Ich weiß nicht wie lange ich schon auf dem Pferd hinter dem Soldaten saß, ich wusste nur, dass ich in Schwirigkeiten steckte. Feiner Nieselregen benetzte mein Gesicht und im Mondlicht erkannte ich Felder und weite Wiesen mit Hüfthohem Gras. Wieso hab ich auch nur mein Alter und meinen Namen verraten? Mein Gehirn sagte mir, es nicht zu tun, doch ich war zu panisch um diesen Rat zu befolgen. Dannach lief alles so schnell ab.
>>Na wen haben wir den da?<< sagte der Mann in Rüstung und wand sich dann an Giovanni >>Ich dachte hier wäre nichts besonderes?<< „Ja, das dachte ich auch. Ich habe diese Leute noch nie zuvor gesehen.“ Sagte Giovanni entrüstet. Nun kam auch der andere Mann und blickte missbilligend auf Giovanni. >>Erzähl doch keine Lügenmärchen!<< sagte der Mann, der im Gegensatz zu seinem Kumpel eine eher weiche Stimme hatte. Auch sonst schien dieser Mann sich komplett von dem anderen zu unterscheiden: Seine blonden Haare umrahmten sein makelloses Gesicht und seine Rüstung zierte einen schmalen, durchtrainierten Körper, während bei dem anderen Mann die schwarzen strubbelhaare wild vom Kopf abstanden und ihm teilweise auch in sein klumpiges Gesicht fielen. Er hatte einen diecken Bierbauch und auch sonst schien er es sich gut gehen zu lassen. Das einzigste, was die beiden gemeinsahm hatten, war das Wappen auf ihren Rüstungen, das eine kleine Liliezeigte, die sich um eine Rose schlängelte. Vermutlich waren sie Soldaten.
Zu meinem Überraschen stand Lucas auf und zog mich unsanft am Ellebogen mit sich hoch. >>Er sagt die Wahrheit. Wir sind nur einfache Wanderer und haben nach einem Schlafplatz gesucht. Dieser Stall schien uns perfekt dafür.<< sagte mein Freund mit ernstem Blick. Die Männer würdigten uns keines Blickes und der dicke trat noch einen Schritt auf Giovanni zu. >>Ist das wahr?<< fragte dan aber doch der schmale von den beiden. Giovanni nickte nur. Die Soldaten drehten sich zu uns und der dünne fragte an mich gewand: >>Wie heißt du und wie alt bist du?<< Total perplex stand ich dort und mein Versatnd sagte mir, ich solle lügen, doch aus meinem Mund flossen schon die Wörter. >>Lynn Havensbee. 17.<< sagte ich tonlos. Lucas erbebte und und ich spürte wie sich seine Muskeln anspannten.
Die Mienen der Soldaten erhellten sich und ehe ich mich versah, saß ich auch schon auf einem Pferd, vor mir der dünne Mann. Ich wehrte mich nicht, da sich mein Körper einfach nur taub anfühlte, so als ob er in Wate eingepackt wäre. Als der diecke Soldat aufsitzen wollte kam Lucas herbeigestürmt. Ich wunderte mich, dass er nicht schon eher etwas unternommen hatte. Verärgert sah er zu den Soldaten und fragte mit gefährlich ruhiger Stimme: >>Wo bringt ihr sie hin?<< >>Zu der Königin.<< sagte der Soldat vor mir monoton. >>Dann komme ich mit.<< Gab Lucas ebenso monoton zurück. Der Mann auf dem anderen Pferd drehte sich zu dem vor mir, der nickte kurz und dann sagte der dicke Soldat: >>Na gut aber mach uns bloß keine Schwirigkeiten.<< Lucas nickte bestimmt und schwang sich dann hinter den anderen Soldaten auf das braune Pferd.
Ich spürte wie der Soldat dem Pferd einen tritt in die Seite gab und es dann mit einem Satz nach vorne sprintete. Automatisch umschlang ich den Bauch des Soldaten um nicht herunter zu fallen.
Ich schloss meine Augen und ließ meinen Kopf gegen die Rüstung des Ritters fallen, dabei war mir egal, was der nun denken würde. Tausend Gedanken schwirrten durch meinen Kopf:
Was hatten die Soldaten mit mir vor?
Wieso hieß es der „Lynnische Tag“?
Was machte meine Mutter wohl gerade?
Aber vorallem: Warum ausgerechnet ich?
Ich war gestern noch ein ganz gewöhnliches Mädchen, mit ganz normalen Problemen. Und jetzt wurde ich von Soldaten verschleppt.
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Zeitenwanderer
RomanceWas würdest du tun, wenn dein ganzes Leben eine einzige Lüge war? Die 16 jährige Lynn Havensbee ist ein ganz gewöhnliches Mädchen. Das dachte sie auf jeden Fall. Nach einem zunächst harmlosen Traum verändert sich ihre Sichtweise auf ihr Leben und na...