1. Kapitel

3K 59 7
                                    


Felicias P.O.V:

Einen guten Monat waren Marco und ich bereits zusammen. Auf der einen Seite war es der wundervollste Monat meines Lebens. Ich war gefühlt noch nie so glücklich, wenn Marco bei mir war. Auf der anderen Seite war ich in diesem einem Monat bereits in 10 Zeitschriften und jede Sau kannte mich gefühlt. Doch die Leute kannten mich nicht als Felicia, nein, sie kannten mich als Marco Reus' Freundin. Klar, jeder wusste, dass ich Felicia heiße und 20 Jahre jung bin und dank der Presse wusste jetzt sogar ganz Deutschland, dass ich Journalismus studiere, aber die Leute, die mich "kannten" wussten nichts über mich. Geschweige denn über Marco. Man behauptet immer, dass man die Leute aus der Öffentlichkeit kennt und viel über sie weiß, aber das ist alles nur oberflächlich. Aber ich hatte mich halbwegs daran gewöhnt. Von Leuten mit den Worten "Du bist doch Marco Reus' Freundin" angesprochen zu werden war trotzdem gewöhnungsbedürftig. In der Uni war ich gefühlt ein Popstar, da ich ja mit dem erfolgreichen und heißen Fußballprofi zusammen war und die Mädels bewunderten mich, dass ich ihn als Freund habe.

Im Internet diskutieren Marcos Fangirls, ob ich nun gut zu Marco passte oder nicht. Ob ich hübsch genug war und ob ich überhaupt den Status dazu hatte. Ob ich geldgeil war und nur auf sein Geld aus war und ob ich mich hochgeschlafen habe. Ja, die Presse hatte es sogar geschafft, die Beziehung von Erik und mir ans Licht zu bringen, obwohl weder Erik noch ich oder Marco oder der BvB irgendwas bestätigten. Dafür war ich Erik sogar dankbar. Auch wenn er mich gefühlt wie die Pest hasste, war er trotzdem noch der selbe. Rücksichtsvoll und freundlich. Er grüßte mich zumindest wieder und zwischen ihm und Marco war laut Marco auch wieder alles "Friede-Freude-Eierkuchen". Naja, zumindest trafen sie sich wieder öfters und näherten sich wieder an.

***

Ich lag auf Marcos schneeweißer Couch und starrte auf seine riesige Leinwand. Wir waren genau heute einen Monat zusammen, denn heute war der 14. Juni. Zu diesem gegeben Anlass hatte Marco sich dazu bereit erklärt, etwas leckeres für uns zu kochen. Um ehrlich zu sein hatte ich Angst. Angst um seine Küche und Angst um mich. Marco konnte noch weniger kochen als ich und ich war schon eine miserable Köchin. So wie ich Marco kannte, würde er irgendwas bestellen und es unbemerkt ins Haus schleichen und es mir dann servieren und so tun, als hätte er das alles selbst gemacht.
Im Fernsehen lief meine Lieblingssendung Gossip Girl ,die ich mir immer wieder geben konnte. Während Blair gerade mal wieder mit Chuck in der Kiste landete, kam mein Freund freudestrahlend aus der Küche. Er grinste schief und balancierte auf seinen beiden Händen zwei Teller mit Spaghetti Bolognese. Okay, das würde sogar ich hinbekommen.

"Essen ist fertig, Schatz", flötete Marco gut gelaunt und ich grinste ihn an: "Dann bin ich ja mal gespannt". Immer noch mit einem Dauergrinsen auf den Lippen stellte Marco beide Teller auf den Glastisch in seinem Esszimmer ab und zündete eine Kerze an. Warum noch immer ein 28-jähriger Profifußballer Kerzen in seiner Wohnung hatte und stellte uns beide noch zwei Weingläser hin, die er sofort mit einem Rotwein füllte. Jetzt wollte er mich auch noch abfüllen. Ich bete einfach nur, dass das Essen genießbar ist und ich nicht meinen Abend auf der Kloschüssel verbringen musste.

Ich setzte mich auf seinen Designerstuhl und er ließ sich gegenüber von mir nieder. Ich musterte das Essen, welches vor mir stand. Auf den Spaghetti und der Bolognese-Sauce waren einzelnde Kräuter platziert worden. "Irgendwas in mir sagt mir, dass du das niemals selbst gekocht hast", sagte ich mit einem Grinsen im Gesicht und Marco schaute mich unschuldig an: "Hey, ich habe das wirklich selbst gemacht. Ich schwöööööööre es dir". Ich senkte meinen Blick zu seinen Fingern, um zu überprüfen, ob er seine Finger überkreuzt hatte, aber er hatte es nicht getan.

Vorsichtig wickelte ich einige Spaghettis um meine Gabel und schob sie mir dann langsam in den Mund. Marco musterte mich ununterbrochen und ich kaute vorsichtig auf den Nudeln rum. Langsam schluckte ich mein Essen runter und Marcos Blick wurde immer fragender. Ich legte meinen Zeigefinger und meinen Daumen an mein Kinn und schaute ihn gespielt nachdenklich an: "Hmmmmmmmmmmm, kann man essen". Er atmete erleichtert auf und zog dann schnell eine Augenbraue hoch: "Wie? Kann man essen? Ist es nicht gut"?
Ich kicherte und schüttelte leicht meinen Kopf: "Es schmeckt hervorragend, Marco. Wenn du so weiter machst, solltest du deine Karriere an den Nagel hängen und ein eigenes Restaurant eröffnen". Marco schmunzelte und nippte von seinem Wein: "Du bist mir eine, meine Liebe."
Ich grinste ihn einfach nur an und wir aßen unsere Nudeln, während ich Marco von meiner Uniwoche berichtete und von den zahlreichen Marcia- Fans. Marcia war unser begehrter Shiping- Name, der die Runde machte.

Nach dem Essen trug ich die Teller in die Küche und räumte alles in die Spülmaschine, als mein Blick auf den Mülleimer fiel. Als ob ich es geahnt hätte, lag da tatsächlich eine Rechnung von einem Italiener in der Nähe. Ich schnappte mir die Rechnung. Sie war von heute, abgerechnet wurden, wen wundert es, zweimal Spaghetti Bolognese. Ich schüttelte belustigt den Kopf. Als ob Marco wirklich so hohl gewesen ist und die Rechnung in den Müll geschmissen hat, so dass sie jeder sehen kann. So hohl kann doch keiner sein. Und ich hatte mich schon gewundert, wieso Marcos Essen so gut geschmeckt hatte, obwohl er sonst nicht mal ein Rührei braten konnte.

Belustigt lief ich ins Wohnzimmer, wo Marco bereits ausgestreckt auf der Couch saß und an seinem Weinglas nippte. Er schaute mich an und ich zog einfach nur grinsend meine Augenbrauen hoch. Ich setzte mich, ohne zu fragen, auf seinen Schoß und strich ihm durchs Haar: "Keiner kann so hohl sein wie du, Marco Reus, und die Rechnung von dem Italiener in den Mülleimer in der Küche schmeissen, so dass sogar ein blinder Maulwurf sie gefunden hätte". Marco fiel aus allen Wolken: "Wie jetzt"? "Ich dachte schon, dass du über Nacht das Kochen gelernt hast", kicherte ich und Marco schmollte: "Hey, ich habe nie gesagt, dass ich gekocht habe. Ich habe nur gesagt, dass ich es zubereitet habe. Ich habe die Nudeln aus der Box getan, sie in der Mikrowelle erwärmt und dann irgendwelche Kräuter zum Dekorieren genutzt."

"Man muss dich einfach lieb haben, Marco", flüsterte ich, während ich meine Lippen sanft auf seine legte.



---

Das war das 1. Kapitel des zweiten Teils von Marco und Felicia. Wie findet ihr es bisher? Hinterlasst mir gerne Feedback und Votes, damit ich meine Geschichte optimal an eure Wünsche anpassen kann.

War doch eigentlich klar, dass Marco nicht kochen kann, oder? Irgendwas muss er ja nicht können, wenn er sonst alles kann

Übrigens stelle ich mir so ungefähr Felicia vor(siehe Bild oben), nur natürlich etwas älter, nur leider gibt es auf Google nicht so viel Auswahl.

Meine Nummer 11 (Fortsetzung von Die Nummer 11)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt