Kapitel 13.

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Die nächsten Tage vergingen wie im Flug und Matthew und ich genossen die gemeinsame Zeit in vollen Zügen. Auch wenn ich körperlich eingeschränkt war, ließ er sich nicht lumpen und zeigte mir so viel von der Gegend wie möglich. Nicht zu Fuß aber warm eingepackt in einer Pferdekutsche. Durch seine ständige Aufmerksamkeit und seine liebevollen Gesten ließ er mich beinahe vergessen, welchen Horror ich durchgemacht hatte. Er war mir eine Stütze, mein Fels in der Brandung. Wenn wir nach unserer Erkundungstour wieder im Hotel ankamen, liebten wir uns und kuschelten danach stundenlang, bis es Zeit war essen zu gehen. So gingen die Tage ins Land und es war an der Zeit, Kylie vom Flughafen abzuholen.

„Bist du sicher, dass es für dich in Ordnung ist, wenn ich so viel Zeit mit ihr verbringe?", fragte ich zögerlich, während ich aus dem Autofenster schaute und die vorbeihuschenden, schneebedeckten Bäume betrachtete.

Ich spürte, wie sich seine Hand um meine legte, die ich locker auf dem Schoß liegen hatte und ich drehte den Kopf, um ihn anzusehen. In seinem Blick lag nichts als Verständnis und Liebe.

„Natürlich ist es in Ordnung, dass du Zeit mit ihr verbringst. Ihr habt euch so lange nicht gesehen und sie möchte ganz bestimmt im Detail wissen, was mit dir passiert ist. Und das kann ich ihr wirklich nicht verübeln", sagte er sanft und strich mit seinem Daumen über meine Handfläche.

„Aber das bedeutet nicht, dass ich dich nicht hin und wieder entführen werde, um ein paar leidenschaftliche Minuten mit meinem Mädchen zu verbringen", setzte er nach und beugte sich zu mir sodass er mir einen Kuss auf die Lippen hauchen konnte.

Ich kicherte und schloss genießerisch die Augen.

„Ich erwarte sogar, dass du das tust", gab ich zurück, dann zog ich mich ein Stück zurück und legte ihm meine freie Hand an die Wange.

Er schmiegte sich hinein, dann drehte er den Kopf, um einen Kuss in meine Handfläche zu pressen. Matthew so liebevoll zu sehen, ließ ein kleines Feuer in mir entfachen, das mich innerlich wärmte. Ich fühlte mich geborgen bei ihm. Ich ließ den Blick wieder aus dem Fenster schweifen und sah, dass der Flughafen bereits vor uns lag. Ich seufzte. Auch wenn ich mich unheimlich auf Kylie freute, so bedeutete es dennoch, dass ich Matthew nicht mehr so häufig um mich haben würde. Ich unzähligen SMS hatte ich ihr nämlich versprochen, dass sie den Vorrang hatte, in der Zeit, in der sie in Kanada war und mich besuchte. Natürlich hatte ich eingewilligt, aber es war schwer für mich, mich überhaupt von ihm zu trennen. Auch wenn es natürlich keine Trennung war, sondern einfach nur etwas weniger Zeit mit ihm. Aber es fühlte sich ähnlich an. Es war einfach neu für mich, nach der Trennung von Logan wieder jemanden an meiner Seite zu haben, den ich nicht teilen wollte und in dem ich mich am liebsten den ganzen Tag vergraben wollte. Es gab jetzt wieder zwei Personen in meinem Leben, die ich auf unterschiedliche Weise liebte.

Der Wagen stoppte vor dem Eingang und Matthew stieg aus, um mir die Tür aufzuhalten und mir aus dem Sitz zu helfen. Zwar hatte ich mich mittlerweile an den sperrigen Gips gewöhnt aber manche Dinge waren einfach schwierig. Ich stütze mich auf ihn und genoss seine Stärke als er mich ein kleines Stück anhob und zur Seite stellte. Ich strahlte ihn an.

„Was ist?", wollte er wissen und seine Lippen zuckten.

„Du bist ziemlich heiß, wenn du mich einfach so zur Seite stellst", gab ich zu und er lachte schallend, dass sich einige Leute überrascht zu uns umdrehten.

„Und du, meine Liebe Lauren bist unheimlich komisch", antwortete er und beugte sich zu mir runter.

Er gab mir einen keuschen Kuss und ich grummelte verstimmt, als er sich allzu schnell von mir löste und mir meine Krücken reichte. Matthew gab dem Fahrer die Anweisung, hier auf uns zu warten, dann machten wir uns im Schneckentempo auf, das Gate zu finden, an dem Kylie ankommen würde. Wir waren ein kleines bisschen spät dran, da wir uns heute Morgen hinreißen ließen, noch einmal im Bett zu landen, nachdem wir uns bereits angezogen hatten und das hatte Zeit gekostet. Ich wusste jetzt schon, dass Kylie sauer wäre.

Lustful - Tiefes VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt