Kapitel 11.

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Der Wellnessbereich des Hotels war so atemberaubend wie der Rest. Wir entschieden uns für den Anfang für einen einfachen Saunabesuch. Schwitzend saßen wir nebeneinander auf den ausladenen Stufen der Sauna und genossen die Auszeit. Mein Bein mit dem sexy Duschschutz hatte ich weit von mir gestreckt und die Leute, die immer wieder hineinkamen, grinsten, wenn sie mich sahen. "Na, Skiunfall?", fragten einige von ihnen und jedes Mal nickte ich. Diese Geschichte war einfacher zu erklären als die Wahrheit. Matthew legte mir jedes Mal beschützend die Hand auf den Oberschenkel, so als wolle er mir zeigen, dass er für mich da war. Nachdem wir gefühlt unseren gesamten Wasserspeicher ausgeschwitzt hatten, war es Zeit für eine Pärchenmassage. Die sich schwieriger gestaltete als gedacht. Aufgrund des Gipses konnte ich mich nicht richtig auf den Bauch legen. Der Masseur war mit der gesamten Situation so überfordert, dass er sich für einen kurzen Augenblick entschuldigte und aus dem Raum floh. "Na großartig. Ich bin jetzt wahrscheinlich die Frau, die immer eine Extrawurst benötigt.", seufzte ich und Matthew lachte leise. Er stand in seinem weißen Bademantel neben mir und sah darin zum Anbeißen aus. Seine Stirn war in Falten gelegt und er schaute sich im Raum um. Dann plötzlich fing er an zu grinsen. "Ich glaube, ich habe eine Idee.", sagte er und hielt auf einen Tisch zu, der genau die gleiche Höhe hatte wie die Massagetische. Ohne lange zu fackeln stellte er die Blumenvase darauf einfach auf den Boden und trug den Tisch zu meiner Liege. Er stellte ihn direkt auf die Seite meines gebrochenen Beines und legte ein paar dicke Handtücher darauf. "Versuch mal, dich auf den Bauch zu legen und dein Bein dabei zur Seite zu strecken. Du kannst es auf dem Tisch ablegen, das nimmt vielleicht das Gewicht und macht es für dich bequemer." Ich runzelte die Stirn, tat jedoch, was er vorgeschlagen hatte. Matthew half mir dabei, mich richtig hinzulegen und lachte als ich mein Gesicht in die Aussparung am Kopfende legte und seufzte. Ich hatte die Augen geöffnet, sodass ich erschrak, als sein Gesicht plötzlich unter der Liege auftauchte und er zu mir heraufgrinste. "Geht das so?", fragte er und stupste mit seinem Zeigefinger auf meine Nase. Ich grinste und hob den Kopf. "Ich glaube, du kannst den Masseur wieder reinholen.", antwortete ich und beobachtete, wie er unter der Liege auftauchte. "Zu Befehl." Er salutierte und marschierte zur Tür, um den Masseur reinzulassen. Dieser kam sichtlich erleichtert mit einer wunderschönen blonden Frau im Schlepptau herein. "Wie schön, dass sich alles geregelt hat. Das ist hier ist Annett, sie wird sie massieren, Mr. Caulfield." Ihr Gesicht hellte sich auf, als ihr Blick auf Matthew fiel und ich biss die Zähne zusammen. Warum zur Hölle bekam er die Frau? Annett lächelte ihn strahlend an und zupfte verlegen an ihrer weißen Kleidung. Ich kniff die Augen zusammen. "Es freut mich, Sie heute verwöhnen zu dürfen, Mr. Caulfield.", säuselte sie und beinahe hätte ich laut geknurrt. Miststück. Sie hatte mich nicht einmal angesehen und sich vergewissert, dass es für mich in Ordnung war. Matthew schaute zu mir und sah die Eifersucht in meinem Gesicht. Er biss sich auf die Lippe, anscheinend um sich ein Lächeln zu verkneifen und schaute den Mann an, der sich mit André vorgestellt hatte. "Um ehrlich zu sein, bin ich wirklich sehr verspannt und ich glaube, dass da Frauenhände nicht sehr viel dran ändern können. André, sie sehen stark aus, vielleicht bekommen Sie die Muskeln gelockert."Bei dieser Aussage verdüsterte sich Annetts Gesicht. "Ich bin stärker als ich aussehe...", begann sie, doch Matthew winkte ab. "André?", fragte er erneut und dieser plusterte sich stolz auf wie ein Hahn. Er war geschmeichelt. "Natürlich, Mr. Caulfield. Es wäre mir eine Ehre. Annett, steh nicht länger hier rum. Kümmer dich um Ms. Caulfied." Mit diesne Worten scheuchte er sie zu meiner Liege und ich musste mir ein Lachen verkneifen. Matthew zwinkerte mir zu und ich zwinkerte zurück. Dann ließ ich mich entspannt nieder und genoss das warme Öl, das auf meinem Rücken verteilt wurde. Mit festen Händen knetete Annett meine Muskeln. Hier und da schien sie etwas zu stark anzupacken. Wahrscheinlich war sie immer noch sauer und musste ihre Wut an meinem Körper auslassen. Sollte sie nur, solange sie die Hände von meinem Mann nahm. Neben mir hörte ich Matthew vor Wonne stöhnen und ich drehte den Kopf, um ihn zu betrachten. André tat wirklich alles, um Matthews ach so verspannten Muskeln zu lockern. Er hing halb über ihm und arbeitete mit seinem ganzen Körpergewicht. Ich genoss Matthews nackten Anblick und verfluchte das weiße Handtuch, das über seinem Hintern ausgebreitet war. Es war eine Schande, auch nur einen winzigen Teil von ihm zu verdecken. Annett traf einen empfindlichen Punkt in meinem Nacken und ich keuchte auf. "Entschuldigung, Ms. Carter. Empfindlich?", fragte sie und mir entging der scharfe Unterton in ihrer Stimme nicht. "Nein, schon in Ordnung. Ich mag es, etwas fester angepackt zu werden.", grinste ich und warf ihr einen bedeutungsvollen Blick zu. Ihre Augen weiteten sich und ihr Blick fiel auf Matthew, der immer noch Laute voller Behagen ausstieß. Zufrieden ließ ich meinen Kopf wieder in die Aussparung sinken und genoss die nächsten Minuten in vollen Zügen.

Als wir danach noch eine Weile alleine im Entspaunnungsraum verweilten, schnurrte ich beinahe wie eine Katze, so entspannt war ich. "Wellness war eine wunderbare Idee.", seufzte ich und Matthew gab ein zustimmendes Murmeln von sich. "André ist ein wahrer Gott mit seinen Händen.", gab er zu und ich kicherte. "Ich habe gesehen und gehört, dass es dir gefallen hat. Ich glaube Annett hat jetzt einen ziemlich guten Eindruck davon, wie du dich im Schlafzimmer anhörst." Matthews Augen öffneten sich und er starrte mich an. "War ich etwa laut?", fragte er entsetzt und ich nickte. "Man hätte meinen können, dass du Teil eines Erwachsenenfilmes warst.", zog ich ihn auf und registrierte schadenfroh, dass er rot wurde. "Ich war einfach sehr verspannt.", versuchte Matthew sich zu rechtfertigen und ich gab ihm einen spielerischen Klaps auf den Oberarm. "Du musst dich nicht rechtfertigen. Ich mag die Laute, die du von dir gibst, wenn es dir gut geht." Matthews Blick wurde dunkler und ein wölfisches Grinsen breitete sich auf seinen Zügen aus. "Oh, ich mag die Laute auch, die Sie von sich geben, Ms. Carter. Vor allem, wenn Sie unter mir liegen.", murmelte er und sofort wurde mir heiß. Da ich nicht wusste, was ich darauf erwidern sollte, schloss ich die Augen und kuschelte mich tiefer in meinen Bademantel. Matthew lachte laut auf. "Keine Sorge, mein Körper fühlt sich viel zu entspannt an als dass ich daran jetzt irgendetwas ändern möchte. Auch wenn du mich in Versuchung führst." Seine Stimme war ein erotisches Murmeln und ich seufzte. "Beförder den Verführer wieder in seine Schublade zurück, ja? Ich möchte nicht wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses im Gefängnis landen. Vor allem nicht während unseres Urlaubs. Dafür gefällt es mir hier viel zu gut.", gab ich zurück und lauschte seinem Lachen. Nach einer Weile fing er wieder an zu reden. "Freust du dich schon auf deine Freundin?". fragte er und ich nickte. "Ja, ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen. Ich vermisse unsere Mädelsabende." "Mädelsabende? So richtig mit Kissenschlacht und allem drum und dran?""Mit allem drum und dran meinst du die kurze Unterwäsche, in der wir auf dem Bett rumhampeln? Und die mit Schokolade überzogenen Erdbeeren, mit denen wir uns gegenseitig füttern?", fragte ich und linste durch die Wimpern zu ihm rüber. Er hatte sich auf einen Arm hochgestemmt und starrte mich mit offenem Mund an. Ich musste laut lachen. "Du Perversling. Von wem habt ihr diese Hirngespinnste überhaupt? Unsere Mädelsabende sind ganz sicher kein Teil irgendeiner Lesbenshow. Um ehrlich zu sein sitzen wir in unseren bequemsten und ältesten Schlafanzügen neben einander, stopfen uns mit Süßkram voll und schauen uns romantische Komödien an. Dabei schmachten wir dann höchstens den männlichen Hauptdarsteller an und...", begann ich zu erklären, doch Matthew unterbrach mich mit wirschen Handbewegungen. "Stopp, Stopp, Stopp. Rede nicht weiter. Du hast mir gerade schon meine gesamten Fantasien zerstört. Mach es nicht noch schlimmer." Seine Stimme klabg tatsächlich ein wenig enttäuscht und ich schüttelte belustigt den Kopf. "Meine Güte, ihr Männer seid wirklich eine ganz andere Spezies.", sagte ich und schwang meine Beine unelegant über die Liege. Matthew erhob sich ebenfalls. "Wohin gehen wir?", fragte er und ich schlag ihm die Arme um den Körper. Dann hob ich meinen Kopf um ihm einen sanften Kuss auf die Lippen zu drücken. "Nach oben. Ziehen wir uns an und dann würde ich gerne mal vor die Tür und mir ansehen, wohin es uns hier verschlagen hat. Bis jetzt hab ich den Schnee nur durch die Fenster gesehen." Matthew zog einen Flunsch. "Du möchtest wirklich raus? Da ist es kalt und feucht. Ich hätte gedacht, dass wir uns gemeinsam im Bett verschanzen und..." Ich unterbrach ihn mit einem weiteren Kuss. "Dafür haben wir noch nie ganze Nacht Zeit. Jetzt hör auf zu schmollen und zeig mir endlich dieses Paradies. Na los." Seufzend kapitulierte er und schlag seinen Arm um meine Taille. "Also gut. Komm, du furchtbares Weib und lass deinen Mann ruhig hängen, während du im Schnee rumtollst." Er gab mir noch einen Kuss aufs Haar, dann dirigierte er mich aus dem Spa-Bereich hinaus.

Lustful - Tiefes VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt