Zeitreisen

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Nachdem ich meiner Mutter vergewissert hatte, dass ich nicht mehr sauer auf sie bin, ging ich in mein Zimmer. Ich brauchte jetzt einfach etwas Zeit für mich, um Nachzudenken. Da es schon 10 Uhr war, zog ich meinen blauen Schlafanzug an, putzte mir meine Zähne und legte mich in mein kuscheliges Bett. Als ich das Licht ausmachen wollte, bemerkte ich, dass ein kleiner Zettel auf dem Boden lag. Bestimmt war er aus meiner Hose gefallen und war nicht so wichtig, dochh dann fiel mir wieder ein, dass ich diesen Zettel von Lucas bekommen hatte und ihn eigentlich wewerfen wollte. Ich nahm den Zettel und war auch schon auf dem Weg zum Mülleimer aber die Neugierde übernahm die Oberhand und so faltete ich ihn auseinander. Auf dem Stück Papier stand in fein säuberlichen Druckbuchstaben: >Wenn du willst, dass ich die alles erkläre, dann komm Morgen früh zum Ufer mit der Trauerweide. Ich hab auch ein Geschenk für dich.<

Aha. Ich soll mich also mit einem völlig fremden Jungen an einem total abgelegenem Ort treffen. Aber warum hat er ein Geschenk für mich?

Ich lachte kurz auf. Ich hatte doch wirklich meinen eigenen Geburtstag vergessen. Aber sollte ich wirklich dorthin gehen? Ich wusste es nicht aber anscheinend wusste er mehr über mich, als ich über mich selber. Ich entschloss mich dazu einfach mal dorthin zu gehen und abzuwarten was passiert.

Mit Gedanken um meine Mutter, Lucas und meinem Leben, schlief ich schließlich ein.

****

Ich war wieder in diesem Palast, doch diesmal im Trohnsaal. Er war riesengroß, zwar etwas kleiner als der Ballsaal aber trotzdem noch sehr beeindruckend. Die Fenster, die vom Boden bis zu der verzierten Decke reichten, wurden mit roten Vorhängen umrahmt. An den Wänden waren tausende von kleinen Lilienblüten und wenn man genau hinsah erkannte man, dass in einigen kleine Juwelen eingearbeitet waren. Am Kopf des Saales standen drei Throne, alle aus purem Gold und mit blauem Samt überzogen. Die Armlehnen waren mit Schnörkeln verziert und Saphire wurden eingesetzt. Auf dem rechten Thron lag ein kleines, weißes Diadem, so wie das, welches ich auf dem Bild getragen hatte. Behutsam ging ich darauf zu und hörte meine klackernden Schritte aud dem Marmorboden, Ich schaute an mir herunter und bemerkte, dass ich auch das Kleid aus dem Bild anhatte. Meine Haare waren ebenfalls, wie auf dem Bild, gelockt.

Auf einmal flog die gigantische Doppeltür auf. Erschrocken drehte ich mich um und sah, wie ein muskolöser, schwarzhaariger Mann und eine zierliche Frau mit blonden Haaren auf mich zustürmten. Der Mann trug eine Krone, wie ich sie nur aus Geschichtsfilmen kannte und die Frau trug ein blaues Diadem. Kurz vor mir machten sie halt, um mich zu betrachten. Dann rannen der Frau tränen über das schmale Gesicht und sie nahm mich in ihre Arme. >>Wir haben dich so vermisst Lynn.<< Nun kam auch der Mann und nahm uns beide in die Arme. Verwirrt stand ich da und wurde von zwei fremden umarmt, die mich anscheinend kannten. Als die Frau und der Mann mich wieder loslassten sagte ich mit misstrauischem Unterton: >>Wer seid ihr? Und was wollt ihr von mir?<< Noch mehr Tränen flossen aus den Augen der Frau. >>Erkennst du uns denn nicht? Wir sind deine Eltern Lynn. Konig und Königin von Italien.<< Die Worte fühlten sich so an wie ein Schlag in den Magen. Ich bekam kein einzigen Ton heraus und auch die Stimmen meiner angeblichen Eltern schien von weit her zu kommen.

Plötzlich hörte ich ein klirren und als ich aufschaute sah ich wieder diese dunklen Gestalten. Sie waren so ähnlich wie Schatten, nur drei Demensional und bestanden aus einer glitschigen Masse. Tauesende von ihnen kamen durch die Fenster geschmettert und glitten auf mich zu. Die zwei Erwachsenen schrien auf und riefen meinen Namen, doch bald sah ich nur noch eine schwarze, brodelnde Masse vor mir. Sie umgab mich un kam immer näher. Ich bekam Panik und schlug wild um mich rum aber da wo ich die Schatten streifte, blieb ich kleben. Irgendwann war ich ganz von der schwarzen Masse umhüllt bis auch schließlich mein Kopf eingehüllt wurde.

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