„Verdammt, ist das kalt!", fluchte ich als wir aus dem Hotel gingen und war froh darüber, dass ich mich dick angezogen hatte. Ich steckte in einem neuen Schneeanzug, den Matthew mir geschenkt hatte und an den Füßen trug ich mollig warme Stiefel, die mich an Astronauten und Monderkundungen erinnerten. Es war ein bisschen merkwürdig, sich mit dicken Handschuhen auf den Krücken abzustützen, doch es klappte. „Ich habe doch gesagt, dass du absolut nichts verpasst.", seufzte Matthew und betrachtete den Schnee mit zusammengezogenen Brauen. Ich knuffte ihn in die Seite.
„Warum genau sind wir nochmal in Kanada, wenn du anscheinend keinen Schnee magst?", fragte ich und Matthew zuckte die Schultern. „Ich mag Schnee. Vor allem gehe ich gerne Ski fahren, aber momentan bedeutet Schnee für dich eine Gefahr. Du könntest ausrutschen und dir noch mehr weh tun." Ich verdrehte die Augen. „Matthew, ich bitte dich! Das ist doch lächerlich. Du brauchst mich nicht wie ein rohes Ei behandeln.", protestierte ich, kam jedoch nicht drum herum, mich über seine Besorgnis zu freuen. „Trotzdem.", antwortete Matthew schlicht und legte mir sanft einen Arm um die Taille. Auch er steckte in schicker Winterkleidung und ich stellte ihn mir auf Skiern vor.
„Kannst du gut fahren?", fragte ich, während wir langsam ein Stück gingen. Die Ski-Piste war nicht weit entfernt und ich bestaunte die Menschen, die in einem Wahnsinnstempo den Berg herunter fuhren. Matthew lächelte und nickte. „ ja, ich denke schon. In meiner Kindheit sind wir häufig in den Skiurlaub gefahren. Ich bin auf Skiern sozusagen groß geworden." Sein Blick wurde sehnsüchtig als er die anderen Fahrer betrachtete. Ich löste eine Hand von meiner Krücke und drückte seine. „Wenn du fahren möchtest, dann bitte tu es. Ich möchte dir diese Freude nicht vorenthalten. Und ich glaube, ich hätte großen Spaß daran, dir zuzuschauen.", sagte ich und Matthew schaute mich an. In seinem Blick stand nichts als Wärme. „Du bist süß. Aber nein, alleine möchte ich nicht fahren. Nächstes Mal können wir gemeinsam auf die Piste gehen und ich zeige dir, wie viel Spaß es macht, selbst zu fahren." „Nächstes Mal?", fragte ich und freute mich darüber, dass er anscheinend schon unsere Zukunft plante.
„Natürlich nächstes Mal. Ich möchte dir noch so viel von der Welt zeigen, vor allem, da du gesagt hast, dass dies dein erster Urlaub außerhalb der USA ist." Er lächelte strahlend und beugte sich zu mir herunter, um mir einen Kuss zu geben. Beinahe war es unwirklich, in welch kurzer Zeit sich alles verändert hat. Noch vor ein paar Tagen war ich in einem Kellerverließ eingesperrt gewesen und heute stand ich vor einem Luxushotel in Kanada, mit dem Mann, den ich liebte. Das Leben wahr wahrlich eine Achterbahnfahrt. „Was ist dein liebstes Reiseziel auf der Welt?", fragte ich ihn und Matthew überlegte eine Weile. „Das ist eine gute Frage. Einerseits natürlich Kanada, aus dem einfachen Grund, dass ich so viele Erinnerungen an diesen Ort habe. Japan ist allerdings auch schön, ich glaube Tokio würde dir gefallen. Oder Bora-Bora. Das ist wirklich das Paradies. Die Strände sind meilenweit und das Wasser ist so blau, dass es beinahe wie aus einem Traum wirkt."
Ich lächelte über seine Begeisterung. „Das würde ich gerne alles eines Tages sehen.", sagte ich und er drückte meine Hand. „Die Welt liegt uns zu Füßen.", sagte er schlicht und dieser Gedanke war wunderschön. Plötzlich bückte sich Matthew und ich zog die Augenbrauen hoch. „Was tust du...", begann ich, doch wurde unterbrochen als er plötzlich wie ein Blitz nach oben schoss und mir eine Ladung Schnee ins Gesicht drückte. Die plötzliche Kälte ließ mich quietschen und ich taumelte zurück, wobei ich meine Krücken fallen ließ. Ich verlor das Gleichgewicht und stürzte rücklings in den Schnee. Bewegungslos blieb ich liegen. Matthew war sofort bei mir. „Um Gottes Willen, Lauren! Es tut mir leid, ist alles in Ordnung? Hast du dich verletzt? Wie geht es deinem Bein?" Er ging neben mir in die Hocke und ich nutzte diesen Moment, um mich mit wildem Gebrüll und den Händen voller Schnee auf ihn zu werfen. Ich seifte ihm das Gesicht ein und stopfte als Rache ein wenig Schnee hinten in seine Jacke. Matthew keuchte auf. „Verflucht ist das kalt!", zischte er und revanchierte sich bei mir, indem er mir den Reißverschluss vorne ein wenig aufzog und Schnee in meinen Ausschnitt stopfte.
„Du Monster!", brüllte ich und beeilte mich den Schnee aus meinem Oberteil zu schaufeln. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper, doch ich lachte und warf mich wieder auf ihn. Leute, die vorbei gingen, beobachteten uns und lächelten. Wir mussten ein merkwürdiges Bild abgeben. Ich mit meinem dicken Bein und den Krücken, die neben mir lagen und Matthew, der bei allem irgendwie so aussah, als würde er nie etwas anderes machen. Jetzt gerade umschloss er mein Gesicht mit beiden Händen und küsste mich so, dass mir ganz warm ums Herz wurde. „Ich liebe dich.", sagte er, lehnte seine Stirn an meine und schaute mir tief in die Augen. „Ich liebe dich auch." So saßen wir einen Augenblick, bis ich anfing zu zittern. Matthew grinste und stand auf. Dann streckte er mir die Hand entgegen.
„Komm, du kleiner Schneehase. Das war genug Schnee und Kälte für heute. Lass und wieder nach oben gehen und ich wärme dich auf.", sagte er und zwinkerte mir zu. Ich grinste und ergriff seine Hand, dann ließ ich mir von ihm aufhelfen. Matthew gab mir meine Krücken und zusammen gingen wir wieder ins Hotel. Im Hotelzimmer angekommen, zogen wir uns rasch die Kleidung aus und sprangen unter die Dusche, um unsere kalten Körper aufzuwärmen. Aufgrund der vielen nackten Haut und unserem großen Verlagen aufeinander, dauerte die Dusche etwas länger als ursprünglich gedacht, doch irgendwann lagen wir endlich im Bett.
Matthew liebkoste meinen Körper, immer darauf bedacht, sein Gewicht nicht zu sehr auf mich und mein Bein zu stützen. Sanft umfasse er meine Brüste und hauchte küsse auf meine bereits harten Brustwarzen. Ich seufzte vor Wonne und krallte meine Hände in sein Haar, das von der Dusche noch immer feucht war. Gegenseitig erkundeten wir unsere Körper, ließen uns Zeit und genossen diese intime Atmosphäre, bis es keiner von uns mehr aushalten konnte. Langsam drang Matthew in mich ein, seine Hände um mein Gesicht gelegt. Wir seufzten beide, als wir uns endlich vereinigten. Er bewegte sich langsam und in einem Rhythmus, der mein Blut ganz langsam zum Kochen brachte.
Ich seufzte und stöhnte und klammerte mich an ihn, bis ich schließlich erbebte und mich meinem Orgasmus hingab. Matthew folgte mir nur wenige Sekunden später, rollte sich auf die Seite und schmiegte seinen Kopf an meine Brust. Ich ließ meine Finger über seine Wange gleiten, über seinen Kiefer, hin zu seinen Lippen. Seine Zunge schoss hervor und leckte meinen Zeigefinger, bevor er sachte mit seinen Schneidezähnen daran knabberte. Ein Kribbeln schoss durch meinen Körper.
„Ob das jemand vergehen wird?", fragte ich leise und Matthew hob den Kopf, um mich fragend anzusehen. „Dieses Verlangen. Diese unbändige Lust.", erklärte ich und er grinste. „Na, ich hoffe doch nicht.", sagte er und küsste mich erneut, dass mir schwindelig wurde. Wir liebten uns erneut und streichelten unsere Körper, bis die Sonne unterging. Eng in einander verschlungen lagen wir da und schauten uns an, als mein Magen plötzlich anfing laut zu knurren. Matthew lachte. „Da hat jemand Hunger. Wollen wir uns anziehen und ins Restaurant gehen? Sie haben alles, was das Herz begehrt." Ich nickte und ließ ich von ihm aus dem Bett und ins Badezimmer zerren, wo wir uns frisch machten. Ich verzichtete auf Makeup, kämmte nur rasch meine Haare und legte ein wenig Parfüm auf. Ich schlüpfte in ein langes bequemes Baumwollkleid und schwarze Stiefel und betrachtete mich im Spiegel. Obwohl ich kein Makeup trug, strahlte mein Gesicht und meine Wangen waren leicht gerötet. Der Urlaub tat mir jetzt schon gut.
Auch Matthew schien das zu bemerken, denn er stellte sich hinter mich und umarmte mich. „Du bist wunderschön.", sagte er und strich mir das lange Haar nach hinten. Er selbst hatte einen schwarzen Rollkragenpullover und dunkle Jeans an. „Du bist auch nicht zu verachten.", gab ich zurück, drehte mich langsam in seinen Armen und gab ihm noch einen letzten Kuss, bevor wir uns ins Restaurant aufmachten.
DU LIEST GERADE
Lustful - Tiefes Verlangen
Romance„Wir stehen das zusammen durch, das verspreche ich dir. Und ganz egal, wie lange ich fort sein werde, ich denke an dich. Denn du bist die Eine, Lauren. Du bist die Eine." Die Geschichte von Lauren und Matthew geht weiter. Nachdem die beiden endlich...