8 - Na super

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,,Wie's aussieht habe ich einen neuen Sitznachbar.", stellt Harry flüsternd fest, als er sich neben mich setzt.

Ich kann nicht einschätzen, ob er damit einverstanden ist oder nicht. So oder so müssen wir beide damit leben.

,,Leider war kein anderer Platz frei.", antworte ich ebenfalls flüsternd, und richte mein Blick auf die Tafel, wo die Lehrerin etwas über die französische Revolution erzählt.

Harry schnaubt und ich bemerke seinen Blick auf mir.
,,Ist es so schlimm neben mir zu sitzen?"

Schulterzuckend blicke ich zu ihm und antworte:,,Das weiß ich noch nicht."

Still sitzen wir nebeneinander, bis Harry sich wieder zu Wort meldet.
,,Du wurdest gestern nicht erwischt."

Ich schüttle mit dem Kopf.
,,Nein wurde ich nicht. Danke für die Tipps gestern."
Unsere Blicke treffen sich und Harrys Mundwinkel heben sich zu einem leichten Lächeln.
,,Du wurdest auch nicht erwischt.", weise ich auf etwas hin was offensichtlich ist.

Triumphierend lächelt er.
,,Nein, aber knapp war's."

Nun muss ich auch leicht lächeln, weil es bei mir ebenfalls knapp war.
,,Bei mir auch. Ich war so nervös und ein wenig sogar verängstigt. Zum Glück war die Zimmertür nicht versperrt und-"
Bevor ich den Satz beenden konnte, ermahnt mich Mrs. Fields.

,,Ms. Johnson können Sie bitte mit dem Gerede aufhören. Mr. Styles kann keine Ablenkung gebrauchen."

Mir bleibt der Mund offen stehen und die Röte steigt mir ins Gesicht. Das ist nicht ihr Ernst? Er hat doch angefangen mit mir zu reden und jetzt bekomme ich natürlich Ärger. Der arme Lockenkopf darf nicht abgelenkt werden.
Mrs. Fields führt den Unterricht fort, während Harry nicht versucht laut zu lachen.

,,Idiot", flüstere ich ihm zu, woraufhin er noch mehr zu lachen beginnt und nun auch lauthals.

Die Aufmerksamkeit der Klasse wird auf uns gezogen. Ich weiß nicht wieso er so sehr lacht, denn ich finde daran rein gar nichts lustig.

,,Harry? Was ist so lustig?", fragt Mrs. Fields irritiert und schaut kurz zu mir, bevor ihr Blick auf Harry haften bleibt.

,,Nichts Mrs. Fields.", beteuert Harry und versucht sich zu beruhigen. Sein Gesicht ist schon knallrot und seine Augen etwas wässrig.

,,Wenn Ms. Johnson und du euch nicht benehmen könnt, dann könnt ihr gerne meinen Unterricht verlassen bis ihr euch beruhigt habt.", schimpft die Lehrerin, woraufhin Harry verständlich nickt.

In den letzten fünfzehn Minuten des Unterrichts hat Harry es geschafft sich zu benehmen.
Als die Glocke läutet, treffe ich Joleen vor dem Klassenzimmer, die auf mich wartet. Dilane steht neben ihr und lächelt mich freundlich an. Ihre pechschwarzen Haare fallen ihr glatt über die Schultern. Ihre Wangenknochen fallen mir sofort auf. Sie sind schon so hervorgehoben, ohne dass sie konturiert werden müssten. Ich beneide sie dafür.

,,Sky, das ist Dilane. Dilane, das ist Sky. Sie ist meine neue Mitbewohnerin."
Wir begrüßen uns mit einem Händedruck.

,,Freut mich dich kennenzulernen.", sagt Dilane mit einer unschuldig sanften Stimme und lächelt mich liebenswürdig an.

,,Ich freu mich auch dich kennenzulernen.", erwidere ich ebenfalls freundlich. Irgendwas an ihrer Art beruhigt mich. Ich habe das Gefühl, dass sie eine sehr herzliche Persönlichkeit hat.

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