Ich glaube wir gehen in die richtige Richtung. Oder doch in die Falsche? Wir sind doch von dort gekommen. Vielleicht auch von da. Nein....oder doch? Ach...ich weiß es nicht. Ich habe überhaupt keine Ahnung. Außerdem drückt der blöde Rucksack so auf meinen rücken. Würden da nicht so lebenswichtige Sachen drinne sein, würde ich ihn glatt einfach irgendwo hinschmeißen. Ich trage ihn einfach schon zu lange.
Wir sind nämlich schon seit...ähm 1 Stunde....oder doch schon seit 4 Stunden unterwegs? Och manno. Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht, ich weiß es nicht! Wie soll ich auch? Joey hat ja auch keinen Plan, also wieso sollte ich einen haben.
Und während wir so wortlos im Wald herumirren, höre ich plötzlich ein lautes grummeln. Erschrocken packe ich Joey am Arm. "Was war das?" Frage ich ihn leise. "Mein Magen" brummt Joey zur antwort. Sofort atme ich erleichtert aus. Puhh, gut. Aber...nein, warte, nichts ist gut! Wir müssen ja etwas essen. Also teile ich ihm seufzend mit:" ich denke wir müssen uns Wurzel suchen und uns eine Suppe kochen." "Außerdem noch ein lager herrichten, damit wir einen Platz zum schlafen haben" fügt er seufzend hinzu. Ich nicke zustimmend. "Wir sollten bald damit anfangen, sonst wird es zu spät. Am besten kümmerst du dich um eine Unterkunft und ich mache uns etwas zu essen" Joey stimmt mir zu und sagt noch:" das wichtigste ist jetzt, das beste aus der ganzen Situation zu machen." Ich gebe ihm lächelnd einen High-fife und wir fangen an mit dem suchen nach einer geeignete Stelle (auch wenn wir nicht wissen, wie eine geeignete Stelle aussieht).
"Guck mal. Ich glaube das ist eine Zerfallene Hütte, da sind genug Bretter und wenn du Glück hast, liegen dort auch ein paar Steine für den Feuerkreis." Joey zeigt auf einen großen Haufen, der wirklich aussieht, als wäre er mal eine Hütte gewesen.
Sofort fängt Joey an, Bretter aufzuheben und sie zu 4 Bäumen zu tragen, die eng in einem Quadrat stehen. Ich hingegen, schmeiße bloß die Bretter vom Haufen und suche nach Steinen. Ich muss nicht lange suchen, da finde ich auch schon schöne bearbeitete Steine. War vielleicht mal zu einem Tisch oder zu einem Kamin zusammengesetzt. Ich habe ja keine Ahnung was das hier mal für eine Hütte war.
Während ich die Steine zu einem Kreis lege, fängt Joey schon an, an unserem Lager zu bauen. Als ich fertig bin, schmeiße ich ein paar Bretter in die mitte des Kreises.
Als nächstes kommt die Wurzelsuche. Allerdings ist das einfacher gesagt als getan. Durch die vielen abgerissene Äste die hier herum liegen, kann ich kaum den Boden sehen. Aber nach sehr sehr langer Zeit (es kommt mir vor wie 2 Stunden) habe ich endlich Zwei Stück gefunden. Die zweite für den Vorrat.
Als ich zurück zu Joey gehe, fällt mir allerdings etwas glitzerndes zwischen den Blättern dort hinten auf. Ich gehe dem glitzern nach und schiebe die Äste zur Seite- und...glaubt man es?! Vor mir ist ein See zu sehen. Er glitzert schön in der Abend- oder ist es die Morgendämmerung? Egal. Auf jeden fall sehe ich hier gerade eine wunderbaren See. "Joeyyyy" rufe ich begeistert, was allerdings eher panisch klingt, wie ich gerade feststelle.
Joey kommt sofort angestürzt und als er sieht warum ich ihn gerufen habe, sieht er genauso aus, wie ich wahrscheinlich ausgesehen habe. Plötzlich leuchten seine Augen noch mehr und er fragt:" gibt es hier fische?" Ich runzel die Stirn sage aber "ja ich glaube schon, zumindest habe ich gerade etwas im Wasser vorbeiflitzen sehen" Das leuchten in seinen Augen wird stärker. "Ich war früher oft mit meinem Vater angeln, also wenn du einen Fisch kriegen würdest, mit deinem Bogen, hätten wir etwas anderes als Wurzeln zu essen" teilt er mir begeistert mit. So begeistert wie er bin ich zwar nicht, aber Fisch schmecktdann wohl doch besser als wurzeln.
Ich gebe ihm mein Ok und nehme meinen Bogen in die Hand. Joey geht wieder und baut das Lager erstmal weiter.Ich trete näher an das Wasser heran und hole einen Pfeil aus meinem Köcher. Langsam spanne ich die Sehne und folge einem Fisch den ich im Visier habe, mit dem Bogen. Als ich denke ihn zu treffen lasse ich los und der Pfeil bohrt sich in den Kopf des armen Tieres. Ich krempel meine Hose hoch und wate ins Wasser um den toten Fisch heraus zu holen. Das Wasser ist eisig kalt und ich fange an zu zittern, weil die Luft selber auch ziemlich kühl ist. Wahrscheinlich hole ich mir jetzt auch noch eine Erkältung. Großartig.
Als ich mit dem Toten Fisch in der Hand auf Joey zumaschiere, sehe ich das er schon fertig ist und gerade mit dem Versuch ein Feuer zu machen kämpft. Ich lache, als ich sehe wir angespannt er dort kniet und sich sein Gesicht schon dunkelrot verfärbt. Als er mein lachen hört guckt er hoch und sieht mich verzweifelt und erleichtert zu gleich an. "Endlich Janine. Ich kriege das doofe Feuer nicht in gang. Kannst du das nicht machen? Ich nehme dann den Fisch aus." Meckert er auch direkt los. "Jaja. Gib her" ich nehme ihm die Stöcke aus der Hand und gebe ihm dafür den Toten Fisch, den ich die ganze Zeit angewidert von meinem Gesicht weg gehalten habe.
Als ich gerade angefangen habe den Stock zu drehen, kommt Joey mit einem Stein wieder, setzt sich auf den Boden und legt den Fisch auf den Stein. Dann fängt....will er wohl anfangen, flucht aber lautstark. Ich drehe mich ganz zu ihm rum und frage freundlich:"ist was?" Er antwortet: "jaaa. Ich habe kein messer. Wie soll ich denn den Fisch ausnehmen?!" Ich grinse und ziehe das Messer aus dem Lederbeutel an meinem Köcher raus. Er starrt mich erst einfach nur sprachlos an, nimmt es dann aber und beginnt damit den armen Fisch auszunehmen.
Nachdem ich geschafft habe, dass Feuer anzukriegen, braten wir den Fisch darauf. Gerade sind wir fertig mit essen (Fisch schmeckt gar nicht so schlecht) und legen uns in die kleine Hütte. Das Feuer was noch an ist, wärmt uns ein bisschen, da ich es extra nahe an der Hütte gemacht habe. Natürlich nur so nah, das unsere hütte nicht anfängt zu brennen. Jetzt liegen wir hier, ich glaube Joey schläft schon. Wir machen wirklich das allerbeste aus der Situation, aber trotzdem geht dieser Gedanke, dieser eine blöde Gedanke nicht aus meinem Kopf. 'Ihr seit alleine im Wald. Wie lange werdet ihr durchhalten. Suchen sie nach euch, oder seit ihr schon längst verloren?!'
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Storm
AbenteuerFeriencamp? Nein danke! Wegen eines schlechten Zeugnisses soll Janine in ein Feriencamp, wo so etwas wie Handys oder Mp3-players total tabu sind. Wohl oder übel muss sie in dieses Camp! Doch als bei einem Waldspiel ein starker Sturm aufzieht schaff...