灰羽 リエーフ : zenosyne

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summary: in which he changes her life.

genre: fluff

word count: + 1k

zenosyne; (noun) the sense that times keeps going faster.

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haiba lev x reader

16:00 Uhr.

Ich lehnte an dem schmiedeeisernen Schultor und wartete. Es war nicht gerade warm, und ich fröstelte, kuschelte mich in meine Jacke und verbarg mein Gesicht in meinem Schal, so dass nur noch meine Augen hervorlugten, halb von einem dichten Wust von schwarzem Haar verborgen. "Warum braucht der Blödmann so lange zum Trainieren?", schmollte ich und scharrte mit der Fußspitze auf dem Asphalt herum.

"Ich gehe schon mal vor!", hörte ich jemanden rufen und blickte hoch. In der Ferne konnte ich einen sehr großen Jungen mit hellgrauem Haar erkennen, der auf mich zulief. Kuroo, der Idiot, auf den ich gewartet hatte, folgte ihm, Kenma zockelte hinterher, den Blick wie immer auf's Smartphone gerichtet. Ich winkte den Jungs zu und der, den ich als erstes gesehen hatte, rannte förmlich auf mich zu und blieb schwer atmend vor mir stehen. Er war so groß, dass ich meinen Kopf in den Nacken legte und schüchtern empor blickte.

Der Junge starrte mich an und ich meinte, einen leichten Hauch von Röte auf seinem Gesicht zu erkennen und seine irritierend grünen Augen funkelten. "D-Deine Haare! D-Du erinnerst mich an ein K-Kätzchen!", rief er und ich seufzte. Natürlich, kein Wunder bei dem Gefussel, was ich als Haarpracht bezeichnen durfte. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie Kuroo sich uns näherte, Misstrauen quer über's Gesicht geschrieben. Plötzlich platzte der Grauhaarige vor mir heraus: "I-ICH FINDE DICH SÜß!"

Entsetzt starrte ich ihn und Kuroo gab ein schockiertes "ARRREEEE?!" von sich und stürzte sich mit einem Knurren auf den Jungen, der verschreckt zurück zuckte. Doch bevor irgendetwas passieren konnte, hielt der sonst so stille Kenma Kuroo am Arm zurück, schüttelte den Kopf. "Das wirst du noch bereuen, Haiba Lev!", fauchte Kuroo. In diesem Moment erinnerte er mich so sehr an eine Katze, dass ich unverzüglich schmunzeln musste. Kuroo riss sich von Kenma los und ergriff meinen Arm. "(V/N), gehen wir." Ich zog einen Flunsch und maulte: "Komm schon Oniichan, das ist peinlich! Außerdem bin ich kein kleines Kind mehr, du musst mich nicht mehr beschützen!"

Hinter uns ertönte ein lautstarkes "Ihr seid Geschwister?!?!?" und ich drehte mich um und winkte Lev zu. "Ja, Haiba-Kun! Und mir sagt man immer, ich sehe Kuroo ähnlich...." "(V/N), das reicht!", meckerte Kuroo und schleifte mich hinter sich her, ich fügte mich seufzend meinem Schicksal und folgte meinem Bruder. "Also wirklich, dass ich noch erleben muss, dass meine kleine Schwester von irgendwelchen Kerlen angebaggert wird!", regte Kuroo sich auf und ich fing an, lauthals zu lachen. "Also echt, Oniichan klingt wie ein verzweifelter Vater! Die "Elternrolle" solltest du doch eher Yaku überlassen! Das passt nicht zu dir!" "Ach, sei doch still!", brummelte Kuroo und ich kicherte, was zu einer leichten Kopfnuss und einem "BAKA!" führte.

Aufgeregt hibbelte ich auf der Tribüne herum und beobachtete gespannt das Finale des Präfektionsturniers. Nekoma vs Johzenji High. Im Moment führte Nekoma, doch das gegnerische Team holte schnell auf und erzielte einen Punkt nach dem anderen. Es war bereits das 3. Set, und wenn unsere Schule das nicht gewann, dann würden wir nur Zweitbeste werden. Plötzlich fiel es mir wie Schuppen vor Augen: Deuce. Beide Teams waren an der 24-Punkte-Linie angelangt und ich wusste; jetzt hängt alles von diesem einen Punkt ab.

Der Ball flog über die Grenze und ich hörte, wie Yaku laut "Chance Ball!" brüllte, ihn perfekt annahm und zu Kenma passte. Dieser zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde und passte den Ball dann hinüber zu Lev. Was dieser dann vollbrachte, ließ mich mit offenem Mund erstarren. Er sprang in die Höhe und schmetterte den Ball mit einer unglaublichen Härte übers Netz, der Gegner hatte gar keine Zeit, zu reagieren. In der Halle herrschte Totenstille. Das Aufschlagen des Balles auf dem Boden hallte laut wieder, jeder starrte mit offenem Mund auf's Spielfeld. Wer hätte gedacht, dass ein Junge, der, salopp gesagt, wie ein übergroßes Baby wirkte, so einen mörderischen Spike draufhatte?

Plötzlich brach lautes Gejubel seitens der Nekoma Fans aus, die den Sieg ihres Teams gebührend feiern wollten. Ich beschloss, mich nach unten auf die Spielfläche zu begeben, um meinem Bruder zu gratulieren, immerhin war er der Kapitän seines Teams. Ich quetschte mich zwischen den lachenden Menschen hindurch und betrat die Spielfläche, von wo aus ich Ausschau nach meinem großen Bruder hielt. Doch zuerst erblickte ich den Jungen mit dem grauen Haar und den irritierend grünen Augen, der mich als süß bezeichnete. Haiba Lev.

Ich rannte auf ihn zu, gerade, als er sich umdrehte, und winkte ihm zu. "Herzlichen Glückwunsch zum Sieg, Haiba-Kun! Und vor allem dein Spike! Der war ja mal total cool. Wo hast du sowas gelernt?" Lev wurde augenblicklich knallrot und grinste leicht idiotisch, was ihn eigentlich noch süßer aussehen ließ, als er ohnehin schon war. "U-Uhm...ich hab das...uh...einfach so gelernt?" Ich strahlte ihn an, und setzte zu einer Entgegnung an, als jemand neben mir sich räusperte. Ich schaute mich um und sah Kuroo, der schon wieder ein Gesicht zog und ich grinste. "Oniichan, zieh doch nicht so einen Flunsch! Er ist halt niedlich!"

Und blitzschnell reckte ich mich empor und drückte Lev einen schnellen Kuss auf die Wange. Lev starrte mich nur an, bis er plötzlich anfing, völlig verblödet zu grinsen. Yaku, der sich zu uns gesellt hatte, seufzte mütterlich: "Dank dir hat er sich vollends in's Land der Bescheuerten verabschiedet. Wie sollen wir ihn da nur herausbekommen?" Ich lächelte unschuldig. "Ich kann ja nicht ahnen, was das bei ihm auslöst!" Doch kurz darauf erwachte Lev aus seiner Starre, da er bemerkte, dass Kuroo in einer rasenden Geschwindigkeit auf ihn zurannte, was ihn dazu brachte, grinsend wegzulaufen. Mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck wandte sich Yaku an mich, doch ich schüttelte den Kopf. "Oniichan reagiert mal wieder total über!"

Zufrieden setzte ich mich auf die Bank und beobachtete die Verfolgungsjagd. "Sieht wohl so aus, als ob ich in Zukunft noch mehr mit Lev unternehmen werde.", dachte ich und grinste. Das würde ein Riesenspaß werden.

überarbeitet; 2017/10/01.

"it's the possibility of having a dream come true that makes life interesting."
— paulo coelho; the alchemist

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