Kapitel 9.

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"Hast du Hunger?", fragte Matthew mich nach einer Weile und ich seufzte wohlig. Immerzu machte er sich Sorgen um mich. Ich kuschelte mich dichter an seinen Körper und ließ meine Hand sacht über sein leichtes Brusthaar gleiten. "Ich könnte ewig so mit dir liegen.", wisperte ich und küsste sein Kinn.

Matthew gab ein zufriedenes Grummeln von sich und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. "Wie wäre es mit Essen im Bett?", fragte er und ich nickte. "Hört sich großartig an." Ich protestierte leise, als er nach dem Telefon griff und mich so leicht von sich schob. Er grinste ob meines Schmollmundes, gab mir noch einen keuschen Kuss, dann telefonierte er leise mit dem Zimmerservice.

Ich drehte mich währenddessen auf die Seite und genoss den Ausblick auf die Berge. Was hatte ich nur für ein Glück? Endlich konnten wir beide uns nur uns beiden widmen, richtig durchatmen und alles vergessen. Plötzlich spürte ich Matthews Arm um meine Taille und seinen Kopf auf meiner Schulter. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er fertig telefoniert hatte.

"Bist du glücklich?", flüsterte er und ich nickte. Eine ganze Weile lagen wir so dicht beieinander, bis er sich schließlich von mir löste und aus dem Bett stieg. "Was machst du?", fragte ich verwirrt und wickelte mir die Decke enger um den Körper. Ich schaute ihm dabei zu, wie er sich anzog.

"So gerne ich den ganzen Tag nackt mit dir im Bett verbringen möchte - der Zimmerservice wird sicherlich wenig begeistert davon sein, wenn er uns in flagranti erwischt." Sein Lächeln, das er mir zuwarf, war atemberaubend. Seufzend krabbelte ich ebenfalls aus dem Bett und suchte meine Kleidung zusammen. Matthew half mir dabei, meine Hose anzuziehen, dann drückte er mich an sich.

"Ich bin so froh, dass du hier bist. Bei mir. Mehr oder weniger unbeschadet.", murmelte er und ich kuschelte mich an ihn. "Ich könnte mir keinen besseren Platz vorstellen als bei dir." Matthew wollte etwas erwidern, doch der Zimmerservice unterbrach ihn mit einem Klopfen. Matthew grinste mich an und ging zur Tür, um zu öffnen.

Ich staunte nicht schlecht, als der freundlich lächelnde Kellner eine üppige Mahlzeit auftrug und uns gekühlten Champagner servierte. "Sollten Sie noch etwas benötigen, scheuen Sie sich nicht, nach mir zu rufen." Wir nickte und Matthew steckte ihm ein ordentliches Trinkgeld zu, dann machten wir es uns im Bett gemütlich. Er hatte Salat und Lamm Medaillons bestellt. Ich stöhnte genüsslich, als mir das Fleisch förmlich auf der Zunge zerschmolz.

"Daran könnte ich mich gewöhnen.", murmelte ich und stutze als ich sah, dass Matthew mich grinsend beobachtete. "Was ist?" "Ach, du bist lediglich eine sehr genießerische Esserin. Bei den Lauten, die du von dir gibst, muss ich jedes Mal an mich halten, mich nicht über dich her zu machen." Er lachte leise und ich errötete. "Es schmeckt mir einfach gut.", erwiderte ich und er nickte. "Das freut mich."

Wir widmeten uns weiter unserem Essen, bis mir plötzlich etwas durch den Kopf schoss. Ich legte mein Besteck zur Seite und schaute ihn an. "Darf ich dich etwas fragen?" "Alles." Ich schaute auf meine Hände und sammelte mich, bevor ich ihn wieder ansah. "Der Abend an dem... also... als wir uns gestritten hatten und ich vor das Auto gelaufen bin. Ich habe mich gefragt...nunja...warum du nicht im Krankenhaus warst als ich aufwachte." Ich wollte nicht, dass meine Frage als Vorwurf herauskam und war froh, als er nicht verletzt oder verärgert reagierte.

"Ich habe mich schon gefragt, wann du damit heraus kommst." Er steckte sich den letzten Bissen seines Lamm Medaillons in den Mund, und kaute bedächtig, bevor er mir antwortete. "Eigentlich ist die Antwort ganz einfach: ich dachte, du würdest mich nicht sehen wollen, dass du mir die Schuld für den Unfall geben würdest. Ich wusste einfach nicht, wie du reagieren würdest."

Ich nickte langsam. Das war logisch. Doch er war noch nicht fertig mit seiner Antwort. "Im Nachhinein mache ich mir riesige Vorwürfe. Wäre ich da gewesen, hätte ich meine Angst vor deiner Reaktion heruntergeschluckt, wäre das alles nicht passiert. Wir hätten uns hoffentlich versöhnt und ich hätte dich mit nach Hause genommen und hätte mich um dich gekümmert. Stattdessen hat dieses Arschloch..", er spuckte das Wort förmlich aus "...die Chance ergriffen."

Ich schüttelte den Kopf. "Es ist nicht deine Schuld. Logen ist ein verrückter Mistkerl! Du hättest nichts dagegen tun können. Wäre es nicht an diesem Tag gewesen, hätte er sich einen anderen ausgesucht, um mir das Leben zur Hölle zu machen." Ich schloss kurz die Augen als de Erinnerungen mich zu übermannen drohten.

"Und außerdem hätte ich mich sicherlich auch nicht an dich erinnert." Matthew grinste wölfisch. "Oh, ich hätte mich dir schon wieder in Erinnerung gerufen.", er kam mit seinem Kopf ein wenig näher. "Trotzdem tut es mir leid, dass ich nicht da war." "Schon verziehen. Und jetzt küss mich endlich." Matthew schob mit einem Arm das Geschirr beiseite, mit dem anderen zog er mich näher an sich heran.

"Ich liebe dich.", wisperte er, dann fanden seine Lippen die meinen und ich konnte an seinem Kuss erkennen, dass er die Wahrheit sprach.

Lustful - Tiefes VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt