,,Schläfst du schon?", flüstert die Person leise, und nun weiß ich auch wer es ist.
,,Ja.", antworte ich nicht wahrheitsgemäß. Diese Frage ist aber auch ziemlich unnötig. Was wenn ich wirklich schon schlafen würde? Würde er mir die Frage lauter stellen um mich zu wecken?
,,Okay.", antwortet er mit einer normalen Lautstärke. Als sich die Matratze bewegt, drehe ich mich verblüfft von der Wand weg.
,,Was tust du da Harry?", frage ich irritiert und spüre einen kalten Luftzug, als er die Decke aufhebt und sich damit ebenfalls zudeckt.
,,Die anderen sind ziemlich laut in meinem Zimmer. Joleen und Leah sind übrigens auch dort. Als ich sie gefragt habe wo du bist, haben sie nur die Schultern ahnungslos gehoben.", erzählt mir Harry, während er es sich versucht gemütlich zu machen und ich mehr zur Wand rücke damit er, -wieso auch immer ich das getan habe- mehr Platz hat.
Dass ich Joleen und Leah genauso egal bin, wie meinen leiblichen Eltern, setzt mir noch einen drauf. Heute ist wieder einer dieser Tage wo ich überempfindlich bin.
,,Du hast echt tolle Freundinnen.", meint Harry sarkastisch, während er seinen Arm um meinen Kopf schlingt und seine Fingerspitzen meine Schulter berühren.,,Bist du deshalb hier hergekommen? Um mir die Stimmung noch mehr zu vermiesen?", frage ich ihn entnervt und versuche ihm ins Gesicht zusehen. Allerdings ist es ziemlich dunkel im Zimmer.
,,Nein. Meine Stimmung war auch schon im Keller und ich...", versucht Harry etwas zu erklären und seufzt erschöpft.
,,Ich weiß nicht. Du bist die einzige Person, die mir heute nicht auf die Nerven gegangen ist.", erklärt er weiter, worauf er näher zu mir rückt.,,Nur das du es weißt. Ich werde jetzt nicht mit dir schlafen. Dazu bin ich nicht in der Stimmung.", stelle ich gleich klar. Eigentlich hätte ich erwartet, dass Harry sofort aufsteht und wieder verschwindet, jedoch bleibt er leise neben mir liegen.
,,Ist nicht schlimm. Deshalb bin ich auch nicht da. Ich wollte nachsehen was du machst.", sagt Harry überraschenderweise.
,,Naja, wie du nicht siehst beziehungsweise eher merken kannst, liege ich im Bett.", sage ich und verstehe immer noch nicht, wieso Harry sich neben mich legen musste, wenn er nur nachsehen wollte was ich so mache.
,,Ja.", stimmt Harry lachend zu und streicht mir plötzlich mit den Fingern durchs Haar.
,,Harry wieso hast du dich zu mir gelegt?", frage ich und bewege mich keinen Millimeter.
,,Ist ja nicht so, als ob wir uns nicht heute Mittag mein Bett geteilt hätten.", kontert er ironisch. Obwohl er es nicht sehen kann, rolle ich mit den Augen. Die Situation war komplett anders, aber okay.
Als es plötzlich blitzt, das Zimmer erleuchtet wird und es nur wenige Sekunden später donnert, rücke ich näher zu Harry und lege eine Hand um seinen Bauch. Da sein Bauch leicht vibriert, weiß ich, dass er lautlos lacht.,.Was war das gerade?", fragt er lachend und drückt mich trotzdem beschützerisch an sich.
,,Ich hasse Gewitter. Ich hatte schon als Kind riesen Angst davor und bis jetzt ist es nicht besser geworden.", erkläre ich ihm etwas erschrocken und schon blitzt es ein weiteres Mal, worauf ich mich noch fester an Harry klammere.
,,Dann ist es ja gut, dass ich hier bin.", merkt er stolz an. Es war klar, dass so eine Bemerkung von ihm kommen wird. Ich ignoriere sie und warte darauf bis es donnert. Ich hasse es wenn es blitzt, aber wenn es donnert, dann erschaure ich am ganzen Körper.
,,Aber ich verstehe es. Ich mag den Lärm von Feuerwerken nicht, obwohl sie schön anzusehen sind.", fügt Harry ernst hinzu.,,Ja!", stimme ich etwas lauter zu, da es mich freut, dass ich nicht die einzige bin mit solchen Ängsten.
,,Aber ich hasse es auch, wenn ein Luftballon zerplatzt wird.", erzähle ich und hoffe, dass es er mich nicht deshalb auslacht. Glücklicherweise tut er es auch nicht.,,Wie es aussieht hasst du es wenn es knallt.", stellt Harry fest, worauf ich kurz auflachen muss.
,,Stimmt. Ist mir bis jetzt gar nicht aufgefallen.", gestehe ich überrascht und denke gar nicht daran mich von Harry zu trennen solange es draußen noch stürmt.
,, Harry? Darf ich dich um einen Gefallen bitten?", frage ich zuerst nach, bevor ich ihm erzähle was es ist.,,Kommt darauf an was es ist.", antwortet Harry mit einer entspannten Stimme.
,,Würdest du hier bleiben solange ich nicht eingeschlafen bin? Ich kann bei Gewitter nicht einschlafen wenn ich alleine bin. Von mir aus kann du auch hier übernachten, damit du nicht erwischt wirst und Ärger bekommst.", schlage ich vor.
,,Werde ich machen.", erwidert Harry einverstanden und lindert meine Nervosität, die wegen dem Gewitter entstanden ist.
,,Danke. Du hast was gut bei mir.", verspreche ich ihm und kuschle mich schön ein.
,,Ist schon okay. Aber eine Frage habe ich.", gesteht Harry etwas verwirrt.
,,Wer hat mit dir in London immer geschlafen, wenn es mal gewittert hat? Auch falls du einen Freund hattest, war er bestimmt nicht immer bei dir oder?", stellt er seine Frage. Erstaunlich worüber er so genau nachdenkt.,,Meine Mutter hat sich jedes Mal zu mir gelegt. Sobald es gewittert hat, ist sie zu mir ins Zimmer gekommen und hat nachgesehen, ob ich schon schlafe. Und wenn nicht, dann hat sie sich zu mir gelegt.", erzähle ich Harry lächelnd mit Tränen in den Augen. Das sind schöne Erinnerungen.
Harry streichelt mir beruhigend über den Rücken.,,Weinst du etwa?", fragt Harry besorgt nach, worauf ich nur nicke. Da mein Kopf auf seiner Brust liegt, behaupte ich mal, dass er es als ein Nicken aufgefasst hat.
,,Ich habe nur Heimweh und vermisse sie so sehr.", erläutere ich, obwohl ich sie auch dann vermissen werde, wenn ich wieder Zuhause bin. Wahrscheinlich werde ich sie noch mehr vermissen als hier, denn alles dort wird mich an sie erinnern.
,,In circa vier Wochen kannst du sie wieder sehen.", versucht mich Harry aufzumuntern, was nicht funktionieren wird. Immerhin ist sie tot. Ich werde sie nie wieder sehen können.
,,Und jetzt versuch zu schlafen. Ich werde hier bleiben.", flüstert Harry mir zu und gibt mir einen Kuss auf meinen Scheitel. Als ich meine Augen schließe, höre ich leise Harrys Herzschlag, der aber nicht verhindern kann, dass ich mich mehr auf das Gewitter draußen konzentriere. Was gar nicht gut ist.,,Harry könntest du mir etwas erzählen oder vorsingen?", frage ich deshalb nach, obwohl es mir etwas unangenehm ist. Er liegt schon neben mir und jetzt habe ich noch weitere Wünsche.
,,Es ist so still im Zimmer, weshalb ich mich nur noch auf das Gewitter konzentrieren kann.", kläre ich ihn auf.,,Ja.", antwortet er nur knapp, was mir das Gefühl gibt, dass er genervt von mir ist.
Und dann fängt er plötzlich an leise zu singen. Zuerst konzentriere ich mich darauf zu erraten welches Lied es ist, denn es kommt mir ziemlich bekannt vor und dann fällt mir erst auf wie gut Harry singen kann. Anstatt ihm ein Kompliment zu machen, weil ich schon so müde bin, bemerke ich nur:,, Ich liebe dieses Lied."Es ist I see fire von Ed Sheeran. Ed Sheeran hat es schon perfekt gesungen, denn seine Stimme ist so weich und beruhigend, aber auch Harrys Stimme ist ziemlich gut.
Irgendwann endet das Lied und ich kann mich nur noch erinnert, dass Harry "ich auch" gesagt hat. An mehr kann ich mich nicht erinnern, denn dann bin ich friedlich eingeschlafen.
(Heute war echt ein anstrengender Tag, weshalb ich wirklich froh bin, dass ich jetzt noch ein Kapitel geschrieben habe.
Es tut mir wirklich leid, dass das Kapitel so kurz ist, aber ich bin schon so müde und ich denke, dass es besser als nichts ist. ☺️
Ach und DANKESCHÖN FÜR 1.5K LESER!!! 😍🎉🎉🎉❤️
Ich konnte es vorhin kaum glauben. Das ging diesmal sehr schnell! 😁😍
DANKESCHÖN fürs Lesen!
Ein Vote, Kommentar, und sogar konstruktive Kritik würden mich sehr glücklich machen! ☺️👍 Danke! ❤️)
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Let Me Love You
FanficSeit einem tragischen Schicksalsschlag verschließt Sky ihre Gefühle und richtet ihr Interesse auf Alkohol und Parties... Bis es ihrem Vater reicht und er sie auf ein Internat schickt. Auf dem Internat hat sie Schwierigkeiten sich einzuleben. Sie ist...