Kapitel 7

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Ich konnte nicht mehr. Ohne zu zögern, rannte ich nach hinten, knallte mit Marcel zusammen und dann mit meinem Dad.

"Was ist denn los, Rose?" fragte er verwirrt.

"N-Nichts, aber ich will gehen!" sagte ich aufgebracht und steuerte auf die Haustüre zu.

"Was? Aber--"

"Essen ist fertig!" rief eine Männerstimme aus der Küche.

Scheisse.

"Rose, komm jetzt!" zischte mein Dad "Stell dich nicht so an! Die Familie ist doch nett"

Verdammt, darum ging es doch gar nicht!

"Nein, das ist es nicht, es ist--" fing ich an, doch Dad nahm meinen Arm und zog mich mit. Oh nein!

Wir liefen ins Wohnzimmer, an den langen Tisch an dem er saß.

Harry.

Was um Himmels Willen wollte er hier?! Ich fühlte mich wirklich verfolgt von ihm... Und ich hatte Angst. Was würde er wohl sonst noch alles tun... wenn er sich schon getraut hat, mich einfach zu küssen?!

Jetzt sah Dad ihn auch. Aber er lächelte ihn an. Oh mein Gott, was ging hier vor sich?! Ich glaub ich bin im falschen Film! Harry lächelte zurück. Was soll das? Wo ist die versteckte Kamera?! Ich meins Ernst! Hier läuft gerade etwas gehörig falsch!

"Es--Es tut mir leid, aber ich habe einen... ähm Freund mitgebracht" sagte Marcel. Freund. Das kann nicht sein! Harry und Marcel... Die beiden waren so unterschiedlich wie Feuer und Wasser! Niemals sind die Beiden Freunde!

"Hallo, ich bin Harry" sagte Harry auf einmal und stand auf, während er meinem Dad die Hand entgegenstreckte. Oh mein Gott, will er mich verarschen?!

"Hallo, schön dich kennenzulernen" entgegnete mein Dad lächelnd und schüttelte seine Hand.

Schön dich kennenzulernen?!

"Hallo Rose" sagte Harry dann plötzlich und lief auf mich zu. Meine Augen weiteten sich. Sein Ernst jetzt?

"Harry?!" entgegnete ich verwirrt.

"Ja, so heiße ich. Magst du meinen Namen?" zwinkerte er. Oh mein Gott, wie lustig! Er hat heute bestimmt einen Clown gefrühstückt. Ich verdrehte meine Augen und lief an ihm vorbei.

"Du siehst echt heiß aus" flüsterte er zwinkernd und musterte mich von oben bis unten. Wisst ihr eigentlich, wie unangenehm mir das war?!

"Marcel... Können wir mal kurz reden?" fragte ich und ignorierte Harrys gierige Blicke.

"Ähm... Ja, natürlich" flüsterte er und seine Backen färbten sich pink.

Wir liefen aus dem Wohnzimmer in eine Art Arbeitszimmer wo uns keiner hören konnte.

"Sag mal, Marcel! Was soll das?! Du und Harry seit doch keine Freunde?! Was macht er hier?! Meinst du das Ernst?" plapperte ich drauf los.

Er schaute mich ängstlich und gleichzeitig schuldig an.

"Ich--Ich weiß. Harry und ich... Haben überhaupt nichts miteinander zu tun. Aber ich--er..." Marcel versuchte verzweifelt, die richtigen Worte zu finden. Er atmete einmal tief durch.

"Als ich vorher zu dir rüber gekommen bin, um über das Essen zu reden, hat er das anscheinend gesehen... Und--dann hat er mir aufgelauert und mir gedroht"

"Er hat WAS?!" rief ich empört und etwas zu laut.

"Sch... Ich will nicht, dass er uns hört" flüsterte Marcel und starrte aus Reflex auf die Türe.

Half a HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt