Kapitel 14.

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„Moment, willst du mir sagen, dass er sich tatsächlich als dein Ehemann ausgegeben hat?"

Kylie kippte ihren Margherita runter und bedeutete dem Barkeeper, ihr einen neuen zu bringen. Ich nickte und nahm lediglich einen kleinen Schluck. Wir waren mittlerweile von Champagner zum härteren Zeug gewechselt.

„Jap, ich hatte sogar einen Ring", erklärte ich und der Gedanke daran ließ mich beinahe würgen.

Logan war wirklich ein krankes Arschloch. Und bis vor kurzem wäre ich sogar bereit gewesen, ihn zurück zu nehmen. Gott sei Dank hatte ich Matthew gefunden. Und er mich. Kylie fluchte laut und die Leute, die mit uns an der Bar saßen, warfen ihr einen genervten Blick zu. Sie hatte schon etwas zu viel getrunken und machte sich nicht mehr die Mühe, ihre Stimme zu senken.

„Und wo zur Hölle war dein beschissener Anwalt?", zischte sie und ich zuckte zusammen.

„Kylie...", warnte ich sie, doch sie schüttelte den Kopf.

„Nichts Kylie. Wie kann es sein, dass er nicht da war als du von diesem dummen Taxi angefahren wurdest?"

Sie strahlte den Barkeeper kurz an, als er ihr einen neuen Drink hinstellte und nahm erneut einen großen Schluck, bevor sie mich eindringlich ansah und die Augenbrauen hochzog.

„Ich habe dir doch gesagt, dass wir uns gestritten haben. Und dann kam eins zum anderen..."

„...und er hat dich einfach an der Unfallstelle alleine gelassen."

Ihre Stimme war kalt und wenn ich so darüber nachdachte, war das wirklich eine Scheißaktion von ihm gewesen. Seufzend lenkte ich also ein.

„Ja, du hast recht. In dieser Situation hat er sich wirklich nicht mit Ruhm bekleckert. Aber das hat er auch eingesehen."

Einen Moment war sie ruhig. Es schien, als würde sie überlegen. Irgendwas brannte ihr auf der Zunge aber sie wusste nicht, wie sie es mir sagen sollte. So gut kannte ich sie dann doch.

„Spuck's schon aus, Ky", sagte ich und nahm diesmal einen großen Schluck um mich auf das vorzubereiten, was sie mir gleich sagen würde.

„Ähm...also...findest du...also...", stammelte sie rum und ich stöhnte.

„Meine Güte, jetzt stammle nicht so herum! Sag es gerade heraus."

Kylie fuhr sich durch die blonden Haare und holte tief Luft.

„Ich glaube, Matthew ist nicht gut für dich", ließ sie die Bombe platzen und ich biss die Zähne zusammen.

Mit so etwas hatte ich bereits gerechnet. Und verdammt, ich konnte sie ja verstehen. Vermutlich würde ich sogar ihre Meinung teilen, wenn ich nicht in ihn verliebt wäre, aber es war nun mal so und sie kannte ihn nicht so, wie ich ihn kannte.

„Ich weiß, was du denkst. Du glaubst, dass er an allem schuld ist aber glaube mir, Kylie. Das ist er nicht. Logan ist der einzige, den die Schuld trifft. Und vielleicht mein dummes Gedächtnis, dass sich geweigert hat, mich an ihn zu erinnern", erklärte ich ihr meine Sichtweise und sie zog die Augenbrauen zusammen, sodass eine tiefe Falte zwischen ihnen erschien. Sie war ganz und gar nicht von meiner Antwort überzeugt.

„Ja klar, Logan ist ein kranker Psycho aber seit das mit dir und Matthew läuft, ist dir schon so viel Scheiße passiert. Ich meine, sieh doch nur, wie ihr euch kennengelernt habt. Du hast dich wegen ihm verletzt."

„Ich habe mich verletzt, weil ich nicht hingeschaut habe, wo ich hinlaufe und sich meine Tasche verheddert hat. Nicht mehr und nicht weniger", stritt ich ab und sie zuckte lediglich die Schultern. Sie wollte meine Erklärung nicht hören, sie hatte sich bereits selbst ein Bild gemacht.

Lustful - Tiefes VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt