22. Kapitel

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Felicias P.O.V:

Nachdem Marco und ich noch stundenlang draußen saßen, die frische Meeresbrise genossen und über alles mögliche quatschen, hatten wir beschlossen, schlafen zu gehen, da wir beide ziemlich fertig von diesem mehr als anstrengendem Tag waren. Marco schlief seelenruhig neben mir und sah dabei mehr als niedlich aus. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, während er ruhig ein- und ausatmete, was mich ebenfalls zum Lächeln brachte. Ich beobachtete ihn ununterbrochen und ließ meine Gedanken um die letzten Monate kreisen. An unseren ersten Kuss, an das ganze Drama mit seiner Ex und Erik. An den ganzen Schmerz, den ich gefühlt hatte, weil wir einfach nicht zueinander fanden. Wir beide zu stur waren, um den ersten Schritt zu machen. An die Tränen, die ich seinetwegen vergossen hatte. Aber auch an die schönen Momente. An den Moment, als wir uns das erste mal gesehen haben. Eigentlich bin ich nicht jemand, der an Liebe auf den ersten Blick glaubt, aber bei ihm, ja bei ihm, da war es anders. In dem Moment, in dem er vor langer Zeit seinen Blick auf mich gerichtet hatte, mich mit der Wärme erfüllt hatte, die mich immer erfüllt, wenn ich mit ihm zusammen bin.

Ich wusste nicht, dass ich daran glauben würde, dass ich für jemanden bestimmt bin. Ich habe es nie geglaubt. Ich meine, bei 7 Milliarden Menschen kann es doch nicht sein, dass nur eine einzige Person für dich bestimmt ist. Wie unwahrscheinlich ist es dann, dass man genau diese eine Person trifft. Aber im Gegenzug glaube ich auch an das Schicksal. Nicht an Zufälle. In meinen Augen passiert alles aus einem bestimmten Grund. Ich sollte all diesen Schmerz fühlen, es war Schicksal, dass Sarah mich zu dieser Veranstaltung schleifte und dass ich dort ausgerechnet einen bekannten Fußballverein bediente.   Warum ich ausgerechnet jetzt darüber nachdachte? Tja, fragt mich was einfacheres. Aber oft ist es doch so, dass man nachts über vieles nachdenkt, wenn man nicht einschlafen kann. Der Fakt, dass Marco und ich morgen erst zwei Monate zusammen waren, machte mich stutzig. Nach zwei Monaten kann man genau so fühlen wie einige Paare nach zwei Jahren. Die Dauer einer Beziehung sagt schließlich nichts über die Liebe zwischen zwei Menschen aus. Man kann sich schließlich auch schon ab dem ersten Moment lieben und genau das war es, was zwischen uns beiden passiert war. Ab der ersten Sekunde wusste ich, dass ich ihn lieben werde oder ihn sogar schon liebe. Klingt verrückt, aber ist nun mal so.

Genau deshalb wollte ich morgen Marco überraschen. Er steckte so viel Arbeit in unsere Beziehung, er probierte mich mit kleinen Dingen zu überraschen und deshalb wollte ich ihn morgen ebenso mit einer Kleinigkeit überraschen. Auch wenn es nur ein Frühstück war, ich wollte ihm einfach auch mal überraschen. Die kleinen Dinge im Leben sind es schließlich, die einen Menschen glücklich machen. Gott, war ich wieder philosophisch. Musste ich nur noch vor Marco aufwachen und das war das größere Problem, denn ich bin ein absoluter Langschläfer und Morgenmuffel und das wusste er. Marco musste mich morgens immer aus dem Bett schleifen, damit ich überhaupt aufstehe. Mir die Decke wegreißen oder mich mit kaltem Wasser betröpfeln. Aber ich bekomme das schon hin..

***

Die warmen Sonnenstrahlen kitzelten meine Haut und ich schlug langsam meine Augen auf. Mit verschlafenem Blick schaute ich zur Seite und stellte erfreut fest, dass Marco immer noch seelenruhig schlief und vor sich hin grinste, was mich zum Schmunzeln brachte. Leise schwang ich meine Beine aus dem riesigen Bett und setzte sie auf dem Boden ab. Auf Zehenspitzen schlich ich mich aus dem Zimmer und tapste ins Badezimmer, wo ich mir meinen schwarzen Morgenmantel überwarf. Mit leisen Schritten lief ich die Treppe runter und schlenderte in die Küche, wo ich mir erstmal einen Kaffee machte. Ohne meinen Kaffee am Morgen konnte man mich mich vergessen. Während der Kaffee für Marco und mich kochte, fing ich an, Obst klein zu schneiden. Nachdem die Wassermelone, einige Äpfel, Bananen und Pfirsiche in kleinen Schüsseln verteilt waren, erhitzte ich etwas Öl in einer Pfanne und briet einige Pfannkuchen. Pfannkuchen war neben Rührei, Spiegelei und Nudeln das einzige Gericht, was ich wirklich perfekt beherrschte. Marco hatte noch nie meine Pfannkuchen probiert, deswegen war es bestimmt eine Überraschung für ihn. Gott sei Dank hatten wir gestern etwas Marmelade und Zucker, sowie Zimt gekauft. und auch ein kleines Glas Nutella durfte nicht fehlen, auch wenn Marco angeblich kein Nutella mochte. Wie kann man kein Nutella mögen? Das war doch unmöglich.

Nachdem alles fertig war und ich uns beiden noch ein Glas Orangensaft einschenkte, balancierte ich alles samt Tablett die Treppenstufen nach oben. Wie das alles überhaupt auf ein Tablett gepasst hatte, war mir ein Rätsel, aber so wie ich mich kannte, musste ich eh noch ein zweites Mal laufen. Im Schlafzimmer angekommen stellte ich das Tablett vorsichtig auf meinem Nachttischen ab und stieg leise ins Bett und beugte mich zu meinem immer noch tief schlafendem Freund runter. Ich verteilte einige Küsse auf seiner Wange und seinem Hals und flüsterte: "Aufstehen, Schlafmütze". Langsam öffnete er seine Augen und schaute mich verschlafen an: "Ist was passiert"?. Ich schüttelte grinsend den Kopf und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen, was er mit einem Lächeln quittierte. Immer noch verschlafen setzte er sich im Bett auf und lehnte sich gegen die Lehne des Bettes. So verschlafen hatte ich ja noch nie erlebt. Immer noch grinsend schaute ich ihn an, da er anscheinend den himmlischen Duft meiner Pfannkuchen und dem frischen Kaffee nicht bemerkte. Irritiert sah er mich an: "Was bist du denn schon so fröhlich am Morgen"?. Ich lachte und beugte mich nochmal zu ihm: "Alles Gute zum Zweimonatigen". Dann holte ich das Tablett von meinem Nachtisch und stellte es auf dem Bett ab. Marcos Augen weiteten sich und er schaute mich verwirrt an: "Frühstück im Bett"?. Ich nickte und drückte ihm eine Tasse Kaffee in die Hände: "Ja, Frühstück im Bett, frisch von mir zubereitet". Er scannte mich kurz von oben bis unten ab und grinste mich dann an: "Was will man mehr? Frisches Frühstück und eine halbnackte Frau im Bett. Ich würde sagen, dass heute mein Glückstag ist".

Ein Lächeln umspielte meine Lippen und er zog mich sanft an sich: "Danke. Danke für alles, Felicia". Das konnte auf jeden Fall ein schöner Tag werden.

***
Wow, ich habe es geschafft, heute noch mal ein neues Kapitel zu schreiben. Hach, so ein idyllisches Kapitel. Aber das muss man den beiden auch mal gönnen und will nicht jeder mal mit Frühstück ans Bett geweckt werden?

In den nächsten Kapiteln wird es auf jeden Fall erstmal weniger Drama geben, da die beiden auch mal etwas Ruhe und Glück vertragen können. Hauptsache, es wird nicht zu langweilig für euch.

Danke für die lieben Kommentare und die Votes! Freut mich, dass die Story so gut bei euch ankommt.

Wenn euch dieses Kapitel auch gefallen hat, hinterlasst mir gerne wieder Kommentare und Votes <3

Bis zum nächsten Kapitel, ich probiere so schnell wie möglich ein neues Update herauszubringen

Bis dahin, einen schönen Sonntag und genießt das Wetter, soweit es bei euch auch warm ist

Meine Nummer 11 (Fortsetzung von Die Nummer 11)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt