34. Kapitel

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Marcos P.O.V:
"WAS HAST DU SCHON WIEDER GETAN, MARCO?!", fluchte ihre beste Freundin und schaute mich mit hasserfülltem Blick an. Julian probierte sie zu beruhigen, doch Sarah kochte vor Wut. Ihre Augen funkelten mich an und ich schaute immer noch geschockt. Felicia war einfach gegangen. Keiner wusste, wo sie hin wollte.
"Ich habe lediglich gesagt, dass.." Weiter kam ich nicht. "Ich habe gehört, was du gesagt hast. Sie ist schwanger, Marco. Von dir. Wenn sie nicht schwanger wäre, hätte sie nicht so reagiert, aber der Termin ist ihrwichtig. Ihre Hormone drehen mit ihr durch und sie trägt ein Kind aus. Ich kann einfach nicht glauben, dass du sie gehen lassen hast"

Genervt verdrehte ich die Augen. Julian redete auf Sarah ein, dass sie sich beruhigen soll, aber sie dachte gar nicht daran. Ganz im Gegenteil, sie machte mir weiter Vorwürfe, doch das konnte ich mir nicht geben, also stellte ich meine Ohren auf Durchzug. Ich weiß, dass meine Reaktion nicht unbedingt richtig war, aber auch ich durfte mal genervt sein. Genervt davon, dass ich ständig zu irgendwelchen Presseterminen musste, aufpassen musste, was ich zu meiner schwangeren Freundin sage. Aber es ging zur Zeit nicht um mich, sondern um sie und unser Baby.

"Marco, ich meine es ernst. Wenn Felicia irgendwas zustößt, dann kille ich dich!" Sarah.
"Was soll ihr denn passieren? Sie braucht erstmal ihre Ruhe und fährt wahrscheinlich zum Arzt", seufzte ich und schaute sie an. Ihre Augen weiteten sich und ihr Gesicht färbte sich rot. Na toll, da hatte ich wieder eine Lawine ausgelöst.
"IST DAS DEIN VERDAMMTER ERNST, MARCO?!", schrie sie mich an. Ich zuckte mit den Schultern. Ich wollte meine Ruhe und keine verdammten Vorwürfe von Sarah, welche mich nur zur Weißglut brachten.
"Sie ist im 5. Monat schwanger, ihre Hormone spielen mehr als verrückt und sie fährt Auto. Ach ja und sie ist sauer, enttäuscht und verletzt. Merkst du was? Das sind Gefühle, die man nicht als Schwangere beim Auto fahren haben sollte. Gefühle, die man generell nicht beim Auto fahren haben sollte. Aber stattdessen stehst du hier, zuckst hilflos mit deinen Schultern und schaust mich an, als hätte ICH was verbrochen. Aber du hast was verbrochen. DU bist an der Situation Schuld und nicht ich"
Nein, dachte ich mir nur. Felicia trifft ebenso die Schuld. Zu einem Streit gehören zwei Menschen. "Und es ist mir egal, ob du mich gerade erschiessen möchtest oder nicht, aber Felicia ist seit Jahren meine beste Freundin. Ich stehe hinter ihr und ich appeliere an dich, dein Verhalten zu überdenken und endlich deinen verflixten Arsch aus der Bude zu schwingen und sie verdammt nochmal zu suchen. Scheiß auf den blöden Pressetermin, denk doch mal an deien Familie" Sie schnaufte und musste nach Luft holen, weil sie so geschrien hatte.


Endlich schaltete sich Julian in das Gespräch ein: "Schatz, ich weiß, du bist mehr als sauer. Aber Marco und ich, wir können diesen Termin nicht versäumen. Wir müssen dahin. Es geht um die Zukunft. Um unsere Zukunft. Um die Zukunft des BvBs und damit auch um Marco und Felicias Zukunft. Feli wird sich wieder abreagieren, so wie sie es immer getan hat und nachdem wir mit dem Pressetermin fertig sind, kommen wir wieder". Die finsteren Blicke bekam nun Julian ab. Aber er hatte Recht. Wir mussten zu der Konferenz. Jede andere Konferenz hätten wir schwänzen oder verschieben können, nur diese nicht. Ich zückte mein Handy und wählte Felicias Nummer. Vielleicht hatte ich ja Erfolg. "WAS machst du da, Marco?" Hörte das denn nie auf. Sie war wie eine Furie. Alles, was ich machte, war zum Scheitern verurteilt."Ich rufe meine Freundin an", murmelte ich, während ich mir das Telefon ans Ohr hielt. Sofort meldete sich die Mailbox: "Hallo, hier ist der Anrufbeantworter von Felicia. Leider bin ich zurzeit nicht erreichbar, aber hinterlasst mir doch gerne eine Nachricht". Ihre Stimme glich der eines Engels. So weich und zart. So beruhigend und so rein.
"Marco, es tut mir leid, aber wir müssen los", murmelte Julian. Ich nickte und wählte immer wieder Felis Nummer, doch immer erklang nur der Anrufbeantworter, was mehr als seltsam war. Nicht mal ein Tuten war zu hören, was mich verunsicherte. Feli ging immer an ihr Handy, sie hatte es fast nie aus oder im Flugmodus. Irgendwas stimmte hier nicht. Schnell ging ich auf WhatsApp und öffnete unseren Chat. Auf ihrem Profilbild waren wir beide. Ich hatte sie von hinten umschlungen und ich küsste ihre Halsbeuge. Sie strahlte und wir beide lachten. Es war ein Schnappschuss, den Sarah eingefangen hatte. Geblockt hatte sie mich also nicht.  Aber irgendwas stimmte hier wirklich nicht. Langsam machte ich mir Sorgen.

Julian sah mich besorgt von der Seite an und Sarah hatte ihre Stirn in Falten gelegt: "Was ist los"?, fragte Julian und ich schreckte hoch: "Ich weiß es nicht. Wenn ich sie anrufe, klingelt es nicht und es geht immer nur die Mailbox ran. Aber geblockt hat sie mich auch nicht". Sarah schaute mich an: "Sie hat vermutlich den Flugmodus drinnen, will wahrscheinlich ihre Ruhe". Ich schüttelte den Kopf: "Sie hat nie den Flugmodus drinnen". Irgendwas stimmte hier nicht. Ich hatte ein ungutes Gefühl. Ein wirkich ungutes.

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Bitte hasst mich nicht, aber ein bisschen Action muss hier rein, sonst wirds doch langweilig, habe ich Recht? Was ist bloß mit Felicia? Und wieso geht sie nicht ans Telefon? Und was wird Marco machen? Fragen über Fragen...


Wenn es euch gefallen hat, zeigt mir das gerne :) ansonsten bis zum nächsten Kapitel und danke für die vielen Votes und Kommentare

Meine Nummer 11 (Fortsetzung von Die Nummer 11)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt