黒尾 鉄朗 : eigengrau

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summary: in which he slips up.

genre: slight angst, fluff

word count: + 1.1k

eigengrau; (noun) "dark light" or "brain grey", the color seen by the eye in perfect darkness.

kuroo tetsurō x reader

requested by IGotMarkT.

"Bitte, nur dieses ein Mal!", quengelte ich, zupfte an dem Shirtärmel des schwarzhaarigen Jungen, der leicht entnervt seufzte. "Was genau wolltest du noch mal von mir?", fragte er. "Du musst mir beim Spiken helfen, einfach nur ein paar Bälle zuspielen. Immerhin haben wir bald ein wichtiges Spiel, und ich möchte so gut wie möglich spielen!", erklärte ich und schaute ihn mit großen Augen an, wohl wissend, dass Kuroo sowieso nachgeben würde. Nach kurzer Zeit seufzte er noch einmal und wuschelte mir durch die Haare. "Na gut, aber es muss wirklich was bringen, okay, (V/N)?" "Danke, du bist der Beste!", freute ich mich und hüpfte aufgeregt auf und ab, was meinem Freund ein leichtes Schmunzeln entlockte.

Schon bald waren wir an der Sporthalle angelangt, und Kuroo stieß die massive Tür auf, atmete erleichtert aus, dass niemand anders die Sporthalle gerade nutzte. So hatten wir genug Spielraum zum Üben. Er drehte sich um, nach mir suchend, bevor ich ihn von hinten umarmte, kicherte. "Na, hab ich dich erschreckt?" "Natürlich nicht." Ich schmollte, bevor ich mir einen Ball schnappte, und einen nahezu perfekten Aufschlag vorlegte. Kuroo nickte anerkennend, bevor er mir zurief: "Jetzt üben wir aber das Spiken, okay, (V/N)?"

Ich nickte, doch schon bald merkte ich, dass Kuroo die ganze Sache viel zu ernst nahm und sich ständig über alles beschwerte, nicht mal Späßchen durfte ich machen, ohne dass er motzte: "Jetzt pass' doch einfach mal auf! Ist das denn so schwer zu verstehen?!" Ich seufzte, rannte auf die andere Seite der Halle hinüber, um ein paar Bälle zurückzuholen. Dabei konnte ich nicht anders, als meinem Freund einen Ball an den Hinterkopf zu werfen, einfach darum, weil er verbohrt, unlustig und stur war. Hätte ich das mal lieber nicht getan...denn der Ältere fuhr herum, Wut flammte in seinen Augen auf.

"Herrgottnochmal (V/N), kannst du nicht einmal ernst bleiben?! Ich nehme mir extra Zeit, um dir zu helfen, Zeit, in der ich auch deutlich Sinnvolleres tun könnte! Und was tust du? Du zappelst die ganze Zeit nur herum, benimmst dich albern und kindisch, außerdem nimmst du meine Ratschläge nicht ernst! Warum soll ich dir dann überhaupt helfen, wenn du sowieso nur Unsinn machst?!", schrie er, und seine Stimme hallte von den Wänden wieder. Ich stand ihm gegenüber, biss mir auf die leicht zitternde Unterlippe. "Ich wollte doch nur, dass du auch mal wieder lachst! In letzter Zeit bist du so verbissen unterwegs, und ich wollte dich doch einfach nur aufmuntern, aber wenn du nicht willst, bitte sehr!", erwiderte ich, vor Wut zitternd, griff nach meiner Schultasche und lief aus der Sporthalle. Kuroo folgte mir nicht. "Was für ein Idiot.", murmelte ich zu mir selbst, und versuchte verzweifelt, die Tränen zurückzuhalten. "Wegen dem werde ich ganz bestimmt nicht weinen."

Sauer, und doch gleichzeitig traurig stapfte ich nach Hause, den Blick stetig zu Boden gesenkt, bis die altbekannte Steintreppe vor meinen Augen auftauchte. Ich erklomm sie, auf dem Weg zur Haustüre. Die Schlüssel gaben ein klimperndes Geräusch von sich, als ich den Vorflur betrat, aus meiner Jacke schlüpfte und die Schlüssel in die dafür vorgesehene Schüssel legte. "(V/N), schon zuhause? Ich dachte, du wärst noch mit Kuroo unterwegs?", fragte meine Mutter und ich zuckte mit den Schultern. "Hat sich erledigt." "Habt ihr euch gestritten? Sonst bist du nach einer eurer Verabredungen nicht so grummelig.", hakte sie nach, und ich spürte Tränen in meinen Augenwinkeln. Meine Mutter kannte mich einfach nur zu gut.

Als sie mich in eine sanfte Umarmung zog, brachen alle Dämme, und meine Schluchzer erfüllten den Raum. Es war nur ein Streit gewesen, aber es schmerzte, und ich wusste nicht, warum. Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, erzählte ich ihr, was vorgefallen war. "Wahrscheinlich ist er nur mit dem falschen Fuß aufgestanden, nimm' ihm das nicht zu übel. Aber er hat dich angeschrien, also hast du ein gutes Recht, sauer auf ihn zu sein. Wenn er akzeptiert, dass er einen Fehler gemacht hat, und sich aufrichtig entschuldigt, dann ist alles okay." Ich nickte, denn ich wusste, dass meine Mutter immer Recht behielt, besonders in Situationen wie diesen.

"Hey (V/N).", sagte jemand hinter mir, und ich zuckte zusammen. Dort stand Kenma, ein kleines, verpacktes Geschenk in der linken Hand, den Blick wie immer auf sein Handy gerichtet. "Was ist?" "Ich soll dir das hier von Kuroo geben, außerdem möchte er, dass du nach der Schule in die Sporthalle kommst. Mehr weiß ich nicht.", drang seine leise Stimme an meine Ohren und ich nahm verwundert das Päckchen, das er mir entgegenhielt, an. Als ich es öffnete, hielt ich einen kleinen Plüschtiger in den Händen. Kuroo wusste, wie sehr ich diese eleganten Tiere liebte, und ich musste schlucken. Wie lieb war das denn?!

Kurz darauf klingelte es, und ich musste mich durch den Matheunterricht quälen. So war es immer mit dem letzten Kurs am Freitag: zog sich endlos lang hin und war verdammt noch mal ziemlich langweilig. Als nach 90 einschläfernden Minuten endlich das erlösende Klingeln der Schulglocke ertönte, atmeten viele von uns erleichtert auf, einige streckten sich, und ich packte in aller Ruhe meine Sachen zusammen, bevor ich meinen Rucksack über die Schulter warf und meinen Weg in Richtung Sporthalle einschlug.

Schon bald hatte ich das große Gebäude erreicht, und lugte neugierig hinein. Dort stand Kuroo, allein, mit dem Rücken zu mir. Ich räusperte mich und betrat die Halle, in der wir tags zuvor noch trainiert hatten, nicht ohne an die Wand neben mir zu klopfen. Als er das Geräusch wahrnahm, drehte er sich um, und ich erkannte, dass Kuroo einen großen Blumenstrauß in den Händen hielt. Verwundert ging ich auf ihn zu, und bemerkte den leicht reuevollen Ausdruck in seinen grauen Augen. "Danke für den Tiger.", sagte ich, um das Schweigen zwischen uns zu brechen.

"Es tut mir leid. Ich war gestern wirklich etwas schlecht drauf, und quasi von allem angenervt. Und ich wollte dich wirklich nicht anschreien, das hast du nämlich nicht verdient. Ich weiß, dass du mich nur aufmuntern wolltest, du kennst mich ja zu gut. Es tut mir so leid. Ich weiß nicht, ob du meine Entschuldigung annimmst, aber ich hatte gestern nach unserem Streit, nachdem du hinausgerannt bist, so ein unglaublich schlechtes Gewissen."

Ich konnte nicht anders, als ihn anzustrahlen. "Natürlich nehme ich deine Entschuldigung an.", flüsterte ich und schlang meine Arme um seinen Nacken, meine Finger spielten mit seinen schwarzen Haarsträhnen. Dies brachte Kuroo dazu, mich mit einem Grinsen auf den Lippen sanft und fordernd zugleich zu küssen, einen Kuss, den ich natürlich sofort erwiderte.

"Vielleicht sollte ich dich nächstes Mal einfach warnen, wenn ich schlechte Laune habe."

überarbeitet; 2017/10/01.

"it matters not what someone is born, but what they grow to be."
— j.k. rowling; harry potter and the goblet of fire

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