Mitarbeiter.

,,Der Black-Hat Hacker ... endlich hier? Auch geschnappt und alleine?"

Er kommt bedrohlich auf mich zu, lässt dabei seine Knochen knacken, egal wo. Ich schlucke schon wieder, mir wird schwindelig. ,,Wird auch langsam Zeit, meine Rache bekomme ich doch noch."

Er streckt seine Hand nach mir aus, der Kerl, mit dem ich mit vorhin noch unterhalten habe, steht plötzlich vor mir. Ich schaue geschockt auf seinem Rücken, realisiere erst jetzt, dass er mich beschützen will. Dann tauchen auch noch 5 weitere Männer auf. Einer gruseliger und größer als der andere. 

,,Zur Seite, ihr Clowns!"

,,Clowns? Ich zeig dir gleich mal, wer ein Clown wird." meint ein großer Mann mit fetten Muskeln, was ziemlich eklig aussieht. Er packt sich den Ex-Mitarbeiter. Dann kommen noch weitere rann, einer nach den anderen prügeln sich jetzt. Und das nur wegen ... mir?!

,,Bei einigen bist du jetzt ziemlich unbeliebt geworden."

,,Warum? Nur weil ich mich als Black-Hat Hacker entpuppt habe? Ist doch affig!" Der Kerl schaut mich an. 

,,Wie heißt du überhaupt?"

,,Letty ..." nuschele ich.

,,Katzi? Nett." lacht er.

,,Ich habe nicht Katzi gesagt." meckere ich.

,,Ich bin ..." sagt er, schaut wieder nach vorne. Doch ich bekomme den Namen von ihm nicht mit. Ich werde von hinten grob gepackt und mitgeschleift. Weiß Gott wohin.

In einem Raum angekommen, wo es nur spärlich beleuchtet ist, steht in der Mitte ein Behälter mit Wasser. Und dahinter ein Oberaufseher, nehme ich an. Der Raum ist reinster Beton, und höchstens 3x3 Meter?

,,Scarlett Larco, der Black-Hat Hacker?!" sagt der Oberaufseher.

,,Also richtig gesehen, heißt es ja eigentlich die Black-Hat Hackerin, also weiblich."

,,Schnauze!" brüllt er. Ich halte sofort die Klappe.

,,Wo ist deine Hacker-Truppe?" fragt er. Die 2 Wächter, die mich festhalten zerren mich an den Wasserbehälter.

,,Mein was?" frage ich verwirrt.

Falsche Antwort. Mein Kopf wird in das Wasser gedrückt und nach 5 Sekunden wieder herausgeholt. Ich schnappe aus Reflex nach Luft. Da sie mich ohne Vorwarnung hinein gedrückt hatten huste ich auch ein wenig Wasser aus.

,,Nochmal. Wo ist deine Hacker-Truppe?"

,,Ich habe keine Hacker-Truppe, bin ein einsamer Wolf."

Und wieder stecken sie meinen Kopf ins Wasser und holen ihn nach 7 Sekunden wieder heraus. Wieder huste ich.

,,Ich werde noch krank, bekomme noch 'ne Grippe." protestiere ich.

,,Und wer war der Mann neben dir, bei der Skaterbahn?"

,,Welcher Mann?" frage ich böse grinsend. 

Und wieder eine Dusche. Bloss dumm, dass sie mich dann reingedrückt haben als ich einatmen wollte. Ergo, ich atme Wasser mit ein. Als sie mich dann wieder raus holen huste ich erst mal das ganze Wasser aus. Meine Lunge droht zu explodieren. Ich habe das Gefühl ich ersticke. Ich versuche zu atmen durch den Mund, durch die Nase - nichts geht. Bis das Wasser meine Lunge nicht mehr blockiert.
,,Also, wer war der Mann?" fragt der Oberaufseher, vorahnend grinsend.

,,B-a-ng Y-ongguk ..." huste ich. 

,,Und was hattet ihr beide da zu suchen, Black-Hat Hacker?"

Ich antworte nicht. Und dann wollen sie mich wieder duschen.

,,Wartet!" Die Wächter halten inne.

,,Ich höre?!" sagt der Oberaufseher.

,,Amy, Deahyun und Youngjae ausfragen."

,,Wegen?" 

,,Das geht Sie einen scheißdreck an!" fluche ich.

Wasserdusche.

Nach gefühlten 3 Stunden habe ich dem Oberaufseher nicht viel gestanden. Aber dafür habe ich keinen Durst mehr, obwohl das Wasser ziemlich eklig geschmeckt hat. 

Wenn Yongguk nicht in nächster Zeit hier auftaucht sterbe ich noch. Undzwar vor langerweile.

Verzeiht mir.. Das Kapitel ist echt langweilig und unspektakulär..