牛島 若利 : psithurism

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summary: in which she sees the beauty behind the beast.

genre: fluff?

word count: + 1.2k

psithurism; (noun) the sound of rustling leaves.

ushijima wakatoshi x shy!reader

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Er fiel mir vom ersten Moment an auf. Sein dunkles, olivbraunes Haar, seine ebenso dunklen Augen, seine imposante Größe. Er wirkte furchteinflößend, dennoch mochte ich ihn vom ersten Augenblick an, als ich durch das Schultor der Shiratorizawa Akademie spazierte, und fast in ihn hineingelaufen wäre. Wie ein Kaninchen war ich zusammengeschreckt, als er mir ein "Pass doch auf, wo du hinläufst!" entgegengeschleudert hatte. Vor Scham errötend hatte ich mich verbeugt, und war davongelaufen, so rasch es ging. Allein der Gedanke daran ließ meine Wangen erhitzen. Mit einem verzweifelten "Mann!" drückte ich meinen Kopf in das Kissen, warum passierte sowas ausgerechnet mir?!

"Guten Morgen!", grüßte unser Lehrer, gut gelaunt wie eh und je. "Wie kann man an einem Montagmorgen nur so fröhlich sein!", wisperte (F/N) mir ins Ohr. "Und dann auch noch als Mathelehrer!", antwortete ich leise. (F/N) nickte und schlug ihr Buch gelangweilt auf, den Kopf in die Hände gestützt. Gerade als der Lehrer die Tafel mit allerlei komplizierten Formeln bekritzelte, öffnete sich die Tür, und er trat in das Klassenzimmer. "Oh, Ushijima, was gibt es?", fragte der Lehrer, die Kreide zwischen den Fingern, bereit, den Unterricht binnen Sekunden wieder fortzusetzen. "Ich wollte nur kurz fragen, ob irgendjemand sich bereit erklären würde, unserem Volleyballteam als Manager auszuhelfen? Ihr solltet aber schon Ahnung von Volleyball haben."

Ich schrumpfte förmlich auf meinem Platz, als seine dunklen Augen sich auf meine Figur legten, mich unangenehm und seltsam fühlen ließen. "Hey, (V/N) hier hat früher mal Volleyball gespielt, sie wüsste, was zu tun wäre!", unterbrach (F/N) auf einmal die Stille und zeigte auf mich. Bitte was?! Entsetzt fuhr ich herum und schaute sie wütend an. War sie denn jetzt völlig durchgeknallt?! Ich hatte ihr doch schon von dem Zusammenstoß mit Ushijima erzählt, und dass ich wahrlich zu schüchtern war, um irgendetwas zu erwidern.

Doch bevor ich protestieren konnte, erfüllte Ushijima's tiefe Stimme den Raum. "Dann wäre das ja geklärt. Nach der Schule an der Sporthalle.", mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand so schnell, wie er hereinspaziert war. Verzweifelt verbarg ich mein Gesicht in meiner Armbeuge, versuchte, die mitleidigen Blicke meiner Mitschüler auszublenden, und dem Drang, (F/N) den Hals umzudrehen, zu widerstehen.

"Okay, (V/N), du schaffst das!", redete ich mir zu, als ich vor dem Tor der riesigen Sporthalle stand, die Arme eng um mich selbst geschlungen, von einem Fuß auf den anderen springend. Mit einem tiefen Atemzug schritt ich nach vorne und stieß die massige Tür auf. Die Sporthalle war hell erleuchtet, doch anstatt einer Horde von Volleyballern konnte ich nur Ushijima erkennen, der lockere Sportklamotten trug und immer wieder Vollybälle über das Netz schoss, jeder Schlag unglaublich präzise und kraftvoll. Ich stand, wie zu einer Statue erstarrt, in der Tür, wagte es nicht, etwas zu sagen, geschweige denn zu atmen.

"Tür zu, es zieht.", sagte Ushijima plötzlich, immer noch mit dem Rücken zu mir, und ich schob hastig die Tür zu. Ich wusste nicht, wieso, aber es machte mich nervös, in seiner Nähe zu sein. Ich fühlte mich wie ein Tier, dass jedes Mal von seinem Jäger in die Ecke getrieben wurde, und das trieb mich in den Wahnsinn. "W-Wo sind d-die anderen?", fragte ich, meine Stimme kaum zu hören. "Was hast du gesagt? Sprich doch bitte lauter.", antwortete Ushijima, drehte sich um und ging auf mich zu. "W-Wo sind die anderen?", fragte ich nochmal, meine Stimme nun etwas lauter.

"Na, geht doch. Nun, die anderen sind nicht hier, ich wollte ein Gespräch mit dir unter vier Augen führen.", murmelte Ushijima, sein Gesicht gefährlich nahe an meinem, sein warmer Atem ließ mich erzittern. "Also, stimmt es, was deine geschwätzige Freundin meinte? Du kennst dich mit Volleyball aus?" Nervös wich ich seinem stählernen Blick aus, schaute auf meine Hände. "J-Ja, schon...."

Entnervt lehnte Ushijima sich zurück und fuhr sich durch die Haare. "Gott, das kotzt mich echt an. Was ist nur los mit dir, dass du keine gescheite Antwort geben kannst?! 'Schüchterne' Menschen nerven mich total! Ich weiß ja nicht mal, wie ich vernünftig mit dir kommunizieren kann, weil du immer wie ein verschrecktes Kaninchen reagierst, und ein Gesicht ziehst, als ob jeder dich umbringen will!", fauchte er mich an und ich biss mir auf die zitternde Unterlippe, ein verzweifelter Versuch, die Tränen zurückzuhalten.

"Ich weiß ja, dass ich schüchtern bin, und glaubst du, ich finde das toll?! Ich habe Angst vor dir! Egal was du tust, es macht mir Angst und dir ist das einfach nur egal, du machst dich sogar lustig über mich, anstatt mir vielleicht zu helfen! Dafür hasse ich dich, Ushijima Wakatoshi!", schrie ich zurück, die Tränen liefen unaufhaltsam über meine Wangen, es war mir peinlich, aber jetzt hatte ich endgültig die Nase voll von seinem Gehabe. Ich drehte mich auf dem Absatz um und stürzte aus der Sporthalle, hinaus auf die Straße. Wohin, das war mir herzlich egal, Hauptsache weg von ihm, weg von den kürzlichen Ereignissen.

Schwer atmend kam ich zum Stillstand, und blickte mich um. Ich war in einem Park gelandet, die Blätter fielen bereits von den Bäumen, ließen sie kahl und nackt zurück, aber tauchten den Boden in allerlei warme Braun- und Rottöne. Meine Schritte erzeugten ein stetiges Rascheln der Blätter, mein Atem hing als weiße Wolke in der Luft. Mit einem Seufzer schob ich meine Hände tiefer in meine Jackentaschen, denn es wurde langsam dunkler, und somit auch kälter.

"Dieser Idiot.", brummelte ich in meinen Schal und schlenderte nach Hause, wo hoffentlich eine Tasse heiße Schokolade auf mich wartete. Das Klimpern der Schlüssel signalisierte meine Ankunft, zusammen mit einem lauten "Hallo!" meinerseits, was meine Mutter mit einem sanften "In der Küche!" beantwortete. Ich schälte mich aus meinen Klamotten und schlurfte in die Küche. Was, oder vielmehr wen ich dort antraf, ließ mich mit offenem Mund dastehen.

Ushijima saß an unserem Küchentisch, trank eine heiße Schokolade und wirkte rundum zufrieden. Meine Mutter wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab und seufzte. "Wo warst du nur so lange, (V/N)? Ich habe mir Sorgen gemacht! Und als dieser junge Mann auch noch hier auftauchte und von eurem Streit berichtete, der euch ziemlich zugesetzt zu haben scheint, saß ich wie auf heißen Kohlen! Versprich mir, dass du sowas nicht noch einmal machst!"

Mit gesenktem Kopf ließ ich ihre Predigt über mich ergehen, ich hatte sowieso keine andere Wahl. Ich nickte und entschuldigte mich. "So, und jetzt werde ich den Raum verlassen, und ihr beide sprecht euch aus.", mit diesen Worten drehte sie sich auf dem Absatz um und schritt hinaus.

Die Lippen zu einem trotzigen Schmollen verzogen und die Arme vor der Brust verschränkt, lehnte ich an dem Türrahmen und schaute Ushijima herausfordernd an. Hier Zuhause fühlte ich mich sicher und stärker. "Also, was willst du?", fragte ich, ihm direkt in die Augen blickend. Er räusperte sich. "Es tut mir leid. Ich habe dich verletzt, und das ist mir zu spät aufgefallen.", murmelte Ushijima, den Blick gen Boden gerichtet, offensichtlich schämte er sich.

"Okay, und was nun?" "Ich fände es wirklich toll, wenn du unsere Managerin werden würdest. Die Sache ist nämlich die, dass ich dich eigentlich ganz gerne mag. Und ich hoffe, dass wir Freunde werden können...." Ich lächelte und ging auf ihn zu, die Hand ausgestreckt.

"Das wäre wirklich toll."

überarbeitet; 2017/10/01.

"i know who i was when i got up this morning, but i think i must have been changed several times since then."
— lewis carroll; alice's adventures in wonderland

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