22 - Das ist nicht das erste Mal

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Als wir vor dem Krankenhaus stehen bleiben, renne ich hinein um Hilfe zu holen. Harry kann das Auto nicht vor dem Eingang stehen lassen und weder Harry noch ich können Zayn alleine aus dem Auto tragen.

,,Wie kann ich Ihnen behilflich sein?", fragt mich ein junger Arzt, der gerade am Notfallschalter steht.

,,Ein Freund von mir liegt bewusstlos im Auto. Können Sie mir helfen ihn da raus zu holen?", frage ich hektisch und mit verweinten Augen.

,,Natürlich.", antwortet der junge Arzt ernst, holt noch eine Krankenschwester her und folgt mir mit einer Trage hinaus aus dem Krankenhaus in Richtung Auto.

Ohne Rücksicht auf die Wucht, öffne ich die hintere Tür, worauf der Arzt anpackt und Zayns reglosen Körper mit der Hilfe von der Krankenschwester auf die trage legt. Ich schließe die Tür und folge den Krankenhausmitarbeitern.

,,Hat ihr Freund Alkohol konsumiert?", fragt mich der Arzt, während wir die Eingangstür passieren.

,,Ja.", antworte ich nervös und versuche Schritt mit ihnen zu halten.

,,Hat er auch Drogen konsumiert?", fragt der Arzt nach, worauf ich die Antwort nicht weiß.

,,Ja hat er.", antwortet Harry, der keuchend neben mir auftaucht.

,,Okay, wir müssen ihrem Freund vielleicht den Magen auspumpen. Es könnte ungefähr eine halbe Stunde dauern und danach werden wir ihn bei uns bis morgen Früh hier behalten müssen.", informiert uns der Arzt und bleibt kurz stehen um einen anderen Arzt Bescheid zu geben, dass ein OP Saal höchstwahrscheinlich benötigt wird.

Harry höre ich neben mir fluchen, während ich nur darauf hoffe, dass es Zayn gut gehen wird.

,,Wie alt ist ihr Freund?", fragt die Krankenschwester nach, während wir in einen anderen Flur abbiegen.

,,Achtzehn.", antwortet Harry nervös.

,,Okay.", erwidert die Krankenschwester und öffnet eine große Tür, durch die wir nicht gehen dürfen.

Auf den freien Plätzen, vor dem Untersuchungsraum, nehme ich Platz, während Harry nervös auf und ab geht.

,,Er ist so ein Idiot!", schimpft Harry vor sich hin.
,,Er hätte damit aufhören sollen.", redet er weiter und ich höre ihm nur zu.
,,Die Direktorin darf es nicht erfahren. Sky, wir müssen uns irgendwas ausdenken.", schlägt Harry nachdenklich vor und geht weiter auf und ab.

,,Setz dich doch erstmal hin. Du machst mich so nur noch nervöser. So kann ich nicht nachdenken.", gestehe ich entnervt und klammere meine Handtasche fester um meine Brust.

Seufzend nimmt Harry neben mir Platz, und macht mich nicht mehr so nervös wie zuvor, bis er mit dem Bein zu wackeln beginnt. Jedoch lasse ich ihn einfach, und sage nichts dazu.

,,Bis zum Mittagessen wird es nicht auffallen, dass er nicht da ist. Erst vielleicht am Nachmittag.", denkt Harry laut nach, als plötzlich die Tür aufgeht und uns nur flüchtig gesagt wird, dass sie tatsächlich den Magen von Zayn auspumpen müssen.

Während Harry weiter laut über einen Plan nachdenkt, mache ich mir nur Sorgen um Zayn. Ich weiß nicht wie viel er eingenommen hat und ich hoffe nur, dass es nicht zu viel war. Die Vorstellung, dass wir nicht zum Krankenhaus gefahren wären lässt mich nicht los. Harry wollte einfach wieder zum Internat fahren. Zayn hätte vielleicht sterben können, wer weiß. Immerhin muss sein Magen jetzt ausgepumpt werden.

,,Sei still Harry!", herrsche ich ihn nun wütend an. Er soll einfach leise sein bis wir genaueres von Zayn wissen. Ich will kein Wort mehr von ihm hören.
,,Ich gehe kurz an die frische Luft.", gebe ich Harry Bescheid ohne auf eine Antwort von ihm zu warten.

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