Es kracht so laut das mir der schock in die Glieder fährt. Kurz danach knackt es und ein warnendes wiehern ist zu hören.
Ich schlage meine Augen auf. Das knacken wird kauter. Ich drehe meinen Kopf nach hinten und kriege fast einen Herzinfarkt. Der Baum hinter mir brennt lichterloh und kippt bedenklich in meine Richtung. Er ist in der Mitte vom Blitz gespalten worden. Hektisch krieche ich zur Seite um von dem umkippenden Baum nicht getroffen zu werden. Dabei merke ich ein schmerzhaftes ziehen in meiner Seite.
Mit zusammengebissenen Zähnen schaue ich auf meine Hüfte runter, in der ein Ast steckt. Vor Schock bleibt mir mein Mund offen stehen. Ich habe einen Ast in meiner Hüfte stecken.
Es kracht laut. Der Baum, vor dem ich geflüchtet bin, ist neben mir aufgeprallt.
Von rechts höre ich wieder ein wiehern. Diesmal klingt es panisch. Ich gucke mich um. Der Hengst trippelt nervös hinter einer Eiche herum, bäumt sich auf und schaut wieder zu mir. Ich will aufstehen, aber der scheiß Ast in meiner Hüfte hält mich davon ab.
Der muss da unbedingt raus, dass ist mir klar. Ich umfasse den Ast mit beiden Händen und als ich den Stock mit einem Ruck herausziehe, ziehe ich scharf die Luft ein. Ich schmeiße den stock weg und presse meine Hand auf die Wunde, aus der viel zu viel Blut kommt. Ich kann gar nicht richtig hinsehen. Normalerweise habe ich nichts gegen Blut -ich meine, dass mir nicht übel wird wenn ich welches sehe-, aber es sprudelt massenweise aus der Wunde heraus. Und das sieht nicht sehr appetitlich aus. Ich brauche irgendwas zum verbinden und...
Da fällt mir plötzlich etwas ein... ich öffne zitternd einen Beutel an dem seil meines Köchers und ziehe das Medizinfläschchen heraus. Wenn ich jetzt noch wüsste, ob ich es trinken soll oder auf die Wunde träufeln, wäre das ja schonmal ein Fortschritt, aber da ich keine Ahnung habe, versuche ich mir einfach auf gut glück einen tropfen in meinen Mund zu treufeln was sich als gar nicht mal so einfach erweist. Trotzdem habe ich es nach kurzer Zeit geschafft.
Plötzlich streift mich etwas. Ich fahre herum und reiße meinen Arm an meine Brust, aber es ist nur das Spioneneichhörnchen. Ich seufze kurz erleichtert auf. Ich merke auch wie der Schmerz schon ein ganz bisschen nachlässt. Wieder wiehert der Hengst und bäumt sich auf. Erst jetzt nehme ich meine Umgebung wahr. Überall liegen umgeknickte Bäume und an manchen stellen des Waldes brennt es soagar. Es ist praktisch der gleiche Anblick wie beim ersten Sturm. Nur das jetzt auch noch Feuer dazukommt. Ich fühle mich wie auf einem Schlachtfeld.
Ich gucke runter auf meine Hüfte. Immer noch sprudelt Blut aus ihr. Vielleicht werde ich ja auch verbluten. Habe ich schon zu viel verloren? Oder hab ich noch genug auf lager? Ich habe keine Ahnung. Ich habe ja nie in der Schule aufgepasst, woher soll ich wissen, wie viel Blut durch den Menschen fließt?
Nichts des do trotz muss etwas auf diese Wunde. Vielleicht sollte ich mir Blätter auf die Wunde drücken. Oder entzündet sich das dann? Aber sowieso....womit sollte ich die Wunde denn verbinden?
Ich habe nichts, bei mir, was ich gebrauchen könnte. Also zieheich mich an einem Baum hoch und ignoriere tapfer den Schmerz, der sich in mir aufbäumt und humpele zu dem Hengst hinüber. Als ich bei ihm angekommen bin, breche ich beinahe zusammen, soviel Anstrengung hat mich das gekostet. Ich lehne meine Stirn gegen seine und lasse das ganze Chaos um mich herum außer Acht. "Ich brauch dich jetzt, alleine schaff ich das nicht" flüstere ich und habe trotzdem das Gefühl, er versteht mich. Denn er wiehert leise und geht in die Knie (wisst ihr was ich meine?), damit ich auf ihn draufsteigen kann. Dann richtet er sich wieder auf, bleibt aber noch stehen, als warate er auf etwas.
DerWind zerrt an meinen Haaren und meiner Kleidung, aber ich klammere mich an ihm fest. "Du brauchst noch einen Namen oder?" Der Hengst schnaubt. Ich überlege kurz und flüstere es ihm dann ins Ohr.
:" was hälst du von 'Storm'? Ich finde, das passt" Er bäumt sich auf und wiehert. Kurz drauf jagt er los.
DU LIEST GERADE
Storm
AdventureFeriencamp? Nein danke! Wegen eines schlechten Zeugnisses soll Janine in ein Feriencamp, wo so etwas wie Handys oder Mp3-players total tabu sind. Wohl oder übel muss sie in dieses Camp! Doch als bei einem Waldspiel ein starker Sturm aufzieht schaff...