西谷 夕 : moonwake

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summary: in which she's the most important one.

genre: a tad of angst, fluff

word count: + 1.3k

moonwake; (noun) when the moon's reflection on the water seems to follow you as you walk.

nishinoya yū x reader

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"Und gestern hat Kiyoko für uns alle gekocht, obwohl wir dachten, sie würde nicht mit zum Trainingswochenende kommen!", schallte Yūs aufgeregte Stimme durch den Hörer, was mich dazu brachte, jenen leicht von meinem Ohr zu entfernen. "Yū, bei aller Liebe, du kannst dich ja freuen, aber schrei doch nicht so... Ich hätte fast einen Hörsturz erlitten.", seufzte ich. "Tut mir leid, (V/N), aber ich freue mich ja so!" Ich lächelte sanft, Yū war wirklich in die ältere Managerin verliebt. "Du weißt schon, dass es schwer ist, mit ihr zu reden, weil sie um einiges größer ist als du?", witzelte ich und natürlich ließ Nishinoyas Reaktion nicht lange auf sich warten. "Ehh, wie gemein! Du bist auch nicht größer als ich!" "Uns trennen nur 1 cm voneinander!", erwiderte ich mit einem Grinsen auf den Lippen. So unterhielten wir uns weiter, alberten herum, bis Nishinoya auflegen musste, immerhin mussten sie am folgenden Tag früh aufstehen. "Bis Montag dann, okay?", lachte er und ich nickte und verabschiedete mich.

Nach dem Anruf fühlte ich mich jedoch nicht besser, im Gegenteil. Ja, Kiyoko war richtig nett, wenn man sie besser kannte, und hübsch war sie sowieso. Aber wieso schwärmten alle Jungs sofort für sie? Was war so besonders an ihr? Seufzend stand ich auf und stellte mich vor den Spiegel. Langes, (H/F) Haar. (A/F) Augen, die mein Spiegelbild musterten. Groß war ich nicht, nein. Und besonders hübsch auch nicht. Ich meine, ich war normal, und Kiyoko war es eben nicht. Damit musste ich zurechtkommen. "Und eine enge Freundschaft ist immerhin besser als nichts!", versicherte ich mir. Und weil ich Noya so sehr mochte, mehr als nur freundschaftlich, musste ich eben sichergehen, dass es ihm gut ging, dass er glücklich war.

"Hey, (V/N), lange nicht gesehen!", freute sich Tanaka und ich schlug ihm lachend auf den Arm. "3 Tage sind doch nicht lange!" "Für unseren Noya schon, der hat ja ziemlich lange mit dir telefoniert." Ich zuckte mit den Schultern. "Können gute Freunde nicht telefonieren?" Bevor Tanaka zu einer Erwiderung ansetzen, stürmte Karasunos Libero auf mich zu und umarmte mich fest, was mich sofort erröten ließ. "N-Noya! I-Ich kann ni-nicht atmen!", krächzte ich und er ließ mich los. Sich verlegend am Nacken kratzend erwiderte er: "Man darf doch wohl seine Freunde umarmen?"

Seine Antwort war sicherlich nicht böse gemeint, und trotzdem stach sie mir ins Herz. "Nur Freunde, wusste ich's doch.", dachte ich traurig. "Uhm, Leute, der Unterricht fängt ja gleich an, also, ich gehe dann schon mal, ja?", lächelte ich, und machte mich schnell auf den Weg ins Klassenzimmer. Dort sah ich bereits meine beste Freundin (F/ N) sitzen, und ich setzte mich auf den Platz neben ihr. "Hey, (V/N), alles in Ordnung?", fragte sie, ihre Stimme belegt mit einem Hauch von Sorge. "Haha, ja, natürlich. Abgesehen davon, dass ich und Noya nur befreundet sind, aber das ist ja besser als nichts...", murmelte ich frustriert und knallte mein Schulbuch auf den Tisch.

"Wow, du bist wirklich in ihn verknallt.", stellte sie fest und legte mir eine Hand auf die Schulter. "Ich meine, es ist hoffnungslos, immerhin steht er auf Kiyoko, was ich auch total nachvollziehen kann, sie ist ja toll. Und außerdem sind wir ja beste Freunde, da möchte ich das, was wir haben, nicht durch ein Liebesgeständnis zerstören. Das verstehst du doch, oder?" (F/N) nickte und blies eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. "Mann, das ist echt kompliziert mit euch beiden." "Was ist denn daran kompliziert? Es ist einseitige Liebe, und dabei wird es auch bleiben..."

Bevor (F/N) etwas entgegnen konnte, trat unser Lehrer ins Klassenzimmer und wir mussten uns mit langweiligen Matheaufgaben herumplagen. Plötzlich öffnete sich die Tür und ein schwer atmender Nishinoya kam in den Raum gestolpert. "Entschuldigung! Ich hatte noch was zu erledigen!" "Wahrscheinlich hat er noch Volleyball gespielt, wie immer.", wisperte mir (F/N) und ich nickte geistesabwesend, bevor ich mich wieder meinen Aufgaben zuwandte. Mathe war besser, als sich den Kopf über das Nishinoya-Problem zu zerbrechen.

"(V/N)! Warte mal! Kann ich kurz mit dir reden?", rief Nishinoya mir hinterher, und ich zuckte kaum merklich zusammen. Was konnte er wohl von mir wollen? "Klar, was gibt es denn?", fragte ich ihn, doch anstatt einer Antwort zog er mich an der Hand durch die Mensa, nach draußen und hinter die Sporthalle. "Nishinoya Yuu, kannst du mir jetzt endlich erklären, was du vorhast?!", rief ich genervt und wollte mich ihm entreißen, da hielt er abrupt an. "Sorry, (V/N). Du fragst dich bestimmt, was ich vorhabe, dass ich dich einfach von deinen Freunden wegzerre. Aber seit einiger Zeit liegt mir etwas auf der Seele, und das muss ich jetzt loswerden."

Ich schluckte. Was würde jetzt passieren? Nishinoya drehte sich zu mir um, und wie immer bohrten sich seine schokoladenbraunen Augen in meine. "Was ist denn?", wollte ich wissen. Er holte tief Luft und räusperte sich.

"Also, du musst mir eins versprechen. Egal, wie du jetzt reagierst, wir werden weiterhin Freunde bleiben, okay?" Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit, was hatte er nur? Wo war der lustige, laute und unbeherrschbare Nishinoya, den ich kennen und lieben gelernt hatte?

"Ja, wir bleiben Freunde, egal was passiert."

"Dann ist ja gut. Also, du denkst wahrscheinlich, dass ich Kiyoko mag, sogar in sie verliebt bin, nicht wahr? Das stimmt jedoch nicht. Es ist jemand anders, für den ich mein Leben geben würde. Dieses Mädchen ist wunderschön, von außen und innen. Sie ist liebevoll, lustig und auch geheimnisvoll. Man könnte sogar meinen, sie ist meine persönliche Schwäche. Ich würde alles dafür geben, dass sie niemals von Trauer erfüllt ist. Jedes Mal, wenn sie weint, fühle ich mich schwach und hilflos. Mein einziger Wunsch ist es dann, sie wieder zum Lächeln zu bringen. Dieses Mädchen bist du, (N/N) (V/N). Auch wenn ich mir sicher bin, dass du mich nur als guten Freund ansiehst, konnte ich diese Gefühle doch nicht länger mit mir herumtragen. Also frage ich dich hiermit, was empfindest du für mich?"

Dort stand ich nun, vor mir die Liebe meines Lebens, die mir gerade seine Gefühle für mich offenbart hatte. Ich biss mir auf die Lippe, was sollte ich nur tun? Ihn umarmen? Weinen? Noch bevor ich eine Entscheidung treffen konnte, näherte Nishinoya sich mir, seine Hände umfassten meine Taille, er zog mich näher an sich heran. "Also, was empfindest du für mich?" Ich schaute ihm direkt in die Augen, welche von Wärme und Liebe erfüllt waren. "Ich...Ich liebe dich auch. Schon so unendlich lange. Aber ich dachte immer, du hättest nur Augen für Kiyoko."

"Als ob es etwas ernsthaftes geworden wäre. Sie ist viel größer und außerdem zu unnahbar. Und dann sehe ich dich hier, kleiner als ich, süß und alles was ich will.", er beugte sich vor und gab mir einen Kuss auf die Nase. Jetzt glühten meine Wangen und ich schlug mir die Hände vors Gesicht. "Hände weg, ich möchte dein Gesicht sehen. Du bist so niedlich, wenn du rot wirst.", murmelte Nishinoya und zog sanft meine Hände weg. Er hielt sie fest, und küsste mich plötzlich auf die Lippen, gab mir keine Möglichkeit, sich dem Kuss zu entziehen.

Das hätte ich auch gar nicht gewollt. Vorsichtig erwiderte ich den Kuss, löste meine Hände aus seinem Griff und schlang sie um seinen Nacken. Nach kurzer Zeit lösten wir uns voneinander und schauten uns in die Augen, Noya grinste wie ein Irrer. "Endlich."

"Endlich was?"

"Endlich bist du meine Freundin. Weißt du, wie lange ich darauf gewartet habe?"

"Keine Ahnung, muss schon ein wenig sein, du hast nämlich Falten auf der Stirn.", erwiderte ich und kicherte.

"Die Falten habe ich nur wegen Tanaka!", schmollte Yū. Ich lachte und küsste ihn auf die Nase.

Wer hätte gedacht, dass sich dieser Tag doch noch zum Guten wenden würde?

überarbeitet; 2017/10/01.

"for you, a thousand times over."
— khaled hosseini; the kite runner

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