(16) Vorbereitung

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(20.11.2019)

"Und wie lief deine erste Woche als Studentin?" Ich hob leicht meinen Kopf von Noahs Bein und lächelte ihn an. Er bemerkte meinen Blick, beugte sich nach unten und gab mir einen sanften Kuss. Im Fernseher lief ein alberner Film, während Noah noch etwas an seinem Laptop erledigte.

"Unglaublich aufregend. Ich habe in dieser Woche so viel Neues gelernt und so viele neue Leute getroffen wie nie zuvor.", schwärmte ich begeistert. Die Universität war genauso wie ich sie erträumt hatte und noch viel mehr.
"Das freut mich. Und wie schlägt sich deine Freundin?"
"Clara ist genauso begeistert wie ich. Sie ist heute sogar mit einigen Kommilitonen bereits zum Feiern gegangen."
"Und du wolltest nicht?" Noah streichelte mir über die Haare und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Ich kuschelte mich näher an ihn und schüttelte den Kopf. "Ich wollte lieber Zeit mit dir verbringen. Du warst in den letzten Tagen immer so beschäftigt."
"Ich weiß, aber ich habe die noch anstehenden Aufgaben unter meinen Angestellten aufgeteilt, damit wir uns in den nächsten Tagen um die Planung der Zeremonie kümmern können. Immerhin ist sie bereits in zwei Wochen und wir haben noch nichts getan."
"Wir kümmern uns morgen darum." Ich wollte mich mit nichts anderem beschäftigen als Noah. Obwohl ich mich am Anfang gegen all das Unbekannte gewehrt hatte, konnte ich meine Gefühle jetzt kaum leugnen. Liebe war ein zu banales Wort um meine Gefühle für Noah zu beschreiben, denn das was ich fühlte war so viel mehr. Als er mir von der Zeremonie erzählte, war ich zwar noch etwas skeptisch, aber die Begeisterung hatte nach einigen Stunden eingesetzt. Während der Zeremonie würde ich in das Rudel aufgenommen werden. Ich müsste mich des Rudels würdig erweisen, dann erst würde ich vom Alpha, also von Noah, aufgenommen werden. Welche Aufgabe ich erfühlen müsste, wusste ich bisher nicht, denn Noah hatte sich noch keine Überlegt. Aber es wäre sicher eine schwierige, denn immerhin wäre ich nach der Aufnahme ins Rudel und der Vermählung mit Noah die Luna des Rudels.
"Hör auf so viel zu grübeln Olivia." Er beugte sich erneut zu mir herunter und küsste mich auf die Lippen. Seine waren weich und warm und er schmeckte nach dem Marzipankuchen den wir zum Nachtisch hatten.
"Du schmeckst köstlich.", neckte ich ihn grinsend und erfreute mich an seinem Knurren. Es törnte mich irgendwie an, aber das sagte ich ihm natürlich nicht, denn er knurrte sehr oft in letzter Zeit.

"Du bist so ein lüsternes kleines Ding.", knurrte er mir wieder ins Ohr und ich errötete bis in die Haarspitzen. Seine Augen blitzten golden auf und er knabberte mit seinen spitzen Zähnen an meiner Kehle.

"Bald ist es so weit, meine Schöne." Leise flüsterte er diese Worte, doch ich konnte sie deutlich verstehen und eine Gänsehaut überzog meinen Körper. Erregt und gleichzeitig entspannt genoss ich seine zärtlichen Berührungen. Seine Hand wanderte über meine Taille und legte sich besitzergreifend auf meine Hüfte. Seine Finger schlüpften unter mein T-Shirt und streichelten über meine nackte Haut.

"Deine Haut ist so unglaublich weich." Seine Hand fuhr tiefer und verschwand zielstrebig unter dem Bund meiner Shorts und dann in meinem Höschen. Sein Gesicht in meinem Nacken vergraben, sog er meinen Duft tief in seine Lungen ein. Er knabberte an meinem Hals und streichelte mich gleichzeitig zwischen meinen Schenkeln, die ich langsam spreizte. Seine Zähne kratzten über eine Stelle an meinem Hals und ich schrie überrascht auf. Bei der Berührung zog sich alles in mir zusammen und die Feuchtigkeit zwischen meinen Schenkeln verdoppelte sich.
"Genau hier werde ich dich markieren." Er biss etwas fester zu und ich schrie wieder auf. "Und dann werde ich dich nehmen." Bei diesen Worten führte er langsam seine Finger in mich ein und bewegte sie hin und her. "Du bist schon so bereit für mich." Er beschleunigte seine Bewegungen, streichelte mit seinem Daumen über meinen Kitzler und schaute mir dabei zu, wie ich mich auf seinem Schoß wand.
"Komm für mich Baby." Seine heißere Stimme stieß mich über die Klippe und mein Körper krampfte sich um seine Finger zusammen.
"Oh. Mein. Gott." Keuchend hing ich in seinem Griff und schloss befriedigt die Augen. Vorsichtig zog Noah seine Finger aus mir heraus und hob sie an seine Lippen. Genüsslich leckte er sie ab und grinste.
"Du schmeckst köstlich." Spielerisch schlug ich ihm auf den Arm und vergrub mein Gesicht an seinem Bauch. Noah zog mich in seine Arme und erhob sich vom Sofa. Mit mir auf seinen Armen ging er in sein Schlafzimmer und legte mich aufs Bett. In wenigen Sekunden hatte er mich ausgezogen und eines seiner großen T-Shirts über meinen Kopf gezogen. Er drückte mir einen Kuss auf die Lippen und verschwand im Bad, während ich mich in sein weiches Bett kuschelte. Meine Augen fielen langsam zu und ich merkte nur noch wie er mir mit einem nassen Tuch die Feuchtigkeit zwischen meinen Schenkeln wegwischte und sich dann an mich kuschelte.

Mehrere Tage später

"Ich bin so aufgeregt." Clara klatschte in die Hände und schaute sich mit einem begeisterten Blick in der Boutique um. Wir waren auf der Suche nach einem passenden Kleid für meine Vermählung mit Noah. Wir hatten beschlossen die Aufnahme ins Rudel mit der Vereinigungszeremonie zu kombinieren, denn keiner von uns wollte noch länger warten. Ich war sogar mit meiner Mutter einige Kleider anprobieren. Doch nach einigen Modellen hatte ich beschlossen mir das Hochzeitskleid für meine richtige Hochzeit aufzuheben und zur Vereinigungszeremonie ein Abendkleid zu besorgen. Für mich gehörte ein Hochzeitskleid eben zu einer Hochzeit. Als kleines Mädchen hatte ich immer von einer perfekten Hochzeit und einem perfekten Mann geträumt und so wie es aussah, hatte ich den Mann bereits gefunden und die Hochzeit, so wie ich sie mir erträumt hatte, würde auch folgen. Zuerst wollte ich mich im Rudel einleben und die Aufgaben der Luna lernen und mein Studium abschließen, bevor ich überhaupt mit der Planung einer Hochzeit begann.

Die wichtigsten Dinge für die Vereinigungszeremonie waren bereits organisiert und es fehlten nur noch das Kleid und das Büfett für die Feier. Darum würden Noah und ich uns morgen kümmern.

"Erde an Olivia!" Clara wedelte mit einer Hand vor meinem Gesicht herum.
"Sorry, war in Gedanken versunken."
"Sicher hast du an deinen sexy Seelengefährten gedacht." Kichernd zog sie mich weiter in den Laden, wo bereits zwei Verkäuferinnen auf uns zukamen, mit Dollarscheinen in den Augen.
"Können wir euch irgendwie helfen?"
"Ja, meine Freundin sucht ein Kleid für eine Vermählung."

"Für eine Hochzeit oder eine Vereinigungszeremonie wie bei mystischen Wesen?"
"Das letztere.", erklärte Clara und legte einen Arm um meine Schultern. "Sie wird die zukünftige Luna des Wild River Rudels und muss einfach fantastisch aussehen wenn sie verstehen was ich meine."

"Ach, dann müssen sie die Gefährtin von Noah Hamilton sein. Sie haben echt Glück." Ich bekam kurz einen Anfall von Eifersucht als die Frau Noah erwähnte, doch ich riss mich zusammen. Wir gingen weiter in den Laden hinein und schauten uns die Kleider an. Obwohl ich kein echtes Hochzeitskleid tragen wollte, musste das Kleid unbedingt weiß sein oder zumindest einen hellen Cremeton haben.

Ich probierte mehrere Kleider an, als mir eins ins Auge fiel, welches noch in einem durchsichtigen Kleidersack hinter der Kasse hing.
"Was ist mit dem Kleid da hinten?" Ich zeigte mit dem Finger auf das Kleid und eine der Verkäuferinnen holte es.
"Das Kleid ist von der letzten Saison. Sie möchten sicher etwas Neues."

Ich schüttelte den Kopf und streckte meine Hand nach dem Kleid aus. Es war mir egal aus welcher Saison das Kleid war oder was gerade angesagt war oder nicht. Wenn mir etwas gefiel dann trug ich es. Wiederwillig reichte die Frau mir das Kleid und zeigte mir wo ich es anprobieren konnte.

Ich verschwand in der Umkleidekabine und schlüpfte in das neue Kleid. Es saß perfekt an meinem Körper, betonte meine Vorzüge und die Farbe schmeichelte meinen Haaren und meiner hellen Haut. Immer wieder strich ich mit den Fingern über den Stoff und bewunderte mich im Spiegel, bis Clara schließlich den Kopf in die Kabine steckte. Ich drehte mich zu ihr und sah ihre Reaktion, die mich zum Lachen brachte. Ihr Mund war weit geöffnet und ihre Augen kugelrund.

"Du siehst einfach fantastisch aus." Bewunderung schwang in jedem Wort mit. Sie zog den Vorhang auf und ich trat hinaus. Die Verkäuferinnen schnappten nach Luft und auch die anderen Besucher konnten ihre Reaktion nicht verbergen.

"Wow. Das Kleid scheint auf ihren Körper geschneidert zu sein.", sagte eine der Verkäuferinnen und klatschte begeistert in die Hände. Ich holte die Schuhe aus der Tasche die ich einige Stunden zuvor gekauft hatte und zog sie an. Der Stoff strich sanft über den Boden mit jedem Schritt den ich tat.

"Möchten Sie auch Schmuck zu diesem Kleid kaufen?" Die Verkäuferin rieb sich die Hände, den Gewinn vor Augen.

"Nein. Es ist Tradition, dass mein Gefährte mir den Schmuck, welchen er selbst ausgesucht hat, während der Zeremonie anlegt." Noah hatte mir so einiges über den Ablauf und die Traditionen erzählt und ich freute mich bereits auf den Tag, der immer näher kam.

"Möchten Sie vielleicht noch andere Kleider anprobieren?"

"Nein, ich nehme dieses Kleid. Es ist einfach perfekt." Ich zahlte das Kleid mit Noahs Karte, die er mir aufgezwungen hatte und verließ mit Clara zufrieden den Laden. 

captured by a wolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt